Mordprozess in Herrsching: 23-Jähriger gesteht brutales Verbrechen

Mordprozess in Herrsching: 23-Jähriger gesteht brutales Verbrechen
In einem tragischen Vorfall, der die Anwohner von Herrsching am Ammersee erschüttert hat, wird einem 23-jährigen Mann aus Serbien der Mord an einem 74-jährigen Rentner vorgeworfen. Der Vorfall ereignete sich am 12. Juli 2024, als Daniel W. sein Unwesen trieb und den älteren Herrn an der Eingangstür seines Hauses mit einem Messer angegriff. Heute, am 27. Juni 2025, steht der Angeklagte vor dem Landgericht München II, und die hohen Erwartungen an den Prozess sind spürbar. Die Staatsanwaltschaft erhebt Anklage wegen Mordes in Tateinheit mit versuchtem schweren Raub und vorsätzlicher Körperverletzung. Die Ermittler gehen davon aus, dass Habgier das Motiv für die brutale Tat war, bei der das Opfer schnell verblutete und die Ehefrau des Opfers nur knapp entkommen konnte. Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung hatte der Täter die Wehrlosigkeit des Rentners ausgenutzt und war zuvor in Deutschland eingereist, um Geld zu beschaffen.
Der angeklagte Daniel W. floh nach seiner Tat über Österreich und die Schweiz nach Frankreich. Dort wurde er rund eine Woche später festgenommen. Sein Fluchtweg führte ihn durch mehrere Städte und endete in Aubervilliers, wo er am 18. Juli 2024 von den französischen Behörden geschnappt wurde. Er sitzt seit August 2022 in Untersuchungshaft in München und hat bislang zu den Vorwürfen geschwiegen, äußerte sich jedoch gegenüber einem psychiatrischen Gutachter, der ihn als bereits früh im kriminellen Milieu aktiv und mit einer Vorgeschichte von Drogenkonsum beschrieb. Besonders brisant ist die Tatsache, dass der junge Mann am Tag der Tat mit Kokain unter Einfluss stand.
Der Verlauf der Tat
Die Details des Mordes sind erschütternd. Um 21:20 Uhr klingelte W. an der Haustür des Opfers. Während er in die Wohnung einbrach, attackierte er den Rentner stichwortartig mindestens 17 Mal mit zwei mitgebrachten Messern. Die Überwachungskamera des Hauses hat den Täter sogar vor der Tat mit einem Messer aufgenommen. Die Ehefrau des Opfers schilderte die Ereignisse als sehr ungewöhnlich und fiel in der Schockstarre beinahe in die Hände des Angreifers: Als sie hörte, dass jemand im Haus war, konnte sie sich über die Terrassentür in Sicherheit bringen, erlitten dabei jedoch leichte Verletzungen. Wie die Merkur berichtet, suchte der Täter nach Geld und Wertgegenständen, um seine Schulden zu begleichen – ein düsteres Motiv, das im Prozess thematisiert werden könnte.
Kriminalität und Gewalt in Deutschland
Die Vorfälle in Herrsching stehen dabei nicht isoliert und sind Teil einer größeren Problematik. Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik, die sich mit der Gewaltkriminalität in Deutschland befasst, stieg diese 2024 um 1,5 % auf 217.277 Fälle, was den höchsten Stand seit 2007 darstellt. Erfreulicherweise ging die Gesamtkriminalität um 1,7 % auf 5.837.445 Straftaten zurück, was jedoch die besorgniserregenden Zahlen bei der Gewaltkriminalität nicht mindert. Besonders gegenüber nichtdeutschen Tatverdächtigen gab es einen Anstieg von 7,5 %. Diese Gesamtzahlen werfen ein Licht auf die gesellschaftliche Situation und die Herausforderungen der Sicherheitsbehörden im Umgang mit wachsenden Gewalttaten. Die Daten kommen aus einem aktuellen Bericht des Bundeskriminalamtes, der auch detaillierte Informationen zu Messerangriffen beinhaltet.
Der Prozess wird insgesamt sieben Verhandlungstage dauern, und ein Urteil wird für Anfang August 2024 erwartet. Zuschauer und Medien sind eingeladen, die Geschehnisse zu verfolgen, während die Fragen rund um Sicherheit, Kriminalität und die Ursachen für solche Vergehen wieder einmal auf die gesellschaftliche Agenda gehoben werden.