Rohrenfels im Biberstreit: Bürgermeisterin kündigt radikale Entscheidung an!

Streit um Biberberater in Rohrenfels eskaliert: Bürgermeisterin Heckl informiert über Rückforderungen und Entscheidungen des Landratsamts.

Streit um Biberberater in Rohrenfels eskaliert: Bürgermeisterin Heckl informiert über Rückforderungen und Entscheidungen des Landratsamts.
Streit um Biberberater in Rohrenfels eskaliert: Bürgermeisterin Heckl informiert über Rückforderungen und Entscheidungen des Landratsamts.

Rohrenfels im Biberstreit: Bürgermeisterin kündigt radikale Entscheidung an!

In Rohrenfels brodelt es: Der Streit zwischen der Gemeinde und dem Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen um die Rolle des Biberberaters eskaliert zunehmend. In einer aktuellen Gemeinderatssitzung berichtete Bürgermeisterin Manuela Heckl über die Weigerung, Helmut Kriegl (CSU) als offiziell anerkannten Biberberater zu bestätigen. Der Grund für diese Verweigerung ist eine absagende Fortbildung, die Kriegl wegen eines Krankheitsfalls nicht wahrnehmen konnte. Dies bedeutet nicht nur einen Verlust für die lokale Naturschutzarbeit, sondern auch eine Rückforderung von bereits gezahlten Aufwandsentschädigungen in Höhe von 2700 Euro durch die Untere Naturschutzbehörde.

Kriegl, der sich in dieser Situation ungerecht behandelt fühlt, betont, dass er nie eine verbindliche Unterschrift geleistet habe und daher nicht als entscheidungsbefugt gilt. Bürgermeisterin Heckl hat in einer ersten Reaktion angekündigt, dass die Gemeinde Rohrenfels keinen neuen Biberbeauftragten mehr ans Landratsamt melden werde. In einem Zeichen der Anerkennung für Kriegls geleistete Arbeit überreichte sie ihm einen Bierkrug. Dies geschah inmitten eines Dissenses, der seinen Ursprung in der Abtransportierung eines Bibers während der Schonzeit hat. Diese Konflikte werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, mit denen der Biberberater in der Region konfrontiert ist.

Die Rolle der Biberberater

Biberberater spielen eine entscheidende Rolle im Ökosystem und sind für den Erhalt der Biberpopulation sowie die Minimierung wirtschaftlicher Schäden verantwortlich. Laut dem Bayerischen Umweltministerium gab es in den letzten Jahren eine regelrechte Rückkehr des Bibers in Bayern, nachdem dieser im 19. Jahrhundert ausgerottet wurde. In den sechziger bis achtziger Jahren fanden umfassende Wiederansiedlungsmaßnahmen statt. Heute zählt Bayern über 22.000 Biber in etwa 6.000 Revieren, wobei die Tiere inzwischen flächendeckend verbreitet sind. Das Bayerische Umweltministerium hat vor mehr als einem Jahrzehnt ein Bibermanagement implementiert, um sowohl die Biberpopulation zu schützen als auch den dadurch verursachten wirtschaftlichen Schäden effektiv entgegenzuwirken.

Konflikte und Lösungen

Die unteren Naturschutzbehörden, die für das Management zuständig sind, stehen vor der Herausforderung, konfliktärmere Lösungen zu finden, wenn die Biber Schäden an landwirtschaftlichen Flächen oder Wäldern verursachen. Dies beinhaltet auch die Möglichkeit, Biber zu entnehmen, falls gängige Lösungen nicht wirksam oder nicht zumutbar sind. Neben den 400 ehrenamtlichen und fachlich geschulten Biberberatern werden zwei Bibermanager zur Unterstützung eingesetzt.

Das Thema Biber ist besonders sensibel und wird intensiv diskutiert, nicht zuletzt weil der Europäische Biber durch die FFH-Richtlinie besonders geschützt ist und nicht dem Jagdrecht unterliegt. Im Rahmen dieser Schutzbemühungen wurden in den Jahren 2019 und 2020 knapp 2000 Biber legal entnommen, was die Brisanz des Themas unterstreicht.

Es bleibt spannend zu sehen, wie sich die Situation in Rohrenfels weiterentwickeln wird. Die Gemeinde zeigt sich entschlossen, sich nicht weiter mit der Unteren Naturschutzbehörde auseinanderzusetzen, während gleichzeitig die Notwendigkeit für ein harmonisches Zusammenleben von Mensch und Tier weiterhin besteht.

Für weiterführende Informationen über den Biber in Bayern besuchen Sie auch den Blog über Bayerns Wildtiere.