Streit um die älteste Bratwurststube: Erfurt fordert Regensburg heraus!

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Historiker entdecken Dokument, das Regensburgs Status als älteste Bratwurststube infrage stellt. Ein Zankapfel der Kulturen.

Historiker entdecken Dokument, das Regensburgs Status als älteste Bratwurststube infrage stellt. Ein Zankapfel der Kulturen.
Historiker entdecken Dokument, das Regensburgs Status als älteste Bratwurststube infrage stellt. Ein Zankapfel der Kulturen.

Streit um die älteste Bratwurststube: Erfurt fordert Regensburg heraus!

Es brodelt in der Welt der Würste! Zwei Historiker aus Erfurt, Thüringen, haben ein Dokument aus dem Jahr 1269 ausgegraben, das die Geschichte der Bratwurst ordentlich aufwirbeln könnte. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, könnte der Nachweis einer Hütte und eines Bräters an der Krämerbrücke in Erfurt als ältester schriftlicher Beleg für einen Bratwurststand interpretiert werden. Das wirft einen Schatten auf den stolzen Status der Historischen Wurstkuchl in Regensburg, die seit langem als „Älteste Bratwurststube der Welt“ gilt und deren erste urkundliche Erwähnung von 1378 stammt.

Doch was bedeutet das nun für die Wurstkuchl? Die Wirtin, Alexandra Meier, zeigt sich gelassen. Sie ist überzeugt, dass die Qualität ihrer Bratwürste und die vielen Besucher in ihrer Stube nicht von einem Titel abhängen. „Ob wir jetzt die älteste oder die zweitälteste sind, macht für uns keinen großen Unterschied“, sagt sie und lächelt. Tatsächlich fanden im Mittelalter in Regensburg nicht nur Bratwürste Anklang, sondern auch andere Leckereien wie gesottenes Bauchfleisch, wie der Aufzeichnungen zu entnehmen ist.

Ein Streit mit Tradition

Der neu entdeckte Nachweis aus Thüringen könnte die Ansprüche der Region stärken, die Bratwurst als regionales Kulturgut zu verteidigen. Denn nach Tag24 ist der historische Titel nun wieder im Gespräch. Im Jahr 1404 wurde die Bratwurst erstmals in Arnstadt schriftlich erwähnt, doch auch in einer Nürnberger Urkunde von 1313 wird Lendenfleisch angeführt – jedoch nicht die Bratwurst.

Die Thüringer Bratwurst hat eine lange Tradition. Ihren ersten urkundlichen Nachweis gab es in einem Dokument der Staatsbibliothek Weimar aus dem Jahr 1404, wo sie gemeinsam mit anderen Fleischprodukten aufgeführt war. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Wurst dann immer weiter verfeinert, und die Familien in Thüringen überlieferten ihre Herstellungsverfahren von Generation zu Generation. Typische Zutaten sind frisches Schweinefleisch, Majoran, Knoblauch, Kümmel, Salz und Pfeffer, während die Zubereitung auf dem Rost über Holzkohle nach wie vor hoch im Kurs steht, wie die DSG-Service betont.

Die Wurstkuchl bleibt sich treu

Trotz der Diskussion um die älteste Bratwurststube bleibt die Wurstkuchl in Regensburg optimistisch. Der ungewisse Ausgang der aktuellen Debatte berührt die Wirtin nicht: „Wir haben immer viele Gäste, und das wird auch so bleiben.“ Das zeigt, dass der wahre Wert der Bratwurst nicht im Alter, sondern in der Tradition und der Zubereitung liegt. Ob Regensburg oder Erfurt – fest steht, die Bratwurst wird weiterhin ein kulinarisches Highlight für viele bleiben.

Die Entdeckung des Erfurter Dokuments ist ein weiteres Puzzlestück in der Geschichte dieser beliebten Wurstsorte. Man darf gespannt sein, wie sich die Auseinandersetzungen um die Bratwurst in den kommenden Monaten entwickeln. Eines ist jedoch sicher: Der Wettstreit um die älteste Bratwurststube lässt Gemüse vor Lachen rösten und die Würste glühen!