Zugsperrungen in Bayern: Reisende müssen bis zu 105 Minuten warten!
Die Deutsche Bahn erneuert ihr Schienennetz in Bayern bis 9. September 2025, was zu erheblichen Einschränkungen im Fernverkehr führt.

Zugsperrungen in Bayern: Reisende müssen bis zu 105 Minuten warten!
Der Schienenverkehr in Bayern ist derzeit stark eingeschränkt. Die Deutsche Bahn legt von heute bis zum 9. September 2025 auf den Strecken zwischen München und Nürnberg sowie Nürnberg und Erfurt eine umfassende Sanierung ein, die für viele Reisende erhebliche Umstellungen bringt. Laut Merkur müssen Reisende mit Fahrzeitverlängerungen von mehr als 100 Minuten rechnen und einige Züge fallen gänzlich aus.
Folgende Bahnhöfe werden derzeit nicht angefahren: Erlangen, Bamberg, Coburg, Kronach und Ludwigsstadt. Auch in größeren Knotenpunkten wie München, Ingolstadt und Nürnberg ist mit eingeschränktem Zugverkehr zu rechnen. Für die Verbindung zwischen München und Nürnberg gibt es jedoch zumindest stündliche Direktverbindungen, sodass Reisende nicht völlig im Stich gelassen werden.
Herausforderungen für Reisende
Besonders betroffen sind die ICE-Linien zwischen Berlin und München sowie Hamburg, die in dieser Zeit vollständig entfallen. Reisen zwischen Nürnberg und Erfurt erfordern Umschichtungen, und die Fahrzeit kann bis zu 105 Minuten länger dauern, besonders wenn Züge umgeleitet werden. Ersatzhalte befinden sich in Augsburg und Würzburg, wie ADAC anmerkt. Reisende können sich über die genauen Auswirkungen auf ihre Züge auf bahn.de oder über den DB-Navigator informieren.
Die aktuelle Situation ist Teil eines umfassenden Sanierungsplans der Deutschen Bahn, der bis 2036 zahlreiche wichtige Strecken in Deutschland betreffen wird. Mehr als 40 Teilstrecken, die als kritisch gelten, werden über Monate hinweg gesperrt, was zu weiteren Einschränkungen im Fernverkehr führt. Die Sanierungsarbeiten dauern oft länger als ursprünglich geplant, sodass Reisende auch in den kommenden Jahren mit Baumaßnahmen und Einschränkungen rechnen müssen.
Langfristige Perspektiven
Die Deutsche Bahn hat in den letzten Jahren ihre Fähigkeit, geplante Sanierungsziele zu erreichen, immer wieder in Frage stellen müssen. Ab August 2025 wird die Strecke zwischen Hamburg und Berlin für neun Monate komplett gesperrt, was die Fahrzeiten für viele Reisende um etwa 45 Minuten verlängert, und auch im Nahverkehr werden zahlreiche Regionalverbindungen betroffen sein. So berichten Tagesschau über die Herausforderungen, die sich aus der notwendigen Elektrifizierung und Modernisierung ergeben.
Experten kritisieren zudem, dass nur etwa 15 % des Schienennetzes einer Generalsanierung unterzogen wird, während der Rest weiterhin marode bleibt. Dies äußert sich täglich in Störungen, wie herunterfallenden Oberleitungen oder defekten Weichen, und betrifft sowohl den Personen- als auch den Güterverkehr. Der Verband privater Güterzugbetreiber fordert daher einen umfassenderen Fokus auf das gesamte Schienennetz, um die Transportkapazitäten zu verbessern.
Mit Blick auf die künftige Schieneninfrastruktur hat die Ampelregierung den Etat für Bahnbauprojekte zwar erhöht, doch steigen die Baukosten derart rapide, dass viele geplante Projekte in der Schublade bleiben könnten. Im kommenden Bundeshaushalt sind nur 2,5 Milliarden Euro für die Schiene eingeplant, und die politische Diskussion über langfristige Lösungen droht ins Stocken zu geraten.
Die nächsten Wochen sind für Reisende jedenfalls geprägt von Umstellungen und Unsicherheiten, die durch die anhaltenden Bauarbeiten vorprogrammiert sind. Ob die Deutsche Bahn ihre geplanten Maßnahmen tatsächlich umsetzen kann, bleibt abzuwarten.