Spessart in Gefahr: LBV warnt vor Ende der Biosphärenregion!

Spessart in Gefahr: LBV warnt vor Ende der Biosphärenregion!
Inmitten hitziger politischer Debatten zur Zukunft des Spessarts warnt der bayerische Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) vor der potenziellen Beendigung der Planungen für eine Biosphärenregion. Dies würde eine enorme Chance für den Spessart gefährden, was der LBV-Vorsitzende Norbert Schäffer als besonders bedenklich erachtet. Die hitzigen Auseinandersetzungen um die benötigten drei Prozent nutzungsfreie Kernfläche stehen dabei im Mittelpunkt der Diskussion.
Politische Auseinandersetzungen, die oft mehr als notwendig inszeniert werden, führen zu „Kurzschlussreaktionen“, die den fortschreitenden Prozess gefährden könnten. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger sieht sich vermehrt der Kritik ausgesetzt, da er mit „zugespitzten und abwertenden“ Äußerungen den Dialog erschwert. Diese Art der Kommunikation ist laut Schäffer unproduktiv und schadet dem Austausch über die wesentlichen Fragen.
Die Grundlage der Diskussion
Ein zentraler Streitpunkt bleibt die Frage, ob der benötigte Raum für die nutzungsfreie Kernzone bereitgestellt werden kann. Der LBV appelliert und fordert, dass die Staatsforsten zusätzliche Flächen bereitstellen, um diese Kernzone schnellstmöglich zu erreichen. „Wenn der politische Wille vorhanden ist, sind Lösungen für die Kernfläche möglich“, erklärt Schäffer mit Nachdruck. Gleichzeitig warnt der LBV vor falschen Bedrohungsszenarien, die suggerieren, dass die Holznutzung im Spessart in Gefahr sei.
Nachhaltige Holznutzung soll weiterhin einen Platz haben und ist gewünscht, während die Biosphärenregion als Entwicklungschance für Menschen, Natur, Wirtschaft und nachhaltigen Tourismus gepriesen wird. Es ist nicht nur nötig, die Anwohner von den Vorteilen zu überzeugen, sondern auch die politische Landschaft dazu zu motivieren, diese in die Tat umzusetzen. Immerhin haben sich bereits zahlreiche Kommunen hinter das Projekt gestellt, was die Meinung der Mehrheit der Bürger vor Ort widerspiegelt.
Ein entscheidendes Datum steht bevor
Am kommenden 21. Juli wird im Kreistag Aschaffenburg über die Fortführung des Prozesses zur Biosphärenregion entschieden. Eine Chance, die es zu nutzen gilt! Die momentane politische Spannung ist ein Indiz dafür, dass die Interessen aus unterschiedlichen Richtungen zusammenlaufen. Der LBV sieht hier die Möglichkeit zur Zusammenarbeit und betont die Bedeutung der konstruktiven Begleitung des Prozesses durch die Landespolitik, um am Ende einen nachhaltigen und positiven Weg für den Spessart zu finden.
Die Bedeutung des Projekts wird nicht nur durch Umweltaspekte gestützt, sondern auch durch seine potenziellen positiven Auswirkungen auf den wirtschaftlichen Sektor, insbesondere im Hinblick auf den sanften Tourismus, wie in vielen anderen Biosphärenreservaten bundesweit zu beobachten ist. Ähnlich wie im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin oder im Spreewald, könnte auch der Spessart eine Drehscheibe für nachhaltige Entwicklung werden.
Die nächsten Schritte in der politischen Entscheidungsfindung werden entscheidend sein für die künftige Entwicklung dieser wertvollen Region. Es bleibt zu hoffen, dass die Abgeordneten die Chance erkennen und sich für die Biosphärenregion stark machen.