Wütender Widerstand: Traditionsunternehmen Wolf verkauft an China!

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Wursthersteller Wolf aus Schwandorf wird verkauft, nach 100 Jahren in Familienhand, an UK-Firma Morliny Foods. Arbeitsplätze bleiben vorerst erhalten.

Wursthersteller Wolf aus Schwandorf wird verkauft, nach 100 Jahren in Familienhand, an UK-Firma Morliny Foods. Arbeitsplätze bleiben vorerst erhalten.
Wursthersteller Wolf aus Schwandorf wird verkauft, nach 100 Jahren in Familienhand, an UK-Firma Morliny Foods. Arbeitsplätze bleiben vorerst erhalten.

Wütender Widerstand: Traditionsunternehmen Wolf verkauft an China!

In Bayern brodelt es: Der traditionsreiche Wursthersteller Wolf Essgenuss aus Schwandorf steht zum Verkauf. Nach fast 100 Jahren in Familienhand plant das Unternehmen, das für seine Nürnberger und Thüringer Rostbratwürste bekannt ist, einen Wechsel in britische Hände. Der Käufer, Morliny Foods Holding aus England, ist Teil der WH Group, dem größten Fleischkonzern der Welt mit Sitz in Hongkong. Die Übernahme wurde vergangene Woche angekündigt und stößt auf teils wütende Reaktionen in der Bevölkerung, die Bedenken über den „Ausverkauf von Deutschland“ äußern und um die Zukunft regionaler Produkte fürchten. Merkur berichtet, dass die Übernahme noch der Genehmigung durch die Kartellbehörde bedarf.

Die Übernahme wird von Christian Wolf, der das Unternehmen in vierter Generation führt, als Chance gesehen. Wolf betont, dass die Mehrheit der etwa 1800 Arbeitsplätze an den drei Produktionsstandorten – Schwandorf, Nürnberg und Schmölln – „vorerst“ gesichert bleiben soll. Als zusätzlichen Trost haben die Verantwortlichen zugesichert, dass das Fleisch für die Würste weiterhin von regionalen Erzeugern stammen wird. Trotz dieser Bedenken über mögliche Folgen für die regionale Landwirtschaft, wurde von Marktexperten argumentiert, dass heimische Landwirte günstigeres Fleisch liefern können als Importware aus China. Über die Herausforderungen in der Branche informiert BR und erzählt von der aktuellen Krise in der Fleischverarbeitung.

Ein Blick auf die Herausforderungen der Branche

Die Fleischindustrie steht unter Druck. Laut dem Bundeswirtschaftsministerium hat die Branche seit 2023 mit mehreren Herausforderungen zu kämpfen, wie steigenden Rohstoffpreisen und hohen Energiekosten. Die Kaufkraft in Deutschland liegt zwar über dem EU-Durchschnitt, dennoch sind die Reallöhne gesunken und viele Verbraucher treffen ihre Kaufentscheidungen heutzutage mit Bedacht. Diese Entwicklungen beeinflussen den Markt und stellen die Lebensmittelerzeuger vor neue Herausforderungen, wie eine Studie des BMEL zeigt.

Die Übernahme von Wolf Essgenuss durch Morliny Foods könnte, so die Hoffnung der Unternehmensführung, zu einem neuen, internationalen Wachstum führen und der Marke Wolf ein nachhaltiges Fundament geben. Die strategische Internationalisierung steht im Vordergrund, um auch in einem anspruchsvollen Marktumfeld bestehen zu können. Inmitten dieser Umstrukturierungen in der Branche stellt sich die Frage nach der Zukunft der lokalen Erzeugnisse und deren Wettbewerb mit internationalen Preisdruck.

Die Gesellschaft blickt gespannt auf die nächsten Schritte. Wird die Übernahme tatsächlich zur Chance für die Marke Wolf oder wird der historische Wursthersteller durch den Ausverkauf zum Spielball internationaler Konzerne? Eines steht fest: in der bayerischen Wurstwelt ist derzeit alles andere als Ruhe!