Kaufbeuren: Lärmbelästigung und Vandalismus in Asylunterkunft eskalieren!

Aktuelle Situation in Kaufbeuren: Bürgerversammlung thematisiert Asylunterkunft in der Falkenstraße und steigende Kriminalität.

Aktuelle Situation in Kaufbeuren: Bürgerversammlung thematisiert Asylunterkunft in der Falkenstraße und steigende Kriminalität.
Aktuelle Situation in Kaufbeuren: Bürgerversammlung thematisiert Asylunterkunft in der Falkenstraße und steigende Kriminalität.

Kaufbeuren: Lärmbelästigung und Vandalismus in Asylunterkunft eskalieren!

In der Falkenstraße in Kaufbeuren brodelt es emotional: Anwohner sind unzufrieden und Ängste über die Asylunterkunft nehmen zu. Bei der letzten Bürgerversammlung in Neugablonz wurde die kritische Lage besprochen, die viele Themen anspricht und gleichzeitig Fragen aufwirft. Obwohl Kaufbeuren die zweitsicherste Stadt in Bayern ist, hinterlässt der Anstieg der Gesamtkriminalität einen faden Beigeschmack. Immer wieder gibt es Berichte über Diebstähle, Sachbeschädigungen und Widerstand gegen Polizeibeamte, was die Nachbarn auf die Palme bringt. Lärm und Vandalismus sind hier keine Seltenheit, und das Gefühl der Sicherheit ist stark angekratzt.

Sozialreferatsleiter Markus Pferner geht auf die missliche Situation ein. Er berichtet von Vorfällen, die selbst von strafunmündigen Kindern begangen werden. „Die Platzsituation in der Unterkunft ist jedoch nicht überfüllt, und es gibt ausreichend Präventionsangebote“, betont er. Die Polizei sieht zwar keinen speziellen Kriminalitätsschwerpunkt in der Falkenstraße, erkennt aber dennoch eine unbefriedigende Gesamtlage. Vor Ort sind vor allem Kinder, die ungestüm spielen, während Erwachsene eher rar gesät sind. Dies trägt nicht gerade zur Beruhigung der Nachbarschaft bei.

Die Situation unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge

Ein weiterer Aspekt, der die Diskussion intensiviert, ist der Anstieg der unbegleiteten minderjährigen Asylbewerber in Kaufbeuren. Während die Zahlen in Deutschland insgesamt ansteigen, hat sich die Anzahl dieser schutzbedürftigen Jugendlichen alleine zwischen 2012 und 2015 verzehnfacht. Kaufbeuren kämpft derzeit mit einer Quote von 48 bis 66 unbegleiteten Minderjährigen, wobei aktuell 18 männliche Jugendliche aus Eritrea und Afghanistan im Kolping-Bildungswerk betreut werden. Diese Jugendlichen, oft traumatisiert durch Fluchterlebnisse, benötigen besondere Aufmerksamkeit und Unterstützung.

„Wir rechnen mit 35 bis 40 neuen Vormundschaften“, sagt ein Verantwortlicher des Jugendamts. Die Stadt benötigt dringend zusätzliche Plätze und effektive Unterstützung durch Sozialdienste, um der Herausforderung gerecht zu werden. Kinder, die mindestens seit sechs Monaten in Deutschland sind, haben gemäß SGB VIII Anspruch auf Leistungen, was die Verwaltung zusätzlich belastet. Eine klare Struktur, wie etwa Deutschkurse und Regelungen in den Wohngruppen, hat sich bereits bewährt und bietet Perspektiven.

Dennoch bleibt die Frage des Zusammenlebens in der Nachbarschaft und der Umgang mit den Herausforderungen, die sich aus der Zunahme an Asylbewerbern und unbegleiteten Minderjährigen ergeben, ein heikles Thema. Die lokale Politik steht vor der Aufgabe, sowohl die Sicherheit seiner Bürger zu gewährleisten als auch humanitäre Verantwortung für die Schwächsten in unserer Gesellschaft wahrzunehmen. Es bleibt zu hoffen, dass durch Dialog und transparente Kommunikation zwischen den Betroffenen, der Stadtverwaltung und den Anwohnern ein gemeinsamer Weg gefunden werden kann, der allen gerecht wird.

Wie die Entwicklungen in der Falkenstraße weitergehen werden, bleibt abzuwarten. Aber eines ist sicher: Hier liegt noch einiges an Arbeit vor uns, um ein harmonisches Miteinander zu fördern und die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.