Bayerns Sattel-König: So bekommen Spätzle den EU-Schutz!

Erwin Settele aus Neu-Ulm produziert täglich 50 Tonnen Spätzle, die nun als "schwäbisch" anerkannt sind. Entdecken Sie die Hintergründe.

Erwin Settele aus Neu-Ulm produziert täglich 50 Tonnen Spätzle, die nun als "schwäbisch" anerkannt sind. Entdecken Sie die Hintergründe.
Erwin Settele aus Neu-Ulm produziert täglich 50 Tonnen Spätzle, die nun als "schwäbisch" anerkannt sind. Entdecken Sie die Hintergründe.

Bayerns Sattel-König: So bekommen Spätzle den EU-Schutz!

Eine köstliche Neuigkeit aus der Welt der kulinarischen Genüsse: Die schwäbischen Spätzle haben jetzt offiziell ihren Platz im EU-Register für geschützte geografische Angaben und Ursprungsbezeichnungen gefunden. Dies bedeutet, dass nur in Baden-Württemberg und in Teilen Bayerisch-Schwabens hergestellte Spätzle als „schwäbisch“ bezeichnet werden dürfen. Damit setzten sich traditionelle Herstellungsmethoden und der regionale Bezug durch, die für die Qualität dieses beliebten Nudelgerichts entscheidend sind. Augsburger Allgemeine berichtet, dass diese rechtlichen Rahmenbedingungen vor allem Erwin Settele aus Neu-Ulm zugutekommen, der täglich etwa 50 Tonnen Spätzle produziert und damit nicht nur Qualität, sondern auch Unternehmensgröße in diesem Bereich unter Beweis stellt.

Die Firma Bürger aus Ditzingen, bekannt als Marktführer in der Maultaschen-Produktion, kann sich jedoch nicht mit dem gleichen Ruhm wie Settele bei den Spätzle rühmen. Das zeigt, wie spezifisch der Markt für diese Produkte ist und welche Bedeutung die Herkunft dabei spielt. Laut der Webseite des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft sind nicht nur Spätzle, sondern auch andere traditionelle Spezialitäten wie Nürnberger Lebkuchen und Allgäuer Bergkäse überregional bekannt und bieten ein hohes Maß an Schutz durch das EU-Recht.

Der Schutz von geografischen Angaben

Das Europäische Union schützt mit seinen Regelungen die Namen bestimmter Erzeugnisse, um ihre einzigartige Verbindung zum geografischen Ursprung und dem traditionellen Know-how hervorzuheben. Agriculture EC erklärt, dass Produkte mit geschützten Ursprungsbezeichnungen (g.U.) sicherstellen, dass alle Produktionsschritte in einem definierten geografischen Gebiet stattfinden. So wie beispielsweise beim Allgäuer Bergkäse, der nur aus Milch aus dem Allgäu hergestellt werden darf.

Die schwäbischen Spätzle fallen in die Kategorie der geschützten geografischen Angabe (g.g.A.), bei der mindestens einer der Produktionsschritte in der Ursprungsregion erfolgen muss. Dies stärkt nicht nur das Verbrauchervertrauen, sondern ermöglicht auch eine bessere Vermarktung von Erzeugnissen, die mit ihrer Region verbunden sind. Dies ist ein zukunftsträchtiges Konzept, das durch die neue EU-Agrargeoschutzverordnung, die am 13. Mai 2024 in Kraft tritt, weiter gestärkt wird.

Tradition trifft Rechtsschutz

Die Schutzmaßnahmen bieten nicht nur einen Marketingvorteil, sondern auch rechtliche Sicherheit gegen Nachahmungen und Missbrauch. Dies ist besonders wichtig, da viele Verbraucher zunehmend Wert auf Qualität und Herkunft ihrer Nahrungsmittel legen. Die EU-Datenbank für geografische Angaben wird unter dem Namen eAmbrosia geführt und spielt eine wichtige Rolle bei der Verwaltung dieser wertvollen Informationen.

Im Grundsatz ist der Schutz geografischer Angaben ein Gewinn für alle Beteiligten: Erzeuger, Verbraucher und nicht zuletzt die Traditionsbewahrung regionaler Besonderheiten. Die Schwäbischen Spätzle genießen nun diesen Schutz, und das ist eine großartige Nachricht für alle Liebhaber dieser speziellen Teigware.