Greifvogel-Mord in Bayern: 14 vergiftete Tiere in nur 6 Monaten!

Greifvogel-Mord in Bayern: 14 vergiftete Tiere in nur 6 Monaten!
In Bayern ist die Zahl der vergifteten Greifvögel alarmierend gestiegen. Im ersten Halbjahr 2025 wurden bereits 14 Fälle dokumentiert, was mehr ist als im gesamten Vorjahr, als 13 Vögel und eine Taube ihr Leben durch ähnliche Gräueltaten verloren haben. Wie die Passauer Neue Presse berichtet, stehen zudem vier toxikologische Befunde aus, die noch auswertet werden müssen. Besonders betroffen sind Mäusebussarde, die als die häufigsten heimischen Greifvögel gelten.
Das Problem zieht sich durch ganz Bayern, wobei es Hotspots wie die Landkreise Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim, Regensburg und Pfaffenhofen an der Ilm gibt. Die Situation ist so prekär, dass Naturschützer von zwei Täterkreisen ausgehen: zum einen von Jägern, die sich durch die Greifvögel in ihrem Revier benachteiligt fühlen, und zum anderen von Geflügel- oder Taubenzüchtern, die ihre Verluste rächen möchten. Wie die Bayerische Rundfunk erläutert, werden Kamikazetauben als lebendige Giftköder eingesetzt, um die Greifvögel effektiv zu vernichten.
Vergiftungen im Landkreis Regensburg
Im Landkreis Regensburg wurden kürzlich mehrere Greifvögel vergiftet aufgefunden. Ein Uhu, ein Rotmilan und ein Wanderfalke sind Opfer dieser abscheulichen Taten geworden, die alle streng geschützt sind. Die Giftstoffe Bendiocarb und Carbofuran, letzteres ein seit 2008 in der EU verbotenes Nervengift, waren die Auslöser für den Tod der Tiere. Die toxikologischen Untersuchungen wurden von der Ludwig-Maximilians-Universität München durchgeführt. Der Süddeutsche Zeitung zufolge hat der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) bereits Strafanzeige erstattet, da aufgrund der räumlichen Nähe der Funde ein Zusammenhang zwischen den Taten besteht.
Die Dunkelziffer ist jedoch hoch. Es wird vermutet, dass nicht alle Vergiftungen aufgedeckt werden und viele Fälle im Verborgenen bleiben. Andreas von Lindeiner leitet das Projekt „Tatort Natur“, das auf die systematische Dokumentation solcher Verbrechen abzielt. Das Ansinnen ist klar: Aufklärung im Sinne des Naturschutzes, denn für die Aufklärung ist die Mithilfe der Bevölkerung von großer Bedeutung.
Die rechtlichen Perspektiven
Leider bleibt die Rechtslage für die Verantwortlichen häufig undurchsichtig. Trotz 67 Strafanzeigen in den letzten Jahren wegen illegaler Verfolgung von Greifvögeln gab es keine Verurteilungen oder Anklagen. Dies geschieht häufig mangels ausreichend belastbarer Beweise, was die Ermittlungen erschwert. Die betroffenen Regionen haben sich im letzten Jahr zu einem regelrechten „Hotspot der Naturschutzkriminalität“ entwickelt.
Wie die Berichte eindringlich verdeutlichen, liegt eine massive Herausforderung in der Aufklärung dieser Taten. Die naturschutzrechtlichen Bestimmungen müssen vor dem Hintergrund eines steigenden Bewusstseins für den Natur- und Tierschutz dringend verstärkt werden, um die Grausamkeiten gegen unsere gefiederten Freunde zu verhindern.