Schäfer in der Rhön: Sorgen um Wölfe und Zukunft der Schafhaltung!
Am 14. August 2025 besucht Regierungspräsident Mark Weinmeister die Schäferei von Klaus Keidel in Gersfeld. Fokus auf das RhönWollets-Projekt zur Verarbeitung von Schafwolle.

Schäfer in der Rhön: Sorgen um Wölfe und Zukunft der Schafhaltung!
In der malerischen Rhön bringt der Sommer nicht nur Sonne, sondern auch Sorgen für die Schäfer der Region. Am 14. August 2025 besuchte der Kasseler Regierungspräsident Mark Weinmeister die Schäferei von Klaus Keidel in Gersfeld-Schachen. Dieser Besuch ist Teil einer Sommerreise, bei der Weinmeister sich über die Probleme des ländlichen Raums informieren möchte. Begleitet wird er dabei von dem hessischen Landtagsabgeordneten Sebastian Müller sowie dem Bürgermeister von Gersfeld, Steffen Korell. Ein zentrales Thema des Treffens ist das Projekt RhönWollets, das seit nunmehr vier Jahren besteht und für frischen Wind in der Schäferei sorgen soll.
Der innovative Ansatz besteht darin, dass Rhöner Schafhalter ihre Schafwolle zu Düngepellets verarbeiten. Janet Emig, eine landwirtschaftliche Beraterin, erklärt, dass Wolle in Europa oft als Schlachtabfall gilt, was die Verarbeitung unrentabel macht. Die Düngepellets helfen dabei, die Kosten für die Schafschur und den damit verbundenen Arbeitsaufwand zu decken. Bisher konnten bereits über 15 Tonnen Schafwolle in den Handel gebracht werden, und neun Rhönschäfer nehmen aktiv am Projekt teil. Dies zeigt, dass Kreativität und Zusammenarbeit für die Zukunft der Schäferei entscheidend sind.
Herausforderungen für die Schäfer
Doch die Freude über das Projekt wird von ernsthaften Herausforderungen überschattet. Klaus Keidel äußert mit Bedauern den Ausstieg der Supermarktkette Tegut aus der Vermarktung von Lammfleisch, was für viele Schäfer ein zentrales Standbein darstellt. Zudem kämpfen sie mit der Blauzungenkrankheit, die trotz einer Impfung dazu führt, dass Schafe verenden. Der Druck auf die Tierseuchenkasse wächst, da diese nicht die tatsächlichen Kosten ersetzt, was die Lage für die Landwirte weiter erschwert.
Ein weiteres kritisches Thema sind die Übergriffe durch Wölfe auf Schafe und Ziegen. In den letzten Jahren gab es mehrfach Angriffe in der Rhön. Die Teilnehmer des Treffens waren sich einig, dass eine kurzfristige Entnahme von problematischen Wölfen notwendig sei, um die wichtigsten Nutztiere der Region zu schützen. Sebastian Müller weist zudem auf die Notwendigkeit von Gesetzesänderungen hin, sowohl in Hessen als auch auf Bundesebene. Dies wird als unerlässlich betrachtet, um die Schaf- und Ziegenhaltung in der Region zu sichern.
Bedeutung der Schafhaltung für Naturschutz
Schafe und Ziegen sind mehr als nur Nutztiere; sie spielen eine entscheidende Rolle für die Landschaftspflege und den Naturschutz in der Rhön. Ohne ihre Präsenz könnte die einzigartige Kulturlandschaft der Region erheblich leiden. Das Treffen hat deutlich gezeigt, dass die Gemeinschaft der Schäfer zusammenstehen muss, um Lösungen zu finden und ihre Stimme gegenüber politischen Entscheidungsträgern zu erheben. Mit etwas Durchhaltevermögen und einem guten Händchen für innovative Ansätze könnte die Zukunft der Rhöner Schäferei jedoch gesichert werden.