47 Afghanen nach monatelangem Warten in Hannover eingeflogen!

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Am 3. September 2025 landeten 47 Afghaninnen und Afghanenen in Hannover, nach monatelangem Warten und rechtlichen Auseinandersetzungen.

Am 3. September 2025 landeten 47 Afghaninnen und Afghanenen in Hannover, nach monatelangem Warten und rechtlichen Auseinandersetzungen.
Am 3. September 2025 landeten 47 Afghaninnen und Afghanenen in Hannover, nach monatelangem Warten und rechtlichen Auseinandersetzungen.

47 Afghanen nach monatelangem Warten in Hannover eingeflogen!

Am 3. September 2025 war es so weit: In Hannover landeten zwei Flugzeuge mit 47 Schutzbedürftigen aus Afghanistan, die nun endlich einen sicheren Hafen in Deutschland gefunden haben. Diese Menschen hatten monatelang auf ihre Ausreise gewartet, und das, nachdem sie in Pakistan festsaßen und sich durch einen Dschungel aus rechtlichen Klagen kämpfen mussten. Die Einreise wurde von deutschen Behörden sorgfältig organisiert, sodass die Flüchtlinge über Istanbul sicher nach Hannover gebracht werden konnten. Besonders erfreulich: unter den Neuankömmlingen befinden sich 17 Frauen und 20 Kinder, die nun eine Chance auf ein neues Leben haben.

Mit dieser Ankunft hat sich die Zahl der Afghanen, die im Rahmen des deutschen Aufnahmeprogramms nach Deutschland eingereist sind, auf insgesamt 860 erhöht. Die 47 Gelandeten gehören zu einem größeren Kreis von etwa 2.350 Personen, denen Deutschland nach der Machtübernahme der Taliban Schutz zugesagt hatte. Viele dieser Personen haben sich in Afghanistan für Demokratie und Menschenrechte eingesetzt und befinden sich seit der Machtübernahme in ernster Gefahr.

Stillstand und Herausforderungen

Doch auch wenn der Beginn einer neuen Lebensphase für die Ankömmlinge wahrlich ein Lichtblick ist, bleibt die Lage für viele Afghaninnen und Afghanenen in Pakistan angespannt. Rund 2.300 Menschen mit gültiger Aufnahmezusage warten weiterhin auf ihre Ausreise. Während deren Aufenthalts in Pakistan haben einige von ihnen unter dramatischen Bedingungen zu leiden – mehr als 450 wurden in den letzten Wochen festgenommen, und über 200 ohne Dokumente zurück nach Afghanistan abgeschoben. Dies berichtet der NDR und hebt hervor, dass die Bundesregierung zur Umsetzung der erteilten Aufnahmezusagen verpflichtet ist, was mehrere Verwaltungsgerichte entschieden haben.

Die stattfindenden Razzien in Pakistan machen die Situation nicht besser. Vor diesem Hintergrund plant die Union eine erneute, individuelle Prüfung der bereits getroffenen Aufnahmezusagen für die gefährdeten Afghaninnen und Afghanen. Diese Forderung sorgt für Furore und wurde vom ehemaligen Chef der Fallbearbeitung der Koordinierungsstelle als “Affront” bezeichnet. Die Koordinierungsstelle war bis Ende 2024 zuständig für die Auswahl der geflüchteten Afghanen und arbeitete nach einem strengen Verfahren.

Ein Ausblick auf die Zukunft

Die Unsicherheit bleibt hoch. Die Bundesregierung prüft derzeit, wie die bisherigen Aufnahmeverfahren vollzogen werden können, wie auf der Webseite des Bundesaufnahmeprogramms zu lesen ist. Rund 45.000 besonders gefährdete Afghaninnen und Afghanenen haben eine Aufnahme in Deutschland in Aussicht, darunter mehr als 25.100 ehemalige Ortskräfte. Diese Menschen sind aufgrund ihrer Kooperation mit westlichen Staaten, ihrer politischen Ansichten oder ihrer Geschlechtsidentität besonders gefährdet.

Aktuell sind die Einreisen aus den deutschen Aufnahmeverfahren in Pakistan bis zur Abschlussprüfung ausgesetzt. Dies lässt auch zahlreiche Luzerner zurück, die seit Monaten auf die Erteilung von Visa warten. Die schwierige Sicherheitslage hat allerdings auch dazu geführt, dass das Bundesinnenministerium BAMF-Mitarbeiter abzieht, die für die Bearbeitung der Fälle verantwortlich sind. Eine solche Entwicklung ist ein weiteres Signal für die angespannte Situation vor Ort.

Es bleibt also abzuwarten, wann die nächsten Afghaninnen und Afghanen die Reise nach Deutschland antreten dürfen. Die Gelandeten dagegen stehen vor einer neuen, hoffnungsfrohen Herausforderung: Sich in ihrem neuen Lebensumfeld zurechtzufinden, und vielleicht die Chance zu ergreifen, ihr Leben wieder selbst zu gestalten.