Grubenwasser-Plan: Bürger fürchten um Immobilienwerte in Heil!

Ruhrkohle-AG plant ab 2026 gereinigtes Grubenwasser in die Lippe einzuleiten. Bürger sorgen sich um Schadstoffe und Immobilienwerte.

Ruhrkohle-AG plant ab 2026 gereinigtes Grubenwasser in die Lippe einzuleiten. Bürger sorgen sich um Schadstoffe und Immobilienwerte.
Ruhrkohle-AG plant ab 2026 gereinigtes Grubenwasser in die Lippe einzuleiten. Bürger sorgen sich um Schadstoffe und Immobilienwerte.

Grubenwasser-Plan: Bürger fürchten um Immobilienwerte in Heil!

In Bergkamen tut sich etwas, das die Gemüter der Anwohner bewegt. Die Ruhrkohle-AG (RAG) kündigt an, gereinigtes Grubenwasser aus dem ehemaligen Gelände Haus Aden in die Lippe einzuleiten. Bei einer kürzlich stattgefundenen Bürgerinformationsveranstaltung, an der etwa 80 interessierte Bürger teilnahmen, spiegelte sich eine gemischte Stimmung wider. Einige Anwohner zeigten sich interessiert, während andere ihre Bedenken äußerten, insbesondere in Bezug auf mögliche Schadstoffe im Grubenwasser und die Auswirkungen auf die Werte ihrer Immobilien. Die Sorgen um die Zukunft sind groß, denn die Unsicherheiten bezüglich der Immobilienpreise sind allgegenwärtig.

Die geplante Einleitung des Grubenwassers ist für Mitte 2026 angesetzt und soll in zwei Phasen vollzogen werden. Zunächst wird ab -600 Metern in der Tiefe eine stufenweise Erhöhung von 8,5 auf schließlich 34 m³/min erfolgen. Ab circa 2032 ist dann der Dauerbetrieb mit bis zu 51 m³/min in einer Tiefe von -450 bis -400 Metern vorgesehen. Das Ziel der Maßnahme ist die Entlastung der Lippe, indem ein kontrollierter Anstieg des Grubenwassers erfolgt. Trotz der Aufbereitung, die vorsehen soll, Eisen und andere Schadstoffe wie PCB zu entfernen, bleibt die vollständige Eliminierung von PCB derzeit unrealistisch. Die RAG geht jedoch davon aus, dass die PCB-Vorkommen im Bergbau bereits bedeutend reduziert wurden.

Bedenken von Anwohnern und Umweltschützern

Die kritischen Stimmen aus der Bevölkerung sind nicht die einzigen, die aufhorchen lassen. Der BUND-Landesverband NRW hat ebenfalls seine Bedenken zum Ausdruck gebracht und kritisiert den Umgang der RAG mit der Grubenwasserhaltung. Der Verband fordert, dass die Genehmigungsbehörde in Arnsberg ein rechtskonformes Genehmigungsverfahren mit einer umfassenden Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) einleitet. Die Befürchtungen, dass der von der RAG beantragte Grubenwasseranstieg ohne UVP und Bürgerbeteiligung genehmigt werden könnte, sind groß.

„Wir verlangen eine ganzheitliche Betrachtung der ökologischen Auswirkungen auf die Region“, so ein Sprecher des BUND. Enormen Druck sehen die Umweltschützer insbesondere in Bezug auf die Oberflächengewässer, die durch Schadstoffe wie PCB, Chloride und Schwermetalle gefährdet sind. Um dem entgegenzuwirken, fordert der BUND, dass alle Grubenwassereinleitungen mit einer effektiven Reinigungsstufe ausgestattet werden, die auch PCB eliminiert.

Die Umweltverträglichkeitsprüfung und ihre Bedeutung

Die Notwendigkeit einer Umweltverträglichkeitsprüfung wird durch gesetzliche Rahmenbedingungen untermauert. Laut den Vorgaben ist diese notwendig, wenn bei der Entnahme oder Einleitung von Grundwasser ein jährliches Volumen von 10 Millionen m³ überschritten wird. In den unteren Gewichtsklassen sind Vorprüfungen erforderlich, um zu klären, ob eine UVP tatsächlich nötig ist. Hierbei werden insbesondere die potenziellen Umweltauswirkungen in den Fokus genommen, um sicherzustellen, dass alle relevanten Belange in den Entscheidungsprozess einfließen.

Die RAG hat versichert, dass mögliche neue Bergschäden durch den Anstieg des Grubenwassers unwahrscheinlich sind. Sollte dies dennoch der Fall sein, will die RAG diese Schäden regulieren. Für die Anwohner bleibt jedoch abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt und welche konkreten Maßnahmen letztlich ergriffen werden.

Die Diskussion um das Grubenwasser wird uns also weiterhin beschäftigen. Die Verantwortung sowohl der RAG als auch der zuständigen Behörden ist groß. Ein gutes Händchen ist gefragt, um die Bedenken der Bürger ernst zu nehmen und gleichzeitig die Umweltbelange nicht aus den Augen zu verlieren.

Für weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen sei auf die ausführlichen Berichterstattungen von wa.de, bund-nrw.de und grubenwasser-steinkohle-nrw.de verwiesen.