Tradition verpflichtet: Rodenbachs neue Feldgeschworene im Einsatz!

Tradition verpflichtet: Rodenbachs neue Feldgeschworene im Einsatz!
Im beschaulichen Rodenbach haben zwei neue Gesichter das Ehrenamt der Feldgeschworenen übernommen: Paul und Brönner sind ab sofort die Ansprechpartner für die Bürger, wenn es um Grundstücksgrenzen und historische Grenzfragen geht. Ihr Engagement ist nicht nur eine Tradition, sondern auch eine wichtige Grundlage für rechtliche Klarheit und den Erhalt der lokalen Geschichte. Wie main-echo.de berichtet, sind beide voll des Stolzes über ihre neue Aufgabe und bringen Leidenschaft sowie Wissen über ihre Heimat mit.
Die Aufgabe der Feldgeschworenen hat eine lange Tradition, die bis ins späte Mittelalter zurückreicht. Paul hebt hervor, wie wichtig es ist, dass Bürger sich in solche Ehrenämter einbringen. Ziel ist es nicht nur, Grenzen zu vermessen, sondern auch das kulturelle Erbe zu bewahren. Beide sind aktive Mitglieder im Rodenbacher Wanderverein, wo sie sich um die Pflege von Grenzsteinen kümmern. Die historischen Wurzeln ihres Engagements liegen tief im Vertrauen, dass die Menschen über ihre Heimat und deren Grenzen Bescheid wissen sollten. Brönner beschreibt die Dokumentation der Grenzen als eine faszinierende Aufgabe, die das Wissen über die Region lebendig hält.
Die Tradition der Feldgeschworenen
In Bayern, wo diese Tradition besonders ausgeprägt ist, sind die Feldgeschworenen auch als „Siebener“ bekannt, eine Bezeichnung, die von der Regel stammt, dass jede Gemeinde sieben dieser Ehrenamtlichen bestellt. Dieses ehrenvolle Amt gibt es seit dem 13. Jahrhundert und es sind etwa 24.000 Feldgeschworene im Freistaat aktiv, davon rund 15.500 in Franken. Diese Informationen sind nicht nur faszinierend, sondern auch ein Beleg für die langjährige Verankerung dieses Ehrenamtes in der Gesellschaft, wie auf heimat-landkreis-fuerth.de nachzulesen ist.
Vor der Einführung der staatlichen Landvermessung im Jahr 1801 hatte die Rolle der Feldgeschworenen eine zentrale Bedeutung. Sie überwacht Grundstücksgrenzen und sorgten für den Erhalt der Gemeinschaft. Historische Dokumente, wie etwa aus Langenzenn aus dem Jahr 1426, belegen die Rolle der „Siebener“ bei der Beilegung von Streitigkeiten. Obwohl die Aufgaben der Feldgeschworenen sich über die Jahrhunderte gewandelt haben, koordinieren sie heute nach wie vor über 80 % der Vermessungen in ländlichen Regionen und arbeiten eng mit den Vermessungsämtern zusammen. Diese Rolle ist von unschätzbarem Wert, da sie nicht nur technische Aufgaben übernehmen, sondern auch zur Konfliktlösung und einem harmonischen Miteinander in ihren Gemeinden beitragen.
Das Handwerk der Grenzmarkierung
Feldgeschworene agieren nicht nur in der Theorie. Sie legen beim Bürgermeister einen Eid ab und dürfen geheime Symbole zur Grenzmarkierung verwenden, die nur mündlich weitergegeben werden. Früher waren natürliche Gegebenheiten wie Bäume und Flüsse die markanten Grenzen, heute kommen vor allem alte Granitsteine zum Einsatz. Diese Wurzeln der Tradition bleiben lebendig, und die neue Generation von Feldgeschworenen wird demokratiedurch ältere Amtskollegen gewählt.
Unterstützt durch den Siebener-Obmann lernen diese „Jungsiebener“ die Handwerkstechniken, die für ihre Arbeit unerlässlich sind. Zudem steht der Austausch untereinander auf dem Programm; regelmäßige Versammlungen und Fortbildungen gehören zum Engagement dazu. Auf ldbv.bayern.de findet man interessante weitere Details zu diesem Ehrenamt, das in der Gemeinschaft so hoch angesehen ist.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Arbeit der Feldgeschworenen für das Zusammenleben in den Gemeinden von unschätzbarem Wert ist. Paul und Brönner sind bereit, diese Tradition in Rodenbach fortzuführen und die Bürger bei Fragen zu unterstützen, die möglicherweise weit über Grenzstein und Flurstück hinausgehen.