Erfurter Urkunde bringt neuen Streit um die älteste Bratwurst!

Erforscher entdecken Urkunde aus 1269 zur Bratwurst an Erfurts Krämerbrücke. Streit um die älteste Bratwurststube bleibt bestehen.

Erforscher entdecken Urkunde aus 1269 zur Bratwurst an Erfurts Krämerbrücke. Streit um die älteste Bratwurststube bleibt bestehen.
Erforscher entdecken Urkunde aus 1269 zur Bratwurst an Erfurts Krämerbrücke. Streit um die älteste Bratwurststube bleibt bestehen.

Erfurter Urkunde bringt neuen Streit um die älteste Bratwurst!

Was könnte köstlicher sein, als die berühmte Bratwurst, die seit Jahrhunderten einen festen Platz in der deutschen Esskultur hat? Ein spannender Streit über die Herkunft dieser Delikatesse entbrannte kürzlich erneut, als Erfurter Forscher eine historische Urkunde aus dem Jahr 1269 entdeckten. Diese erwähnt einen Bratwurststand an der malerischen Krämerbrücke, wie Marktspiegel berichtet. Der Projektleiter Martin Sladeczek und Historiker Karl Heinemeyer freuen sich über diesen Zufallsfund, der zur Erforschung der Wurstgeschichte einlädt. Doch wer hat denn nun das Sagen, wenn es um die älteste Bratwurststube geht?

Das Regensburger Lokal «Wurstkuchl» beansprucht diesen Titel, mit einer urkundlichen Erwähnung aus dem Jahr 1378. Ein Stückchen Geschichte, das stark auf die Tradition der Bratwurst hinweist. Jährlich grillen die Betreiber über eine Million hausgemachte Würstchen über Holzkohle und erfreuen bis zu 1000 Gäste pro Tag, wie ein Blick auf die Berichterstattung von Merkur zeigt. Hier wird die Geschichte lebendig, während die Wurstkuchl nicht nur Wurst, sondern auch bayerische Gemütlichkeit bietet – mit Sauerkraut, Senf und feiner Kartoffelsuppe.

Die Wurstkuchl und ihr Erbe

Die Ursprünge der Wurstkuchl reichen bis ins 12. Jahrhundert zurück. Während der Errichtung der beeindruckenden Steinernen Brücke fanden Arbeiter dort Verpflegung. Auch wenn die Geschichte von Hochwasser geprägt ist, gibt es kaum etwas, was die Wurstkuchl zum Stehen bringen könnte. Andreas Meier, der Wirt der sechsten Generation, und seine Familie setzen alles daran, das Familienerbe weiterzuführen. „Wir grillen täglich hunderte Würstchen!“, erzählt die Mutter, die gerade samstags aktiv in der Küche hilft.

Dennoch schläft die Konkurrenz nicht. In Arnstadt, im Jahr 1404, dokumentierte man eine Rechnung über „1 Groschen für Bratwurstdärme“ als ersten Nachweis für Bratwürste. Ein etwa aus dem Jahr 1313 stammendes Nürnberger Schriftstück erwähnt zwar Lendenfleisch, jedoch keine konkreten Bratwürste. „Die Nürnberger Bratwursttradition hat im 14. Jahrhundert ihren Anfang genommen“, stellen Experten klar.

Ein klarer Gewinner?

Es ist jedoch nicht so, dass das Wurstkuchl-Team sich von neuen Entdeckungen in Erfurt beeindruckt zeigt. Wirtin Alexandra Meier betont die Qualität ihrer Produkte und ist überzeugt davon, dass die geschmackliche Überlegenheit ihrer Wurst nicht durch Urkunden, sondern durch die eigene Handwerkskunst definiert wird. Schließlich gibt es bislang kein Erfurter Lokal, das den Titel der ältesten Bratwurststube beanspruchen könnte.

Die bedeutendere Frage bleibt: Wer hat das beste Rezept für diese deutsche Spezialität? Historische Aufzeichnungen aus Frankfurt zeigen, dass bereits im Jahr 1487 über Bratwürste berichtet wurde, und die Frankfurter selbst begannen, ihre Würste als „Krönungswürstchen“ zu bezeichnen. Diese Kulturelemente belegen eindrücklich die Popularität dieses Gerichts, das sich über die Jahrhunderte nicht nur in Deutschland, sondern auch weit darüber hinaus einen Namen gemacht hat, wie der Chronik Bratwurst dokumentiert.

So bleibt der Streit um die älteste Bratwurststube spannend. Ein hervorstechendes Merkmal der deutschen Kultur ist unbestritten die Bratwurst – und die Neugier, woher sie tatsächlich stammt, wird wohl immer weiterbestehen. Ob man nun in Regensburg oder Erfurt an der ersten Bratwurst geschmaust hat, bleibt weiterhin ein schmackhaftes Rätsel.