Opfer der Landshut-Entführung fordern neue Dokumentation!

Opfer der Landshut-Entführung fordern neue Dokumentation!
Ein offener Brief von Betroffenen drängt Bundesinnenminister Alexander Dobrindt, Verantwortung für die Präsentation der 1977 entführten Lufthansa-Boeing zu übernehmen. Diese Entführung, die als eine der dramatischsten Terroraktionen der Bundesrepublik Geschichte schrieb, fand zwischen dem 13. und 17. Oktober 1977 statt. Vier palästinensische Terroristen entführten die Maschine mit der Kennung D-ABCE, „Landshut“, und bedrohten damit 87 Geiseln. Angesichts der anstehenden Dokumentation zum 50. Jahrestag der Entführung in Friedrichshafen ist die Dringlichkeit dieser Forderung größer denn je. Der Verein „Victims of Terrorism Germany“ hat sich inzwischen gegründet, um die Interessen der Überlebenden und Angehörigen zu vertreten und fordert zudem, die Geiseln als Menschen mit Gesichtern und Biografien darzustellen. Wie Welt.de berichtet, kritisieren die Betroffenen das von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) geplante Konzept, das Wrack im Zustand von 2017 zu konservieren, ohne es zu restaurieren.
In einem weiteren Schritt wurde die Spezialeinheit GSG 9, die für die Geiselbefreiung zuständig war, 1972 gegründet. Nach den gescheiterten Einsatzversuchen während der Olympischen Spiele 1972 wurde deutlich, wie wichtig eine solche Einheit für Deutschland ist. Am 18. Oktober 1977 befreite die GSG 9 erfolgreich alle Passagiere der „Landshut“ in Mogadischu, wobei die Geiseln nach der Befreiung als Zeugnis eines starken Staates präsentiert wurden. Einige ehemalige Geiseln kämpfen bis heute um Anerkennung und einen würdigen Platz in der Geschichte, wie im dokumentarischen Werk des Filmautors Christian Stücken auf ARD Mediathek eindrucksvoll festgehalten.
Die Bedeutung der GSG 9
Die GSG 9, eine Spezialeinheit der Bundespolizei, wurde nach den blutigen Vorfällen bei den Olympischen Spielen ins Leben gerufen. Meisterhaft im Umgang mit Krisensituationen, führt die Einheit komplexe Einsätze durch und bildet ihre Mitglieder in verschiedenen Disziplinen wie Präzisionsschießen und Fallschirmspringen aus. Mit max. 450 Bediensteten und einem strengen Auswahlverfahren bleibt die Einheit eine der Essenzen der deutschen Sicherheitspolitik. Informationen dazu hat T-Online zusammengetragen.
Aber wie geht es weiter? Die bpb plant eine Eröffnung der Ausstellung bis Anfang 2027, und genügend Mittel sind für die Ausstellung eingeplant. Es stellt sich jedoch die Frage, ob diese Mittel tatsächlich sinnvoll eingesetzt werden. Die Betroffenen sind sich einig: Die Erinnerung an die Opfer des linksextremen Terrorismus muss lebendig gehalten und die individuellen Schicksale der Geiseln gewürdigt werden. Hierbei sind die Stimmen der Überlebenden von entscheidender Bedeutung, um ihrer Geschichte Gehör und Anerkennung zu verschaffen.