SAD-88: Theaterstück über den Brandanschlag begeistert Schwandorf

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Am 25. und 26. Oktober 2025 wird im METROPOL Schwandorf das Theaterstück "SAD-88" über den rassistischen Brandanschlag von 1988 aufgeführt.

Am 25. und 26. Oktober 2025 wird im METROPOL Schwandorf das Theaterstück "SAD-88" über den rassistischen Brandanschlag von 1988 aufgeführt.
Am 25. und 26. Oktober 2025 wird im METROPOL Schwandorf das Theaterstück "SAD-88" über den rassistischen Brandanschlag von 1988 aufgeführt.

SAD-88: Theaterstück über den Brandanschlag begeistert Schwandorf

Das OVIGO-Theater bringt mit “SAD-88” ein eindrucksvolles Stück auf die Bühne, das den rassistischen Brandanschlag auf das Habermeierhaus in Schwandorf thematisiert, der am 17. Dezember 1988 verübt wurde. Die Uraufführung fand kürzlich im Historischen Felsenkeller statt und die Resonanz war überwältigend. Zuschauer:innen belohnten die Darbietung mit langem Applaus und Standing Ovations. Mit der Inszenierung will das Theater nicht nur die schrecklichen Ereignisse aufarbeiten, sondern auch die aktuelle gesellschaftliche Verantwortung ins Blickfeld rücken, wie oberpfalzecho.de berichtet.

Im Stück, das eine multimediale Szenen-Collage darstellt, werden die Geschehnisse rund um den Brandanschlag zusammengeführt. Der Täter, Josef S., hatte aus Ausländerfeindlichkeit gehandelt, was zu vier tödlichen Opfern führte: einem türkischen Ehepaar, ihrem zwölfjährigen Sohn und einem deutschen Mann. Die Tragödie hinterlässt nicht nur menschliche Verluste, sondern auch schmerzliche Erinnerungen für die Hinterbliebenen, darunter Leyla Kellecioglu, die bei der Uraufführung anwesend war und der Theatergruppe dankte, wie br.de meldet.

Einblick in die Themen des Stücks

“SAD-88” nutzt verschiedene Erzählstränge, um die vielschichtigen Aspekte des Brandanschlags zu beleuchten – von den Geschehnissen davor, während und nach dem Verbrechen bis hin zu den rechtlichen Nachwirkungen. Das Stück integriert nicht nur Tondokumente von Überlebenden und Experten, sondern auch Bildmaterial aus Fernsehnachrichten. Dies verleiht dem gesamten Werk eine besondere Tiefe und Emotionalität.

Die Inszenierung zeigt zudem, wie die Stadt Schwandorf mit den Folgen umging und die Reaktionen von Kommunalpolitiker:innen, die häufig versuchten, die Tragweite des Verbrechens zu verharmlosen. In einem größeren Kontext ist der Brandanschlag Teil einer Serie von rassistischen Angriffen in Deutschland, die auf die tragischen gesellschaftlichen Entwicklungen hinweisen, die bis heute anhalten. Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes hat in ihrem Bericht von einem besorgniserregenden Anstieg diskriminierender Vorfälle gewarnt, was zeigt, dass Rassismus und Diskriminierung nach wie vor traurige Realität sind, wie auch statista.com darlegt.

Das beeindruckende Ensemble

Star der Produktion ist die bekannte Schauspielerin Anna Maria Sturm, die tragische Parallelen zur Handlung sieht – sie ist in Schwandorf aufgewachsen und ihre Mutter, Irene Maria Sturm, setzte sich für das Gedenken an die Opfer des Anschlags ein. Neben Sturm sind auch Lisamarie Berger und Daniel Adler Teil des Ensembles, welches die Zuschauer:innen auf eine bewegende Reise durch die Geschichte mitnimmt.

Die nächsten Aufführungen finden am 25. und 26. Oktober sowie am 28. Dezember im METROPOL in Schwandorf statt. Für Interessierte sind die Tickets zu einem Preis von 17,50 Euro (ermäßigt 12 Euro) über die Website des OVIGO-Theaters oder an Vorverkaufsstellen erhältlich.

Das Thema kann nicht nur auf die Vergangenheit zurückblicken, es zwingt uns auch heute dazu, über die eigene Rolle in einer zunehmend polarisierten Gesellschaft nachzudenken. Die Stimmen der Vergangenheit sollen uns daran erinnern, dass wir weiterhin zusammenstehen müssen, um Diskriminierung und Rassismus entgegenzutreten.