Dollinger schließt alle deutschen Filialen: Abschied nach 60 Jahren!

Die Modekette Dollinger schließt alle deutschen Filialen bis Ende Oktober 2025 aufgrund von Insolvenz und sinkender Kundenfrequenz.

Die Modekette Dollinger schließt alle deutschen Filialen bis Ende Oktober 2025 aufgrund von Insolvenz und sinkender Kundenfrequenz.
Die Modekette Dollinger schließt alle deutschen Filialen bis Ende Oktober 2025 aufgrund von Insolvenz und sinkender Kundenfrequenz.

Dollinger schließt alle deutschen Filialen: Abschied nach 60 Jahren!

Die Mode- und Trachtenkette Dollinger kündigt das Ende ihrer Präsenz in Deutschland an. Wie Merkur berichtet, wird der Geschäftsbetrieb zum 31. Oktober 2025 eingestellt. Grund dafür ist eine Insolvenz und das Scheitern eines Sanierungsverfahrens. Geschäftsführerin Kathrin Proft erklärte, dass kein tragfähiger Plan für die Rettung des Unternehmens entwickelt werden konnte.

Ab sofort beginnt in den betroffenen Filialen der Sommerschlussverkauf, gefolgt von einem Räumungsverkauf im August 2025. Sechs bayerische Standorte sind von der Schließung betroffen, darunter Filialen in Berchtesgaden, Bad Reichenhall, Reit im Winkl, Ruhpolding und Traunstein. Ein erfreulicher Punkt: Die Filiale in Salzburg bleibt erhalten und wird von einem Schwesterunternehmen, der „Feli & Hans Fashion“, weitergeführt. Hier wird bald eine Auswahl an Marken, darunter Felicitas, Hans und Stapf, angeboten. Dies hebt die regionale Verbindung des Unternehmens hervor, die schon über 60 Jahre existiert.

Rückgang der Kundenfrequenz und steigende Kosten

Die Gründe für die Schließungen sind vielfältig. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben spürbar zur Abnahme der Kundenfrequenz geführt. Laut Statista wurde der Einzelhandel seit Beginn der Pandemie mit massiven Herausforderungen konfrontiert. Viele Geschäfte mussten schließen oder ihre Öffnungszeiten drastisch anpassen, was den Umsatz in den Keller geschickt hat. Dollinger kämpfte zudem mit steigenden Kosten für Mieten, Energie und Personal. Die Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns machte die Lage zusätzlich prekär.

Im März 2025 wurde ein Eigenverwaltungsverfahren eingeleitet, um die wirtschaftliche Situation zu stabilisieren, doch die Anstrengungen blieben fruchtlos. Die Mitarbeiterzahl des Unternehmens reduzierte sich von 150 auf lediglich 31, wobei Jobverluste weitgehend vermieden wurden. Acht Mitarbeitende wechseln in andere Unternehmen innerhalb der Firmengruppe.

Nachhaltigkeit und Regionalität im Fokus

Der Abschied von Dollinger ist nicht nur ein wirtschaftlicher Verlust, sondern auch ein kultureller. Das Unternehmen hat sich über die Jahre stark mit den Orten verbunden, in denen es präsent war. Trotz der derzeitigen Schwierigkeiten hat Dollinger stets ein Auge auf Nachhaltigkeit gelegt. So wird in den Kollektionen auf Materialien mit kurzen Transportwegen geachtet und Plastik vermieden, während die eigenen Ladenmöbel aus gebrauchten Elementen gefertigt werden. Dies unterstreicht das Engagement des Unternehmens für eine umweltfreundliche Produktion, wie Chip berichtet.

Mit der Schließung der Filialen in Deutschland geht eine über sechs Jahrzehnte währende Geschichte zu Ende. Die Verbindung zwischen Dollinger und seinen Kunden war stets stark; nun bleibt zu hoffen, dass das Unternehmen im Ausland weiterhin erfolgreich sein kann.