Studierende in Baden-Württemberg: Rekordpreise für Wohnkosten!
Studierende in Neu-Ulm zahlen 2025 überdurchschnittliche Mieten. BAföG-Pauschale bleibt oft unzureichend. Lösungen gefordert.

Studierende in Baden-Württemberg: Rekordpreise für Wohnkosten!
Die Wohnkosten für Studierende in Deutschland erreichen alarmierende Höhen. Mit einem Durchschnitt von über 500 Euro pro Monat sind die Mietpreise auf Rekordniveau. Gerade die aktuellen Zahlen des Moses Mendelssohn Instituts verdeutlichen, dass die finanzielle Belastung für viele junge Menschen in den Hochschulstädten annähernd unerträglich geworden ist. Im Wintersemester 2025 liegen die Wohnkosten für Erstsemester bei 505 Euro, ein Anstieg im Vergleich zu 493 Euro im Sommersemester 2025. Diese Entwicklung ist besonders in Baden-Württemberg zu beobachten, wo die Studierenden für Wohnen im Schnitt sogar 530 Euro zahlen müssen, was mehr als die Bundesdurchschnittskosten ausmacht. In Städten wie Heidelberg, Konstanz und Freiburg müssen Studierende mit Mietpreisen von durchschnittlich 600 Euro rechnen, wie die Tagesschau berichtet.
Wie sieht die Situation in Rheinland-Pfalz aus? Hier sind die durchschnittlichen Wohnkosten mit 460 Euro zwar niedriger als in Baden-Württemberg, doch die Mieten in Mainz überschreiten ebenfalls die 500 Euro-Marke und liegen bei 530 Euro. In Trier und Koblenz handelt es sich um 440 Euro und 430 Euro. Lediglich in Landau und Kaiserslautern gibt es mit 390 Euro und 360 Euro noch Wohnmöglichkeiten unter 400 Euro. Diese Entwicklungen haben dazu geführt, dass die BAföG-Wohnkostenpauschale von 380 Euro keinesfalls ausreicht, um die immer weiter steigenden Mietpreise zu decken. Ein Umstand, der bei vielen Studierenden für Unverständnis sorgt, wie auch die ausführliche Analyse des Instituts zeigt.
Dringender Handlungsbedarf
Ein grundlegendes Problem bleibt die BAföG-Wohnkostenpauschale, die derzeit bei 380 Euro liegt und in vielen deutschen Hochschulstädten nicht ausreicht, um zumindest die Kaltmiete zu decken. Dies gilt für 70 von 88 Städten im Land. Diese Preissituation hat dazu geführt, dass an vielen Hochschulstandorten kaum noch WG-Zimmer im Rahmen der Pauschale verfügbar sind. In 44 dieser Städte, in denen 54,5% der Studierenden wohnen, sind nur schwer wohnbare Alternativen zu finden, was die Sorgen von Expert:innen stark verstärkt. Es ist dringend notwendig, die Pauschale auf die Realität anzuheben, wie es auch im Koalitionsvertrag angekündigt wurde, wo von einer Erhöhung auf 440 Euro die Rede ist.
Das Problem spitzt sich somit nicht nur in Metropolregionen wie München oder Hamburg zu, sondern betrifft auch viele Hochschulorte in Nordrhein-Westfalen, wo die Mietpreise für Studierende im Durchschnitt bei 520 Euro liegen. „Bildungschancen dürfen nicht vom Wohnungsmarkt abhängen“, betont Dr. Stefan Brauckmann, ein Studienautor des MMI, und fordert die Politik auf, hier endlich zu handeln.
Neue Wohnmöglichkeiten in Landau
Um der angespannten Wohnsituation in Rheinland-Pfalz entgegenzuwirken, wurde in Landau ein neues Wohnheim eröffnet, das über der Aldi Süd-Filiale errichtet wurde. Ab Oktober stehen dort rund 200 Plätze zur Verfügung. Die Mietpreise in diesem neuen Wohnheim sind dabei auch nicht ohne, ein möbliertes WG-Zimmer kostet mindestens 441 Euro warm, während ein eigenes Apartment gleich 884 Euro verschlingt. Die Schaffung mehrerer solcher Möglichkeiten könnte eine wichtige Maßnahme zur Verbesserung der Lage für Studierende darstellen.
Mit den Wohnkosten, die seit Jahren steigen, wird es für junge Menschen zunehmend schwieriger, ein finanzielles Gleichgewicht zu finden. Annegret Mülbaier von WG-Gesucht.de hebt hervor, dass die Mietpreise für WG-Zimmer seit 2020 um rund 21 % gestiegen sind. Wenn nicht bald gehandelt wird, wird es für immer mehr Studierende eng und die ohnehin begrenzten Möglichkeiten zur Wohnungssuche werden weiter beschnitten, wie Haufe eindringlich anmerkt.