Kupfer-Kriminalität: Dunkle Gestalten rauben Kirchen in Rottal-Inn aus!

Unbekannte Täter haben in Rottal-Inn Kupfer-Dachrinnen von zwei Kirchen gestohlen. Polizei sucht Zeugen für die Ermittlungen.

Unbekannte Täter haben in Rottal-Inn Kupfer-Dachrinnen von zwei Kirchen gestohlen. Polizei sucht Zeugen für die Ermittlungen.
Unbekannte Täter haben in Rottal-Inn Kupfer-Dachrinnen von zwei Kirchen gestohlen. Polizei sucht Zeugen für die Ermittlungen.

Kupfer-Kriminalität: Dunkle Gestalten rauben Kirchen in Rottal-Inn aus!

In einem schockierenden Vorfall haben unbekannte Täter die Kupfer-Dachrinnen zweier Kirchen im Landkreis Rottal-Inn gestohlen. Genauer gesagt handelt es sich um zwei Dachrinnen von der Kapelle St. Kolomann in Kaltenberg und der Filialkirche St. Martin in Martinskirchen. Die Tat ereignete sich zwischen dem 17. Juni um 15 Uhr und dem 18. Juni, wie pnp.de berichtet.

Bei der Kapelle in Kaltenberg mussten die Täter nicht nur die Rinnen abmontieren, sondern haben auch die Halterungen an der Hausmauer beschädigt. In Martinskirchen haben die Langfinger zusätzlich einen Blitzableiter in Mitleidenschaft gezogen. Der gesamte Sach- und Beuteschaden wird im mittleren dreistelligen Bereich angesiedelt. Die Polizei hat die Ermittlungen bereits aufgenommen und sucht nach Zeugen, die Hinweise geben können. Diese sollten sich an die Polizeiinspektion Eggenfelden unter 08721/96050 wenden.

Kupferdiebstahl als wachsendes Problem

Diese Vorfälle sind nicht isoliert und spiegeln ein größeres Problem wider. Kupfer ist aufgrund seiner elektrischen Leitfähigkeit und seiner vielseitigen Verwendung in der Bauindustrie, bei Elektronik und sogar in der Herstellung von E-Autos äußerst begehrt. Wie schwaebische.de zeigt, kommt es nicht nur im Landkreis Rottal-Inn zu Diebstählen – auch in anderen Regionen Deutschlands wird Kupfer vermehrt zum Ziel von Dieben. In einer Reihe von Fällen konstatierte die Polizei Diebstähle in Deilingen, Mahlstetten und Aldingen, bei denen die entwendeten Gegenstände teils erhebliche Schäden hinterließen.

So wurden beispielsweise an der Wallfahrtskapelle Aggenhausen in Mahlstetten Kunstwerke und Regenrohre mit brachialer Gewalt abgerissen, während in Aldingen ebenfalls Kupferfallrohre gestohlen wurden. Die Schäden hier summieren sich auf bis zu 4500 Euro. Diese üblen Machenschaften korrelieren mit einem besorgniserregend hohen Weltmarktpreis für Kupfer, der einen zusätzlichen Anreiz für Diebe darstellt.

Die Auswirkungen auf die Gesellschaft

Die Folgen des Kupferdiebstahls sind nicht nur finanzieller Natur. Deutschland leidet zunehmend unter den Auswirkungen dieser Kriminalität, die die Deutsche Bahn im Jahr 2022 mit einem Schaden von etwa 6,6 Millionen Euro zu spüren bekam. Diese Zahl verdeutlicht das enorme Ausmaß des Problems und nicht selten kommt es zu Zugverspätungen, die durch entwendetes Kupfer verursacht werden. Berichten zufolge waren in diesem Jahr bereits über 2644 Züge betroffen, was mehr als 700 Stunden Verspätung bedeutet. Wie dw.com anmerkt, sehen sich auch Unternehmen wie der Hamburger Kupferhersteller Aurubis mit Schäden im dreistelligen Millionenbereich konfrontiert.

Um das Problem in den Griff zu bekommen, müsste die Kontrolle über die Warenbewegungen in den Griff bekommen werden, denn gestohlenes Kupfer wird häufig ins Ausland verkauft. Experten warnen, dass die Nachfrage in den kommenden Jahren weiter steigen wird, insbesondere durch den wachsenden Bedarf an Kupfer in Schwellenländern. Damit bleibt Kupfer ein heißes Pflaster für die Kriminellen.

Die Polizei hält die Augen offen und ermittelt weiter. Die Bürger sind aufgerufen, verdächtige Beobachtungen schnellstmöglich zu melden, um weiteren Schäden vorzubeugen.