CSD in Regensburg: Bedrohung zwingt Veranstalter zur Umplanung!

Regensburg plant den Christopher Street Day am 5. Juli 2025. Sicherheitsbedenken führen zu Umplanungen und Routenänderungen.
Regensburg plant den Christopher Street Day am 5. Juli 2025. Sicherheitsbedenken führen zu Umplanungen und Routenänderungen. (Symbolbild/NAGW)

CSD in Regensburg: Bedrohung zwingt Veranstalter zur Umplanung!

Regensburg, Deutschland - Die Vorbereitungen für den diesjährigen Christopher Street Day (CSD) in Regensburg, der am 5. Juli stattfinden soll, stehen unter einem trüben Stern. Hintergrund ist eine „abstrakte Bedrohungslage“, die vom bayerischen Landeskriminalamt (LKA) gemeldet wurde. Laut Bild wird in einer anonymen E-Mail von einem möglichen Anschlag mit einem Auto gesprochen, aber die genauen Details und die Identität der Bedrohenden bleiben unklar. Die Organisatoren haben daraufhin entschieden, den geplanten Umzug aus Sicherheitsgründen abzukürzen; die Route verläuft nicht mehr durch die Altstadt und wird stattdessen vom Domplatz zur Stadtamhof führen.

Zunehmende Bedrohungen und Gewalt

Der CSD-Organisator Alexander Irmisch betont, dass die Sicherheit der Teilnehmer und Einsatzkräfte oberste Priorität hat. Die Polizei wird die Kundgebung am Domplatz verstärkt schützen, was mit höheren Kosten verbunden ist, die die veranstaltenden Gruppen belasten könnten. Die Sorge um die finanzielle Zukunft der CSD-Straßenfeste wächst, denn kontinuierliche Drohungen und Nötigungen könnten die Durchführung solcher Events gefährden.

Aktuelle Berichte aus Deutschland zeigen, dass queerfeindliche Angriffe sowie Mobilisierungen von rechtsextremen Gruppen gegen queerfreundliche Veranstaltungen im Anstieg begriffen sind. Laut der taz haben die Organisatoren des Regensburger CSD aufgrund der unsicheren Lage Veränderungen in der Planung vorgenommen. Der Umzug ist nun verkürzt, und stationäre Veranstaltungen auf dem Domplatz sind vorgesehen. Gleichzeitig ist festzustellen, dass der Online-Raum ebenfalls von Drohungen gegen solche Demonstrationen geprägt ist.

Rechtsextremismus als wachsende Gefahr

Die Analyse der Bundesverfassungsschutzes zeigt auch, dass queerfeindliche Ansichten zu einem zentralen Bestandteil rechtsextremistischer Ideologie geworden sind. Diese Gruppen lehnen Vielfalt in sexueller Orientierung und unterschiedliche Familienmodelle ab und propagieren ein traditionelles Familienbild. Die LGBTQ+-Bewegung wird zunehmend als Feindbild genutzt, um andere, rassistische und nationalistische Ideologien zu fördern.

Im Jahr 2024 waren es besonders die Städte Bautzen, Leipzig, Magdeburg und Zwickau, die unter Störaktionen von Rechtsextremen litten. Diese Protestaktionen konnten in einigen Fällen dreistellige Teilnehmerzahlen mobilisieren, was das besorgniserregende Mobilisierungspotenzial unterstreicht. Die rechtsextreme Szene nutzt den Pride Month gezielt, um ihre homophoben Ansichten lautstark zu äußern und sich gegen die Akzeptanz von Diversität und Gleichberechtigung zu positionieren.

Ein Aufschrei gegen die Angst

Trotz der bedrohlichen Umstände gibt sich die LGBTQ+-Community in Regensburg kämpferisch. Irmisch unterstreicht, dass die Veränderungen am CSD keine dauerhafte Lösung darstellen können und die Kultur des Straßenfestes nicht unter drohenden Anschlägen leiden sollte. Die Motivation, an den Feierlichkeiten teilzunehmen und die Rechte aller Menschen zu verteidigen, bleibt stark. Der Regensburger CSD, der an den legendären Aufstand von Homosexuellen und queerfeministischen Minderheiten in der New Yorker Christopher Street von 1969 erinnert, signalisiert nicht nur Widerstand, sondern auch Hoffnung auf Toleranz und Freiheit.

In einer Zeit, in der der gesellschaftliche Zusammenhalt gefordert ist, bleibt der CSD ein wichtiges Symbol für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung. Die Organisatoren und Teilnehmer fordern gemeinsam ein Ende der queerfeindlichen Agitation und setzen auf Solidarität innerhalb der Community und darüber hinaus.

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OrtRegensburg, Deutschland
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