Wohnungsmangel in Kaufbeuren: 800 fehlende Wohnungen, was nun?
In Kaufbeuren fehlen dringend 800 Wohnungen. Experten fordern Maßnahmen, um den Wohnungsbau anzukurbeln und wirtschaftliche Folgen abzuwenden.

Wohnungsmangel in Kaufbeuren: 800 fehlende Wohnungen, was nun?
In Kaufbeuren, die Lage auf dem Wohnungsmarkt ist angespannt und die Sorgen um den Wohnungsmangel sind groß. Laut einer Untersuchung des Pestel-Instituts fehlen in der Stadt rund 800 Wohnungen. Dies ist keine unerhebliche Zahl, und sie ist zeichenhaft dafür, wie herausfordernd die Situation ist. Tatsächlich stehen von den vorhandenen Wohnungen über 420 seit mehr als einem Jahr leer. Dies führt dazu, dass diese Wohnungen kaum wieder in die Vermietung zurückkehren.
Ein Blick auf die Baugenehmigungen zeigt ebenfalls alarmierende Zahlen. Im ersten Halbjahr 2023 wurden lediglich 44 neue Wohnungen genehmigt. Um den Bedarf zu decken, müssen bis in fünf Jahren jährlich etwa 180 neue Wohnungen entstehen. Die Verantwortlichen in Kaufbeuren sehen den Neubau jedoch als „kaum machbar“ an. Diese Schwierigkeiten beim Bauen sind nicht neu: Der Chef-Ökonom des Pestel-Instituts, Matthias Günther, weist darauf hin, dass die komplizierten Vorschriften und steigenden Kosten beim Bau zu den Hemmnissen zählen. Er fordert daher bundespolitische Maßnahmen zur Ankurbelung des Wohnungsbaus und hat ein Zins-Programm mit maximal zwei Prozent Zinsen ins Spiel gebracht, um private Bauherren und Investoren anzulocken.
Langfristige Folgen und Lösungsansätze
Die Folgen des Wohnungsmangels sind nicht nur recht kurzfristig zu spüren. Fehlende Wohnungen haben langfristige wirtschaftliche Auswirkungen auf die Stadt. Wenn mehr Menschen in Kaufbeuren leben oder arbeiten möchten, aber keinen Wohnraum finden, könnte das negative Effekte auf die lokale Wirtschaft haben. Günther schlägt vor, alle Auflagen und Vorschriften der letzten zehn Jahre zurückzunehmen, um den Bau in Kaufbeuren zu beschleunigen. Diese Maßnahme könnte potenziell einen besseren Zugang zu Wohnraum schaffen und den Druck auf den Markt verringern.
Ein wichtiges Element wird auch sein, dem Anstieg der Baupreise entgegenzuwirken. In den letzten Jahren ist es teurer und komplizierter geworden, neue Wohnungen zu errichten. Dies führt dazu, dass nicht nur weniger Wohnraum geschaffen wird, sondern auch die Nachfrage über die Jahre noch weiter steigen könnte, wenn die Bevölkerung weiterhin wächst.
Der Ausblick für Kaufbeuren
Was bleibt also zu tun für die Stadt Kaufbeuren und ihre Entscheidungsträger? Es ist essentiell, dass sie dringend handeln und Lösungen finden, um dem zunehmenden Wohnungsmangel entgegenzuwirken. Mit den richtigen politischen Maßnahmen und finanziellen Anreizen könnte Kaufbeuren vielleicht bald selbst auf einen wohnlichen grünen Zweig kommen – ein Ziel, das für viele in der Stadt von höchster Bedeutung ist.
Für detailliertere Informationen und Hintergründe können die Leser:innen die vollständigen Berichte im Detail bei der Allgäuer Zeitung und dem Yahoo Unternehmen nachlesen, um sich ein umfassendes Bild über die Thematik zu machen.