Wertheim startet Phosphor-Rettungsaktion: 40 Gemeinden packen an!

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Am 4. Juli 2025 gründeten 40 Gemeinden den Zweckverband zur Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm in Würzburg. Ziel ist die nachhaltige Ressourcennutzung.

Am 4. Juli 2025 gründeten 40 Gemeinden den Zweckverband zur Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm in Würzburg. Ziel ist die nachhaltige Ressourcennutzung.
Am 4. Juli 2025 gründeten 40 Gemeinden den Zweckverband zur Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm in Würzburg. Ziel ist die nachhaltige Ressourcennutzung.

Wertheim startet Phosphor-Rettungsaktion: 40 Gemeinden packen an!

Die nachhaltige Nutzung von Klärschlamm steht im Fokus einer neu gegründeten Initiative in Würzburg. Am 4. Juli 2025 wurde der Zweckverband Klärschlammverwertung Main-Tauber-Aisch ins Leben gerufen, an dem rund 40 Gemeinden aus mehreren Landkreisen beteiligt sind. Ziel ist die Rückgewinnung von Phosphor aus Kläranlagen, was nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch Gesetzesvorgabe ist. Ab 2029 sind die Kommunen gesetzlich verpflichtet, Phosphor zu verwerten.

Die Stadt Wertheim, vertreten durch Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez, spielt in diesem kommunalen Verbund eine besondere Rolle und bringt elf Gemeinden aus dem Main-Tauber-Kreis zusammen. Endlich tut sich was – und das auf breiter Front. Die rechtliche Grundlage für diese Zusammenarbeit wurde Ende April unterzeichnet und genehmigt. Damit zeigt die Region, dass sie ein gutes Händchen für umweltfreundliche Lösungen hat.

Klärschlammaufbereitung in Würzburg

Um den Klärschlamm effizient zu verarbeiten, wird eine neue Trocknungsanlage in Würzburg errichtet. Dort sollen insgesamt 57.000 Tonnen entwässerter Klärschlamm aufbereitet werden. Der aufbereitete Klärschlamm wird anschließend im Gemeinschaftskraftwerk Scheinfurt verbrannt, wobei der wertvolle Phosphor aus der Asche zurückgewonnen wird. Das ist nicht nur ein Gewinn für die Umwelt, sondern auch eine kluge Nutzung von Ressourcen, die sonst verloren gehen würden.

Wie wichtig die Rückgewinnung von Phosphor ist, zeigt die gesetzliche Regelung zur Neuordnung der Klärschlammverwertung (AbfKlärV), die seit dem 27. September 2017 in Kraft ist. Gemeinden mit einem Phosphorgehalt im Klärschlamm von 2 % oder mehr sind verpflichtet, diesen zurückzugewinnen, wobei bei höheren Gehalten sogar bis zu 80 % zurückgeholt werden müssen. Damit wird Phosphor zu einer kritischen Ressource, die nicht nur für die Düngemittelproduktion, sondern auch für das Leben an sich unerlässlich ist.

Eine klimaschonende Ressource

Laut dem Bayerischen Landesamt für Umwelt enthält Klärschlamm im Durchschnitt 3,1 % Phosphor in der Trockenmasse. In Bayern fallen jährlich etwa 270.000 Tonnen Klärschlamm an, was rund 8.600 Tonnen Phosphor pro Jahr entspricht. Dies ist nicht nur für die Landwirtschaft von Bedeutung, sondern bietet auch Potenzial für nachhaltige Düngemittel. Die Konsolidierung dieser Ressourcen ist also nicht bloß eine umweltpolitische Maßnahme, sondern kann auch ökonomisch vorteilhaft sein.

Zusätzlich laufen in Bayern verschiedene Pilotprojekte zur Phosphorrückgewinnung, um die Technik weiter zu verfeinern. Die staatliche Unterstützung für großtechnische Umsetzungen ist bis 2026 geplant, um die Projekte voranzutreiben. Die Branche ist gefordert, effizienter zu werden, und das könnte auch die Abwassergebühren entlasten, sollten die Kosten für die Rückgewinnung auf die Gebühren umgelegt werden.

Der Dialog in der Branche wird intensiv weitergeführt. Eine Umweltministerkonferenz im Dezember 2023 hat klare Zielvorgaben bekräftigt und es gilt, Hemmnisse in der Umsetzung zu analysieren. Dabei ist auch die Düngemittelverordnung gefragt, die Anpassungen benötigt, um die Förderung von Phosphorrezyklaten zu unterstützen.

Die neue Initiative in Würzburg setzt also nicht nur auf die Rückgewinnung wertvoller Rohstoffe, sondern trägt auch aktiv zum Umweltschutz und zur Ressourcenschonung bei. Das kommende Jahr 2029 wird dabei ein entscheidendes Jahr werden, in dem die gesetzliche Verpflichtung zur Phosphorrückgewinnung konkret in die Tat umgesetzt werden muss. Wir dürfen gespannt sein, was die Region für ihre nachhaltige Zukunft tun wird.

Wer mehr über die Phosphorrückgewinnung und Klärschlammverwertung erfahren möchte, findet weitere Informationen unter Presse-Service, Bayerisches Landesamt für Umwelt und IWU.