Neues Bauprojekt in Tutzing: Anwohner fürchten um Lebensqualität!
Neues Bauprojekt in Tutzing: Anwohner fürchten um Lebensqualität!
Tutzing, Deutschland - In Tutzing brodelt es zurzeit: Der Bau von neuen Wohnanlagen hält die Anwohner in Atem. Am Bareisl plant die Gemeinde einen Wohnblock mit 18 Einheiten und einer Tiefgarage mit 61 Stellplätzen. Gerade hat der Tutzinger Gemeinderat mit 12:5 Stimmen sein Einvernehmen für das Bauvorhaben erteilt, dennoch bleibt die Genehmigungsbehörde, das Landratsamt, am Zug und muss das Vorhaben prüfen, wie Merkur berichtet.
Bereits bei der letzten Ratssitzung waren knapp 30 Anwohner anwesend, um ihre Bedenken zu äußern. Die Sorgen reichen von der Stabilität des Steilhangs am Bareislgraben bis hin zu möglichen Einschnitten in die Lebensqualität. Zudem fürchten die Anwohner eine Zunahme des Verkehrs und sind sich unsicher über das Mikroklima und das soziale Gefüge in ihrer Umgebung. Besonders Korbinian Schlingermann übergab eine beeindruckende Liste von rund 120 Unterschriften gegen das Projekt.
Gemeinderat befürwortet Bau
Der Bau- und Ortsplanungsausschuss hatte sich bereits zuvor mit dem Vorhaben beschäftigt und sprach sich mehrheitlich für die Baugenehmigung aus. Die Ausschussmitglieder sahen die Schaffung von Wohnraum als notwendig an. Stefanie Knittl von der SPD war allerdings gegen den Antrag. Die Idee verlief ursprünglich nicht ohne Komplikationen: Der erste Bauantrag wurde vor fast zwei Jahren behandelt und hat seither einige Änderungen durchlaufen. Erst kürzlich wurde ein neuer Antrag eingereicht, der die Anzahl der Wohnungen reduziert und die Firsthöhe verringert.
Wichtig zu erwähnen ist, dass das Flurstück nicht im Landschaftsschutzgebiet liegt und auch kein Bebauungsplan existiert. Stattdessen wird die Beurteilung nach § 34 des Baugesetzbuchs vorgenommen, wobei die Umgebungsbebauung entscheidend ist. Wie Vorort.news berichtet, plant die Gemeinde vorsorglich, das Landratsamt um Prüfungen der Hangstabilität und hydrogeologische Untersuchungen zu bitten.
Blick auf die Zukunft
Die Bauvorhaben in Tutzing kommen nicht von ungefähr. Deutschland benötigt angesichts angespannter Wohnungsmärkte dringend zusätzlichen Wohnraum, wie auch die Ampelkoalition erkannt hat. Eine Wohnungsschaffungs-Offensive soll jährlich 400.000 neue Wohnungen realisieren, jedoch steht man von diesem Ziel derzeit noch weit entfernt. Die Änderungen am Baugesetzbuch, die auch Kommunal.de hervorhebt, sollen die bürokratischen Hürden reduzieren und das Bauen erleichtern.
Ob das Bauvorhaben am Bareisl letztlich realisiert wird, bleibt noch abzuwarten. Eines ist jedoch klar: Die Diskussionen und Bedenken der Anwohner zeigen, dass der Dialog zwischen Gemeinde und Bürgern wichtig ist, um mögliche Konflikte frühzeitig zu klären. Die nächsten Schritte liegen nun beim Landratsamt, das entscheiden muss, ob das Projekt fortgeführt werden kann oder nicht.
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Ort | Tutzing, Deutschland |
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