Strietwald feiert Geschichte: Neue Infotafel informiert über Siedler!

Strietwald feiert Geschichte: Neue Infotafel informiert über Siedler!
In Aschaffenburg gibt es Neuigkeiten aus dem Strietwald, die sowohl Historiker als auch Anwohner gleichermaßen begeistern dürften. Am kommenden Donnerstag wird die neue Infotafel zur Geschichte der Strietwaldsiedlung feierlich eingeweiht. Oberbürgermeister Jürgen Herzing (SPD) und Vertreter der Siedlergemeinschaft sowie des Archäologischen Spessartprojektes werden bei der Zeremonie anwesend sein. Diese Tafel informiert über die Entstehung der Siedlung und die ersten Siedler an der Strietwaldstraße und stellt eine wichtige Verbindung zur Vergangenheit her, die auch für die jüngeren Generationen von Bedeutung ist. Laut Main-Echo basiert der Text der Tafel auf der Strietwälder Chronik von Harry Maskallis.
In dieser Chronik wird die Entwicklung der Siedlung nach dem Zweiten Weltkrieg erschöpfend dokumentiert. Sie behandelt die Entstehung verschiedener Viertel, darunter die „Vogelsiedlung“ und die „Jubiläumssiedlung“. Diese Siedlungen trugen zur lebendigen Nachkriegsgeschichte des Strietwalds bei, wie eine neue Veröffentlichung mit dem Titel „Strietwald – Von der Gemeinschaft der Siedler nach dem 2. Weltkrieg 1945 – 1970“ verdeutlicht. Diese Chronik wird am 2. Mai 2025 zum Preis von 33 Euro erhältlich sein, sowohl in der Strietwald-Filiale der Sparkasse als auch im Stadt- und Stiftsarchiv. Auch im Kontext der neuen Infotafel zeigt sich, wie wertvoll historische Dokumentation für die Gemeinschaft ist.
Archäologische Funde und deren Bedeutung
Besonders spannend ist auch der archäologische Aspekt der Strietwaldgeschichte. Im Zuge der Siedlungsentwicklung wurden 1958 rätselhafte Funde aus der Bronzezeit gemacht. Bauern und Kinder entdeckten südlich der heutigen Zeppelin- und Keplerstraße Steine, die von einem prähistorischen Gräberfeld zeugen. Laut dem Archäologenstudien ist die Erforschung früherer Siedlungen, wie sie sich im Zuge der Siedlungsarchäologie vollzieht, von enormem Wert. Unterstützt werden die Forschungen durch moderne Methoden wie C14-Datierung und Archäobotanik, um ein umfassendes Bild der Lebensweise der damaligen Bewohner zu gewinnen. Diese Verbindung zur Wissenschaft, wie auf Wikipedia dargelegt, fördert das Verständnis für die Entwicklungen in der Region über die Jahrtausende hinweg.
Die Exponate auf der neuen Infotafel umfassen auch einen Lageplan des Bodendenkmals sowie eine Urne, die aus dem Aschaffenburger Stiftsmuseum stammt. Zudem ist hinter der Infotafel ein Gedenkstein eines der entdeckten Gräber aufgestellt, der die tief verwurzelte Geschichte des Strietwalds weiter sichtbar macht und den Anwohnern ein Stück ihrer Heimat näherbringt.
Auf zu neuen Ufern
Die Siedlergemeinschaft Strietwald und das Archäologische Spessartprojekt haben mit ihrer Zusammenarbeit eine wertvolle Plattform geschaffen, die auch künftige Generationen zum Forschen und Entdecken anregt. Der Autobahnbau in den 1950er Jahren, der massive Kiesentnahmen erforderte, brachte nicht nur Herausforderungen für die Wasserversorgung in der Region mit sich, sondern eröffnete auch die Chance, unterirdische Schätze zu heben. Zum Beispiel kam es im Rahmen von Verhandlungen über Wasserbezugsverträge dazu, dass Land südlich des Hasenhägwegs 1962 von Mainaschaff nach Aschaffenburg umgemeindet wurde.
Insgesamt wird deutlich, dass die Verbindung von Geschichte, Archäologie und Gemeinschaft dem Strietwald nicht nur eine Identität verleiht, sondern auch dazu beiträgt, das Bewusstsein für die gemeinsame Vergangenheit zu schärfen. Und nochmals zeigt sich: Man muss die eigene Geschichte kennen, um in die Zukunft blicken zu können. Dies spiegelt sich auch in dem eingehenden Konzept der Siedlungsarchäologie wider, das weitaus mehr bietet als nur das Graben nach Artefakten; es ist das Erforschen des Lebens selbst.