Trauer im Landkreis Kelheim: Kunststar Angerer der Ältere verstorben

Angerer der Ältere, bedeutender Künstler aus Kelheim, verstorben. Ein Rückblick auf sein Leben und seine Werke im phantastischen Realismus.

Angerer der Ältere, bedeutender Künstler aus Kelheim, verstorben. Ein Rückblick auf sein Leben und seine Werke im phantastischen Realismus.
Angerer der Ältere, bedeutender Künstler aus Kelheim, verstorben. Ein Rückblick auf sein Leben und seine Werke im phantastischen Realismus.

Trauer im Landkreis Kelheim: Kunststar Angerer der Ältere verstorben

Ein großer Verlust für die Kunstszene des Landkreises Kelheim: Der vielseitige Künstler Angerer der Ältere ist verstorben, kurz vor seinem 87. Geburtstag. Sein Tod hinterlässt eine große Lücke in der Welt des phantastischen Realismus, einer Stilrichtung, die er maßgeblich prägte. Angerer, der sowohl als Architekt als auch als Bildhauer und Maler wirkte, lebte in Biburg und ließ in seinen Werken oft seine Inspirationen aus Träumen einfließen. Diese waren nicht immer nur schön, sondern konnten auch quälerisch sein, was seine Kunst zutiefst menschlich und nachvollziehbar machte.

Mit einer altmeisterlichen Technik, die bis zu 15 Lasuren umfasst, schuf Angerer Werke, die sowohl im In- als auch im Ausland in zahlreichen Ausstellungen gezeigt wurden. Besonders seine künstlerische Arbeit für den Film „Die unendliche Geschichte II“ brachte ihm den Bayerischen Filmpreis ein, der für seine herausragende Bühnenausstattung und Kostümgestaltung verliehen wurde. Auch die künstlerische Ausstattung des Theaterstücks „Der kleine Hobbit“ zählt zu seinen eindrucksvollen Leistungen.

Ein Künstler mit Auszeichnung

Angerer wurde nicht nur für seine Filme ausgezeichnet, sondern erhielt auch den Kunst- und Kulturpreis des Landkreises Kelheim, was seine Bedeutung für die Region unterstreicht. Seine Fähigkeit, außergewöhnliche Räume zu gestalten, zeigte sich auch in seinem Umbau eines alten Feuerwehrhauses in Biburg, das er in eine Erlöserkapelle verwandelte. Diese Arbeit fand sogar Lob von Papst Benedikt XVI., und zeugt von seiner tiefen Kreativität und seinem Engagement.

Der Phantastische Realismus, dem Angerer angehörte, entstand nach dem Zweiten Weltkrieg und verbindet Elemente des Surrealismus mit denen des Magischen Realismus. Dabei schaffen die Künstler oft traumhafte Welten, die vom Krieg geprägte Emotionen und Erfahrungen widerspiegeln. Angehörige dieser Bewegung greifen häufig auf Motive aus der Mythologie und dem Alten Testament zurück, was Angerers Werke besonders greifbar und zugleich mystisch erscheinen lässt. In einer Zeit, in der die Kunst oft den Einflüssen des Marktes unterliegt, stellte er den kreativen Schaffensprozess in den Vordergrund, so wie es auch im Phantastischen Realismus gefordert wird.

Ein Erbe hinterlassen

Sein neustes Werk, „Ein verlorener Traum“, ist eine fantastische Erzählung, die ganz auf seinen Bildern basiert und sich mit Themen wie Liebe und vergessenen Tugenden beschäftigt. Die kritische Auseinandersetzung mit der modernen Architektur und dem Einfluss des Geldes prägte nicht nur sein Schaffen, sondern auch sein Denken über die Gesellschaft. Zudem war Angerer Mitbegründer des „Zentrums für Phantastische Künstler“, das darauf abzielt, alle Künste zusammenzuführen und so die Kreativität zu fördern. Diese Initiative war inspiriert von Michael Ende und fand während seiner Zeit als freier Architekt besonderen Anklang.

Sein unermüdlicher Einsatz für Kunst und Kultur bleibt unvergessen. Angerer der Ältere wird in den Herzen vieler Menschen und in der Kunstszene weiterleben.