Ruth Müller gibt SPD-Generalsekretärinnen-Amt auf – Was nun?

Ruth Müller tritt von ihrem Amt als SPD-Generalsekretärin vor dem Landesparteitag in Landshut zurück. Neuwahlen stehen an.

Ruth Müller tritt von ihrem Amt als SPD-Generalsekretärin vor dem Landesparteitag in Landshut zurück. Neuwahlen stehen an.
Ruth Müller tritt von ihrem Amt als SPD-Generalsekretärin vor dem Landesparteitag in Landshut zurück. Neuwahlen stehen an.

Ruth Müller gibt SPD-Generalsekretärinnen-Amt auf – Was nun?

Die bayerische SPD steht vor einem Wechsel in der Führungsetage. Ruth Müller, die seit Januar 2023 den Posten der Generalsekretärin innehat, hat angekündigt, beim kommenden Landesparteitag nicht mehr zur Verfügung zu stehen. In einem Interview mit der Mediengruppe Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung erklärte sie, dass sie sich lieber auf ihre Wahlkreisarbeit und die bevorstehende Kommunalwahl 2026 konzentrieren möchte. Müller übernahm ihre Funktion in schwierigen Zeiten und als Übergangslösung, nachdem ihr Vorgänger Arif Tasdelen wegen unangebrachten Verhaltens gegenüber jungen Frauen zurücktreten musste, was jedoch rechtlich nicht relevant war. Dies berichtet die Bayerische Staatszeitung.

Der SPD-Landesparteitag, bei dem die Neuwahlen stattfinden sollen, wird am 27. und 28. September in Landshut abgehalten. Ronja Endres, aktuelle Landeschefin, plant, sich erneut zur Wahl zu stellen. Sie führt den Landesverband seit dem Rückzug von Florian von Brunn allein, was die Ausgangslage für die kommenden Wahlen nicht einfacher macht. Die SPD hat in den letzten Jahren erheblich an Umfragen verloren und kämpft gegen negative Werte, die um die 10 Prozent liegen.

Ruth Müllers Werdegang

Ruth Müller, 58 Jahre alt und wohnhaft in Pfeffenhausen, ist seit 2002 Mitglied der SPD und blickt auf eine langjährige Karriere im bayerischen Landtag zurück. Seit über einem Jahrzehnt ist sie Abgeordnete und stand von 2021 bis 2024 als stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD Landtagsfraktion zur Verfügung. Müller hat die Übernahme des Generalsekretärs-Postens als große Ehre und Verantwortung empfunden, hat die schwierige Lage jedoch erkannt – die SPD hat seit der Landtagswahl 2018 mit gerade einmal 9,7 Prozent ein historisch schlechtes Ergebnis erzielt. Daher musste sich Müller auch unweigerlich mit den schlechten Umfragewerten auseinandersetzen, die zwischen neun und zehn Prozent schwanken.pnp.de bietet hierzu weitere Hintergründe.

Blick in die Vergangenheit

Im Vorfeld ihrer Anstellung als Generalsekretärin trat Arif Tasdelen zurück, was für die Partei ein zusätzliches Problem darstellte. Der skandalumwitterte Rücktritt und die schwachen Umfragewerte schufen eine herausfordernde Ausgangssituation für Müller. „Wir haben noch viel zu tun“, so die neue Generalsekretärin damals in einer ihrer ersten Aussagen nach Übernahme des Amtes. Der Rückhalt der Mitglieder und die Frage, wie die Partei aus dieser Krise herauskommen kann, sind ihr und ihrer Nachfolgerin, die auf der kommenden Sitzung gewählt wird, wichtig. Auf die Zukunft gerichtet, bleibt zu hoffen, dass die SPD in Bayern bald wieder auf die Beine kommt. Artikel mit weiteren Informationen über die Absetzung von Tasdelen finden sich beim Spiegel.