Kampf gegen den Leerstand: Zukunft der Stadtgalerie Schweinfurt ungewiss!
Die Stadtgalerie in Schweinfurt kämpft 2025 mit hoher Leerstandsquote; Konzepte zur Attraktivität und Zukunft des Centers sind gefragt.

Kampf gegen den Leerstand: Zukunft der Stadtgalerie Schweinfurt ungewiss!
In der Stadtgalerie Schweinfurt stehen momentan fast die Hälfte aller Geschäfte leer. Dieses Einkaufszentrum, das seit seiner Eröffnung am 26. Februar 2009 mit ambitionierten Zielen ins Rennen ging, sieht sich nun nach rund 15 Jahren im Geschäft mit einer Leerstandsquote von 31 Prozent konfrontiert. Die Schließung bekannter Marken, wie der McDonald’s-Filiale Ende Dezember 2024 sowie weiteren Geschäften wie Camp David/Soccx und dm, macht die Situation nicht besser. Das InFranken berichtet, dass die Stadt Schweinfurt gewissenhaft auf die Bedenken seiner Bürger reagiert und den Austausch mit der Stadtgalerie fördert.
Center-Manager Alexander Kuckshaus zeigt sich optimistisch und spricht von einem umfassenden Konzept zur Neugestaltung der Stadtgalerie. Erste Mietinteressenten sind bereits in Sicht, allerdings betont die Stadt, dass die Zukunft des Zentrums in anderen Händen liege. Ein offener Brief eines besorgten Bürgers warnt vor der Gefährdung der Innenstadtattraktivität durch den bestehenden Leerstand, was die Stadt ernst nimmt und aktiv an Lösungen arbeitet.
Eine bewegte Geschichte mit Herausforderungen
Bei der Eröffnung der Stadtgalerie waren ursprünglich rund 100 Geschäfte und etwa 700 Arbeitsplätze geplant. Doch die Realität sieht anders aus: Aktuell sind nur noch 60 Geschäfte vorhanden. Der Handelsverband Bayern sieht die Entwicklung skeptisch und befürchtet, dass die Stadtgalerie, die nicht wirklich gebraucht wurde, zukünftig noch mehr Leerstand erleben könnte. Axel Schöll, Vorsitzender des Handelsverbands, appelliert an die Stadtverwaltung, aktiv Kontakt zu Immobilieneigentümern in der Innenstadt aufzunehmen, um attraktive Mieter zu gewinnen, insbesondere in Zeiten, in denen der Einzelhandel durch E-Commerce und andere Trends massiv unter Druck gerät.
Um die Herausforderungen eines sich verändernden Einzelhandels zu bewältigen, ist eine Zusammenarbeit über Grenzen hinweg gefragt. So wie es die neue Center-Managerin Songül Aksu fordert, sollten vor allem Non-Retail-Konzepte wie Dienstleistungen in Betracht gezogen werden. Die Stadt kann dabei unterstützen, muss aber auch erkennen, dass letztendlich die Eigentümer der Immobilien in der Pflicht sind.
Der Blick über den Tellerrand: Leerstand ganz anders erleben
Vergleicht man die Situation in Schweinfurt mit anderen Städten, wird das Problem des Leerstands besonders deutlich. Während in österreichischen Innenstädten die Leerstandsquote bei 4,9 Prozent liegt, kämpft Schweinfurt mit einer dreimal so hohen Rate. Der Strukturwandel im Einzelhandel, die steigende Bedeutung des E-Commerce und die demografischen Veränderungen sind nur einige der Ursachen, die dieses Phänomen antreiben. In Städten wie Steyr und Wiener Neustadt liegen die Leerstände gar bei mehr als 10 Prozent. Lösungen wie Pop-up-Stores oder Co-Working-Spaces haben sich bewährt, wie internationale Beispiele zeigen. Deshalb wird auch für die Stadtgalerie Schweinfurt ein Umdenken notwendig sein.
Die Prognosen sind klar: Ohne innovative Ansätze zur Wiederbelebung der Flächen könnte die ohnehin hohe Leerstandsquote weiter ansteigen. Ein konsistenter und gemeinsamer Einsatz von Stadtverwaltung, Eigentümern und der Bevölkerung ist gefragt, um die Attraktivität der Innenstadt zu erhalten und vielleicht sogar wieder zu steigern. Denn wie sagt man so schön: „Ein Einkauf im Herzen der Stadt kann ein tolles Erlebnis sein, wenn das Umfeld stimmt!“