Neue Broschüre in Ingolstadt: Hilfen für Alleinerziehende aufgedeckt!

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Ingolstadt: Neue Broschüre der Gleichstellungsstelle unterstützt Alleinerziehende mit wichtigen Hilfen und Informationen.

Ingolstadt: Neue Broschüre der Gleichstellungsstelle unterstützt Alleinerziehende mit wichtigen Hilfen und Informationen.
Ingolstadt: Neue Broschüre der Gleichstellungsstelle unterstützt Alleinerziehende mit wichtigen Hilfen und Informationen.

Neue Broschüre in Ingolstadt: Hilfen für Alleinerziehende aufgedeckt!

In Ingolstadt gibt es Grund zur Freude für Alleinerziehende! Die Gleichstellungsstelle hat eine neue Broschüre veröffentlicht, die umfassende Informationen und Unterstützungsmöglichkeiten für diese oft benachteiligte Gruppe anbietet. Am Montag wurde die Broschüre im Familiencafé des Konradviertels sowie im Familienstützpunkt vorgestellt. Gleichstellungsbeauftragte Barbara Deimel hob dabei die zentrale Rolle der Alleinerziehenden in unserer Gesellschaft hervor und betonte, dass diese mehr politischen und gesellschaftlichen Zuspruch benötigen. In Ingolstadt leben rund 15.000 Haushalte mit Kindern, davon sind 2.700 (18%) von Alleinerziehenden betroffen.

Die Zahlen sprechen für sich: Fast 4.000 Kinder wachsen bei Alleinerziehenden auf, wobei 87% der Alleinerziehenden Frauen sind. Ein großer Teil dieser Familien lebt in den Stadtbezirken Nordwest, Nordost und Südost. Die Broschüre, die in Stadtteiltreffs und Familienstützpunkten erhältlich ist, wurde mit wertvoller Unterstützung von Sigrun Kappner, der Fallmanagerin für Alleinerziehende im Jobcenter, erstellt. Auch Simone Werner, Leiterin des Familienstützpunkts Familienschwinge, unterstützt die Initiative und lädt zu Aktivitäten im Familiencafé ein.

Finanzielle Unterstützung und Hilfsangebote

Die Broschüre bietet nicht nur einen Überblick über regionale Angebote, sondern auch über notwendige finanzielle Hilfen, die viele Alleinerziehende oft nicht kennen. Laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung sind rund 41 Prozent der Alleinerziehenden in Deutschland armutsgefährdet. Annett-Katrin Wohlgemuth, Geschäftsführerin von Amuvee, weist darauf hin, dass viele Alleinerziehende von den verschiedenen finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten nichts wissen und diese möglicherweise nicht in Anspruch nehmen. Im Rahmen eines Modellprojekts wurde festgestellt, dass Teilnehmer mit dem richtigen Wissen bis zu 300 Euro mehr pro Monat erhalten könnten.

Die finanziellen Hilfen variieren je nach Wohnort. Hier sind einige der wichtigsten Leistungen aufgelistet:

  • Kindergeld: 255 Euro pro Kind monatlich, mindert Unterhaltszahlungen.
  • Kinderzuschlag (KiZ): Maximal 297 Euro pro Kind, wenn Einkommen für Lebensunterhalt reicht, aber nicht für die gesamte Familie.
  • Unterhalt: Abhängig vom Einkommen und Alter des Kindes; Düsseldorfer Tabelle als Orientierung.
  • Unterhaltsvorschuss: Bei fehlendem oder unzureichendem Unterhalt; Beträge variieren je nach Alter des Kindes (227 Euro bis 394 Euro).
  • Elterngeld: Ansprüche auch für Alleinerziehende ohne Partner.
  • Entlastungsbetrag: Bis zu 4.260 Euro jährlich steuerfrei für Alleinerziehende; Antrag beim Finanzamt erforderlich.
  • Kinderkrankengeld: 90% des ausgefallenen Nettoarbeitsentgelts für bis zu 30 Tage (70 Tage bei mehreren Kindern).
  • Wohngeld: Beantragung möglich, wenn Wohnkosten hoch im Verhältnis zum Einkommen.
  • Bürgergeld: Unterstützung für Alleinerziehende, die trotz Arbeit nicht auskommen; Kindergeld und Unterhalt werden angerechnet.
  • Aktivierungsgutschein: Fördermaßnahmen für Eltern, die aufgrund von Kinderbetreuung nicht arbeiten konnten.
  • Leistungen für Bildung und Teilhabe: Unterstützung für Schulbedarf, Klassenfahrten etc.; Voraussetzung ist Anspruch auf andere staatliche Leistungen.
  • Versorgungsausgleich: Rentenansprüche werden im Scheidungsfall ausgeglichen.
  • Witwen-/Halbwaisenrente: Ansprüche richten sich nach Dauer der Ehe und Alter der Kinder.

Der Zehnte Familienbericht der Bundesregierung thematisiert die Herausforderungen von Alleinerziehenden und hebt hervor, dass sie oft schlechtere Gesundheits- und Wohlbefindenswerte aufweisen. Umso wichtiger ist es, dass die Initiative in Ingolstadt Alleinerziehenden nicht nur eine Stimme gibt, sondern sie auch aktiv bei der Bewältigung ihrer Sorgen unterstützt.

In einer Zeit, in der immer mehr Elternteile alleine für ihren Nachwuchs verantwortlich sind, ist es entscheidend, dass sowohl die politische als auch die gesellschaftliche Unterstützung vorhanden ist. Die neue Broschüre ist ein Schritt in die richtige Richtung, um das Leben der Alleinerziehenden ein Stück weit zu erleichtern. Die Stadt zielt darauf ab, Alleinerziehenden nicht nur Informationen zu bieten, sondern auch die nötige Rückendeckung, um den Herausforderungen des Alltags besser begegnen zu können.

Weitere Informationen zu den Angeboten sind auf den Internetseiten der Stadt sowie auf dem Familienportal des Bundesfamilienministeriums zu finden – hier kann sich jeder, der einen Überblick über seine Möglichkeiten wünscht, umfassend informieren und die nötigen Schritte zur Beantragung der Unterstützung gehen.