Musik-Liebesgeschichte: Peter Roth und der Kirchenchor Alt St. Johann
Peter Roth, langjähriger Leiter des Kirchenchors Alt St. Johann, reflektiert über seine musikalische Reise und die kulturelle Verbindung im Toggenburg.

Musik-Liebesgeschichte: Peter Roth und der Kirchenchor Alt St. Johann
Musik ist eine universelle Sprache, die uns verbindet – besonders in den malerischen Regionen des Toggenburgs, wo die Klänge der Natur und die Traditionen des Jodelns fest verwurzelt sind. Ein herausragender Akteur in dieser musikalischen Welt ist der 1944 geborene Peter Roth. Über 39 Jahre hinweg leitete er den Kirchenchor Alt St. Johann und brachte dabei seine große Leidenschaft für die heimische Musik zum Ausdruck. Laut einem Bericht von kath.ch diente die langjährige Zusammenarbeit zwischen Roth und dem Chor nicht nur der musikalischen Entfaltung, sondern auch als treue „Liebesgeschichte“, die von gegenseitiger Begeisterung geprägt war.
Roth, der auch Initiator der Klangwelt Toggenburg ist, hat jüngst mit dem Klanghaus am Schwendisee ein neues Kapitel in der Musikkultur aufgeschlagen. Er hat seine Kompositionen stets speziell für den Klangkörper des Chores entwickelt und dabei die herausragenden Jodelstimmen, sowohl männliche als auch weibliche, in den Mittelpunkt gerückt. „Wie ein Schneider konnte ich die Musik für den Kirchenchor massgeschneidert komponieren“, beschreibt Roth seine Arbeitsweise in einem Podcast mit dem Titel „Laut + Leis“.
Der Einfluss der Alpkultur
Besonders bemerkenswert ist Roths Verbindung zur Alpkultur, die er in seinen musikalischen Arbeiten aufgreift. Diese alte, genossenschaftliche und halb-nomadische Kultur prägt die Musiktradition des Toggenburgs erheblich. In seinen Kompositionen experimentiert er mit Naturklängen, Obertönen und Jodel und verbindet diese mit zeitgenössischen Elementen. So entstehen Werke, die tiefe kulturelle Verbindungen schaffen und die Zuhörer*innen auf eine Reise in die alpine Klangwelt mitnehmen. Seine bekannteste Komposition „Toggenburger Passion“ zeigt seinen Umgang mit religiösen Themen und wird von vielen geschätzt.
Dennoch ist Roth nicht nur auf den Kirchenchor beschränkt. Als Chorleiter des Projekts St. Gallen veranstaltet er seit etwa 20 Jahren Konzerte, die Musik aus verschiedenen Zeiten und Stilrichtungen präsentieren. Viele dieser Konzerte erfreuen sich großer Beliebtheit und bringen frischen Wind in die regionale Musikkultur.
Tradition und Moderne im Toggenburg
Im Toggenburg, wie auch im angrenzenden Appenzellerland, zeigt sich eine lebendige Tradition der Volksmusik. Die alte Gesangsform des Naturjodelns wird dort weit verbreitet praktiziert. In der Region betreiben Solisten und Ensembles diese Gesangskunst und tragen so zur Bewahrung der musikalischen Traditionen bei. Diese Gesangskunst, auch als „johle“ bekannt, wird oft von Talerschwingen begleitet. Die dynamischen Klänge dieser alten Gesänge harmonieren perfekt mit den Melodien, die mit Saiten- und Blasinstrumenten interpretiert werden.
Die Geschichte und Tradition des Jodelns und der instrumentalen Volksmusik wird im Roothus Gonten dokumentiert und bewahrt. Festivals wie die „Alpstobede“ bieten eine Plattform, um die traditionellen Klänge und Tänze lebendig zu halten. Diese Veranstaltung hat in den letzten Jahren wieder an Bedeutung gewonnen und zieht zahlreiche Gäste an.
Mit einem stets offenen Ohr für die Traditionen und einem kreativen Geist treibt Peter Roth die musikalische Entwicklung im Toggenburg voran. Sowohl in seinen eigenen Kompositionen als auch in der Leitung des Kirchenchors und der Förderung regionaler Musikprojekte hat er sich als ein Wegbereiter der heimischen Kulturszene etabliert.
Für weiterführende Informationen über Peter Roth und seine musikalischen Projekte besuchen Sie bitte die Seiten von kath.ch, Doron Prize und lebendige-traditionen.ch.