Oberstdorf eröffnet Deutschlands ersten barrierefreien Spielplatz!

Oberstdorf eröffnet Deutschlands ersten barrierefreien Spielplatz!
In Oberstdorf wird das LEADER-Projekt „Vielfalt erleben – Ein inklusiver Spielplatz für alle“ ins Leben gerufen. Zentrales Ziel ist die Schaffung eines modernen, barrierefreien Spielplatzes im Kurpark, der sowohl für Kinder mit als auch ohne Beeinträchtigung zugänglich ist. Dieses Projekt ist besonders, denn es wird als einer der ersten vollständig barrierefreien Spielplätze Deutschlands gelten, wie Bürgermeister Klaus King stolz betont. Er zeigt sich überzeugt, dass dieser Spielplatz mit seiner Vielzahl an Spielstationen für Kinder im Alter von 1 bis 12 Jahren einen wichtigen Schritt in Richtung Inklusion darstellt. Laut Allgäu Hit wird der bestehende Spielplatz rundum neu gestaltet, um ein einladendes Umfeld für alle zu schaffen.
Die Spiellandschaft wird sich über etwa 2.000 Quadratmeter erstrecken und neun verschiedene Spielstationen umfassen. Hierzu gehören unter anderem ein befahrbares Burgspielgerät, das mit dem Rollstuhl zu erreichen ist, sowie ein bodenbündiges Karussell und eine Nestkorbschaukel. Auch für die kleinsten gibt’s eine Sand-Matsch-Station, Kriechröhren und Hügellandschaften, die zum Spielen einladen. Besonders hervorzuheben ist die barrierefreie Tischtennisplatte, die ebenso wie die inklusiven Klangspiele den sozialen Austausch fördert. Ein taktiles Leitsystem wird speziell für sehbeeinträchtigte Kinder entwickelt, um ihnen Orientierung zu geben. Informationen zu diesem inklusiven Konzept werden auf Tafeln dargeboten, die auch andere Kommunen zur Nachahmung anregen sollen.
Wichtige Entwicklung für Inklusion und soziale Teilhabe
In Deutschland sind viele Spielplätze bislang nicht barrierefrei, was dazu führt, dass vor allem Kinder mit Beeinträchtigungen vom gemeinsamen Spiel ausgeschlossen werden. Wie die Aktion Mensch betont, ist es wichtig, dass gerade Spielplätze für Kinder mit und ohne Behinderung Raum für gemeinsames Spielen schaffen. Solche Angebote fördern nicht nur die Entwicklung der Kinder, sondern auch deren frühe Akzeptanz von Unterschieden. Der wissenschaftliche Hintergrund wird durch Dr. Volker Anneken vom Forschungsinstitut für Inklusion durch Bewegung und Sport (FIBS) untermauert, der die Bedeutung des Miteinanders im Spiel hervorhebt.
Mit einem Gesamtbudget von rund 600.000 Euro, wovon bis zu 200.000 Euro über das LEADER-Programm der EU gefördert werden, wird das Projekt in mehreren Bauabschnitten bis 2027 realisiert. Diese schöne und naturnahe Gestaltung fügt sich nicht nur harmonisch ins Ortsbild ein, sondern bietet gleichzeitig ökologischen und pädagogischen Mehrwert. Das Engagement der Gemeinde Oberstdorf bei diesem innovativen Vorhaben zeigt, wie wichtig soziale Teilhabe und Lebensqualität im ländlichen Raum sind.
Die Informationen und Handlungsempfehlungen, um ähnliche Projekte in Deutschland zu realisieren, finden sich auf der Webseite des FIBS. Durch solche Initiativen wird deutlich, dass das Bewusstsein für Inklusion und den Wert von barrierefreien Spielplätzen immer mehr wächst. Ein erfreulicher Trend, der sicherlich Nachahmer finden wird.