Proteste gegen Sallerner Regenbrücke: Kosten und Lärm sorgen für Streit!
Gegner der Sallerner Regenbrücke protestieren am 24.09.2025 in Regensburg. Bürgerbegehren und Kostendiskussionen im Fokus.

Proteste gegen Sallerner Regenbrücke: Kosten und Lärm sorgen für Streit!
In Regensburg ist die Debatte um den Bau der Sallerner Regenbrücke wieder aufgeflammt. Nach der Sommerpause haben Gegner des Projekts lautstark Position bezogen. Am 24. September 2025 fand eine Fahrraddemo vom Hauptbahnhof zur Gärtnerei Hauner statt, bei der sich über 20 Gruppierungen unter dem Motto „Kultur und Bass statt Stadtautobahn“ versammelten. Diese Stimmen bringen potentielle Bedenken gegen die großen Investitionen in die Stadtentwicklung laut zum Ausdruck.
Dabei ist die Sallerner Regenbrücke nur ein Teil des größeren Projekts „Nordspange“, welches auch den Umbau des Lappersdorfer Kreisels und den Ausbau der Nordgaustraße einschließt. Während Befürworter von einer Entlastung des Stadtnordens, insbesondere der Amberger Straße, hoffen, befürchten Kritiker eine drastische Erhöhung von Lärm und Verkehrsbelastung. Viele sehen in der Brücke einen „riesigen Fehler“ und unterstützen die laufende Unterschriftensammlung für ein Bürgerbegehren gegen den Bau.
Kosten und Herausforderungen
Die offizielle Kostenschätzung für das „Nordspange“-Projekt liegt bei etwa 175 Millionen Euro. Kritiker argumentieren jedoch, dass die Gesamtkosten auf über 200 Millionen Euro steigen könnten, insbesondere, weil in dieser Schätzung keine Risiken oder die zu erwartenden Baupreissteigerungen berücksichtigt sind. Die Stadt Regensburg schlägt seit 2023 Investitionen in Höhe von 10 bis 20 Prozent für Index- und Risikokosten auf. Besonders ins Gewicht fällt der Ausbau der Nordgaustraße, dessen Kosten auf 112 Millionen Euro gestiegen sind, während die Brücke selbst mit 31,1 Millionen Euro veranschlagt wird und der Lappersdorfer Kreisel auf 41,5 Millionen Euro.
Besondere Aufmerksamkeit verdient auch die technische Planung der Sallerner Regenbrücke. Diese wird als Mehrfeldbrücke mit acht Tragfeldern und einem Stahlverbundtragwerk realisiert. Die Bauhöhe von nur 1,70 Metern wird im Vergleich zur Nibelungenbrücke deutlich niedriger ausfallen, was sowohl optische Vorteile als auch Materialkosteneinsparungen mit sich bringt. Die Planung der Brücke wurde nach eingehender Prüfung von acht möglichen Varianten als die beste in technischer, ökologischer, wirtschaftlicher und gestalterischer Hinsicht ausgewählt.
Stadtentwicklung im Blick
Die Diskussion um die Sallerner Regenbrücke ist auch Teil eines größeren Rahmens, der die integrierte Stadtentwicklung betrifft. Laut der Bundespolitik sollen nachhaltige Lösungen in der Stadtentwicklung gefördert werden. Eine erfolgreiche gemeinsame Lebensraumgestaltung erfordert Vielfalt in der Perspektive und eine chancengerechte Entscheidungsfindung.
Um den Dialog rund um die Sallerner Regenbrücke zu fördern, gibt es nun eine neue Internetseite, die als Informationsplattform von Stadt und Landkreis Regensburg, dem Staatlichen Bauamt, der Autobahn GmbH sowie dem Markt Lappersdorf dient. Die Debatte um die „Nordspange“ wird weiterhin im Zentrum der Diskussion stehen, da sich die Notwendigkeit und die Vorteile des Projekts abzeichnen müssen.
Ob sich die Bedenken der Gegner oder die Hoffnungen der Befürworter durchsetzen werden, bleibt abzuwarten. Fest steht, dass die Stadtentwicklung in Regensburg auf einem spannenden Weg ist, der sowohl Herausforderungen als auch Chancen birgt.