Gastronomie in Oberfranken: Weniger Steuern, doch keine Schnitzel-Rabatte!

Gastronomie in Oberfranken: Weniger Steuern, doch keine Schnitzel-Rabatte!
Die Gastronomie in Oberfranken steht vor einem spannenden, aber auch herausfordernden Jahr. Am 1. Januar 2026 fällt die Umsatzsteuer für gastronomische Betriebe von 19 auf 7 Prozent. Diese erfreuliche Nachricht kommt jedoch nicht ohne Skepsis, wie die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) äußert. Rainer Reißfelder, kommissarischer Geschäftsführer der NGG Oberfranken, hat erhebliche Bedenken, dass die Gastronomen diese Steuerersparnis tatsächlich an die Gäste weitergeben werden. Stattdessen könnte die Einsparung für andere betriebliche Kosten oder für höhere Löhne genutzt werden, die aufgrund der steigenden Inflation und des neuen Mindestlohns dringend erforderlich sind. Wiesentbote berichtet, dass die NGG an die Gäste appelliert, sich die Preise für Gerichte genau zu merken und im Januar nachzufragen, wie viel von der Steuererleichterung beim Personal angekommen ist.
Die Verdienste in der Gastronomie stehen momentan ebenfalls im Fokus, denn ab 1. Januar 2026 wird der Mindestlohn auf 13,90 Euro pro Stunde angehoben. Diese Erhöhung folgt auf die bereits gesteigerte Summe von 12,82 Euro, die seit dem 1. Januar 2025 gilt. Laut einer Stellungnahme von Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung stellt die Erhöhung des Mindestlohns einen „Kompromiss mit Augenmaß“ dar. Rund sechs Millionen Beschäftigte in Branchen wie Handel, Gastronomie, Logistik und Reinigung werden davon profitieren. Die Mindestlohnkommission hat die Entscheidung nach langen Verhandlungen getroffen, wobei auch die SPD bescheinigt hat, dem Vorschlag zuzustimmen. ZDF hebt hervor, dass diese Erhöhung als die größte sozialpartnerschaftlich beschlossene Lohnerhöhung seit der Einführung des Mindestlohns gilt.
Die Herausforderungen der Gastronomie
Die Gastronomie selbst ist vom Auf und Ab der Wirtschaft stark betroffen. Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass die Branche in den letzten Jahren zahlreiche Turbulenzen durchlebt hat. Die NGG warnt, dass trotz der positiven Zeichen wie einer Steuererleichterung und Lohnerhöhung die eigentlichen Herausforderungen darin bestehen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und faire Löhne sicherzustellen. Die Integration der Steuerersparnis in die Gehälter ist ein wichtiges Thema und könnte entscheidend sein, um die Attraktivität der Gastronomie zu erhöhen.
Ein signifikanter Punkt ist auch die Reaktion der Restaurants und Cafés auf diese steigenden Anforderungen. Im Landkreis Kulmbach beispielsweise gibt es etwa 140 gastronomische Betriebe mit rund 720 Beschäftigten, die sich nun fragen müssen, wie sie die neuen Gehaltsanforderungen umsetzen können. Die NGG fordert in diesem Zusammenhang einen Lohnzuschlag für Küchenteams und Servicepersonal, um die Entwicklungen in der Gastronomie realistisch zu gestalten. GVO Personal informiert, dass die Erhöhung des Mindestlohns eine bedeutende Wende in der Branche anstoßen könnte, insbesondere wenn man bedenkt, dass viele Beschäftigte in der Gastronomie von einem höheren Einkommen sowie besseren Arbeitsbedingungen profitieren könnten.
Schlussbetrachtungen
Die kommenden Monate in der Gastronomie sind geprägt von Schlüsselmomenten. Gastwirte stehen vor der Entscheidung, wie sie mit der Umsatzsteuersenkung und der Erhöhung des Mindestlohns umgehen, und ob sie die Steuerersparnisse nutzen, um die Löhne zu erhöhen oder in andere kostspielige Bereiche zu investieren. So bleibt abzuwarten, ob Gäste schon bald von günstigeren Preisen profitieren oder der Senkung der Umsatzsteuer eher hinter verschlossenen Türen bleibt.
Insgesamt ist es wichtig, die Entwicklungen aufmerksam zu verfolgen und als Gäste aktiv nachzufragen, wie Gastronomen die geopolitischen und wirtschaftlichen Veränderungen in der Branche umsetzen. Die nächsten Schritte werden nicht nur die Einkommen der Mitarbeiter betreffen, sondern auch die Qualität und das Angebot in der Gastronomie nachhaltig beeinflussen.