Biber greift an: Apfelbaum fällt im Garten der Familie Klepzig!
Biber greift an: Apfelbaum fällt im Garten der Familie Klepzig!
Gauting, Deutschland - Der Biber, ein tierischer Baumeister und Naturdesigner, sorgt momentan für Gesprächsstoff in Gauting. Familie Klepzig beobachtet mit Besorgnis, wie ein Biber in ihrem Garten an einem sechs Jahre alten Apfelbaum nagt, der in diesem Jahr seine ersten Früchte tragen sollte. Der garteneigene Maschendrahtzaun, der gerade einmal 50 cm hoch ist, hat den kleinen Nager nicht davon abhalten können, dem Baum erheblichen Schaden zuzufügen, indem er ihn komplett gefällt hat. „Da liegt was an, wenn der Biber bei uns schon die Obstbäume angreift“, sagt Regine Klepzig. Die Familie fürchtet, dass auch die zwei 17 Meter hohen Walnussbäume in Gefahr sind, was sie sichtlich besorgt macht.
Dieses Problem ist kein Einzelfall, denn die Biber-Population in Gauting hat zugenommen, was häufig auf die knappen Siedlungsplätze in der Region zurückzuführen ist. Christian Jorda, der Biberbeauftragte für Gauting, empfiehlt, den Schutz der Bäume zu verbessern: „Das Drahtgitter muss mindestens einen Meter hoch reichen und Pflöcke sollten im Abstand von 30 cm gesetzt werden“, erläutert er. Die Klepzigs haben in der Zwischenzeit im Internet nach Lösungen gesucht, jedoch ohne Erfolg.
Ein Blick auf die Biberpopulation
Wie aus einem Artikel auf Wildtierschutz-Deutschland hervorgeht, waren Biber historisch gesehen durch ihre pelzreichen Felle, das Bibergeil und ihr Fleisch stark bejagt. Diese intensive Jagd hat in der Vergangenheit zu einem dramatischen Rückgang der Biberpopulationen sowohl in Nordamerika als auch in Europa geführt. „Aktuelle Konflikte resultieren aus den Überschneidungen menschlicher Interessen mit den Lebensraumansprüchen der Biber“, erklärt die Seite. Baumfällungen und der Fraß von Feldfrüchten sind häufige Streitpunkte, die auch in Gauting schon aufgetreten sind.
Ein effektives Bibermanagement erfordert laut den Informationen auf Wildtierschutz-Deutschland umfassende Maßnahmen wie die Information der Bevölkerung über die Biologie des Bibers, Monitoring zur Erfassung der Population sowie finanzielle Ressourcen zur Schadensminderung. Das Einfangen von Bibern ist in Deutschland per Gesetz nicht erlaubt. Dies stellt ein großes Problem dar, denn neue Tiere werden rasch die leer gewordenen Plätze einnehmen.
Praktische Herausforderungen für die Landwirtschaft
Doch die Herausforderungen sind nicht nur die Bäume im eigenen Garten. Auch in der Landwirtschaft führen die Überflutungen durch Biber zu Schäden. Wolfgang Schießl, ein Biberberater des Bundes Naturschutz, schildert in einer Reportage die Probleme, die durch von Bibern angelegte Dämme entstehen: „Der Bach verläuft nicht mehr schnurgerade, sondern staut sich und macht einen Bogen.“ Solche Baum- und Dammbauten können auch landwirtschaftliche Flächen beeinträchtigen, was Wochen der Arbeit kosten kann, um die Schäden zu beheben.
Die Zähmung der Biber in Bayern könnte eine weitreichende Lösung bedeuten, doch solche Lösungen sind oft fernab der Realität, wie die Berichte zeigen. „Eine juristische Überprüfung der Tötungspraxis könnte zeigen, dass die gesetzlichen Anforderungen nicht immer eingehalten werden“, fügt die Wildtierschutz-Website hinzufügen. Alles in allem bleibt die Herausforderung, ein harmonisches Miteinander von Mensch und Tier zu finden, eine spannende Aufgabe für Fachleute und Bürger gleichermaßen.
Die Klepzigs, die vor einigen Jahren sogar einen Biber aus ihrem Pool gerettet hatten, bleiben trotz aller Schwierigkeiten optimistisch. „Wir hoffen, dass es gelingen kann, dem Biber beizubringen, wo er besser aufhören sollte“, sagt Regine Klepzig mit einem schmunzelnden Blick auf die tierischen Nachbarn, die seit Jahren Teil ihrer wunderschönen Gartenlandschaft sind.
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Ort | Gauting, Deutschland |
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