Ehepaar vor Gericht: 4 Millionen Euro Sky-Betrug im Wohnzimmer!

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Im Prozess in Landshut stehen ein Ehepaar wegen schweren Computerbetrugs in 4611 Fällen vor Gericht. Ihnen wird illegaler Verkauf gehackter Sky-Receiver vorgeworfen, was Sky einen Verlust von 4,4 Millionen Euro kostete.

Im Prozess in Landshut stehen ein Ehepaar wegen schweren Computerbetrugs in 4611 Fällen vor Gericht. Ihnen wird illegaler Verkauf gehackter Sky-Receiver vorgeworfen, was Sky einen Verlust von 4,4 Millionen Euro kostete.
Im Prozess in Landshut stehen ein Ehepaar wegen schweren Computerbetrugs in 4611 Fällen vor Gericht. Ihnen wird illegaler Verkauf gehackter Sky-Receiver vorgeworfen, was Sky einen Verlust von 4,4 Millionen Euro kostete.

Ehepaar vor Gericht: 4 Millionen Euro Sky-Betrug im Wohnzimmer!

Im Landgericht in Landshut hat ein aufsehenerregender Prozess begonnen, der die Machenschaften eines Ehepaars aus Niederbayern in den Fokus rückt. Sergej M. (68) und Valentina (70) stehen wegen schweren gemeinschaftlichen Computerbetrugs in 4.611 Fällen vor Gericht. Die Anklage wirft dem Paar vor, zwischen 2014 und 2019 gehackte Sky-Receiver verkauft zu haben, die es Kunden ermöglichten, das komplette Bezahlangebot von Sky ohne Abonnement zu empfangen. Das Ehepaar soll dabei einen Gesamtschaden von etwa 4,4 Millionen Euro für den Bezahlsender verursacht haben, während sie selbst etwa 539.438 Euro aus dem Verkauf der illegalen Geräte erwirtschafteten, berichtet die Welt.

Die Vorwürfe sind schwerwiegend: Das Paar betrieb ein Elektrogeschäft, in dem sie 1.755 gehackte Receiver zu Preisen von rund 250 Euro anboten. Für Software-Updates verlangten sie zusätzlich 50 Euro. Ein großer Teil der Kunden kam zudem regelmäßig zurück, um die Software erneut manipulieren zu lassen. Die Verhandlungen werden sich über insgesamt 27 Termine bis Ende Februar erstrecken, und ein bundesweites Interesse ist geweckt, folgten doch schon zahlreichen Zeugen, darunter Ermittler und Sky-Mitarbeiter. Ein Geständnis könnte den Angeklagten einen Strafrabatt einbringen, doch bisher haben sie geschwiegen, so die Süddeutsche Zeitung.

Die Masche hinter dem Betrug

Die manipulierten Receiver wurden nicht nur für den Zugang zu Sky angeboten, sondern ermöglichten auch den Zugang zu weiteren Pay-TV-Diensten wie Netflix, Amazon Prime und Telekom Magenta Sport. Werbung lief hauptsächlich über Mundpropaganda, die Receiver waren in der Szene als „Russen-Receiver“ bekannt. Während Sergej für die technische Manipulation der Geräte zuständig war, kümmerte sich Valentina um den Vertrieb und die Verwaltung der Kundendaten. Laut Staatsanwaltschaft ist dies eine massive Einschüchterung des Pay-TV Marktes und wirft einen Schatten auf die legitimen Geschäftsmodelle der Anbieter.

Cyberkriminalität im Aufwind

Die Bedrohung durch Cyberkriminalität hat in Deutschland seit Jahren stetig zugenommen. Es wird geschätzt, dass 61 % der Bevölkerung bereits persönliche Erfahrungen mit Cyberkriminalität gemacht haben. Betrugsdelikte sind dabei häufig der Schwerpunkt, wobei die Schäden in privaten und geschäftlichen Bereichen erheblich variieren. Wie die Plattform Statista zeigt, schätzen mittlerweile 69 % der Unternehmen in Deutschland, dass sie von Cyberkriminalität betroffen sind und erleben damit eine ernsthafte Bedrohungslage.

In Anbetracht der wachsenden Probleme mit Cyberangriffen bleibt die Frage, wie Unternehmen und Privatpersonen wirksame Maßnahmen entwickeln können, um sich gegen solche Bedrohungen zu wappnen. Angesichts der betrügerischen Machenschaften rund um Sky zeigt sich deutlich, dass es an der Zeit ist, der Cyberkriminalität entschlossen entgegenzutreten. Denn nach wie vor bleibt der Internetraum ein gefährlicher Ort für all jene, die darin tätig sind, sei es als Verbraucher oder Anbieter.