München vor der Entscheidung: Olympische Spiele 2036 – Ja oder Nein?

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In Traunstein wird über die Olympiabewerbung Münchens für 2036 bis 2044 abgestimmt. Bürger entscheiden über Zukunft und Infrastruktur.

In Traunstein wird über die Olympiabewerbung Münchens für 2036 bis 2044 abgestimmt. Bürger entscheiden über Zukunft und Infrastruktur.
In Traunstein wird über die Olympiabewerbung Münchens für 2036 bis 2044 abgestimmt. Bürger entscheiden über Zukunft und Infrastruktur.

München vor der Entscheidung: Olympische Spiele 2036 – Ja oder Nein?

Am 26. Oktober 2025 haben die Bürger Münchens die Möglichkeit, über die Olympiabewerbung der Landeshauptstadt abzustimmen. Die Stadt möchte sich um die Ausrichtung der Olympischen und Paralympischen Spiele in den Jahren 2036, 2040 oder 2044 bewerben. In der Abstimmung können die Stimmen mit „Ja“ oder „Nein“ abgegeben werden. Diese Entscheidung ist bindend, was bedeutet, dass die Mehrheit der Stimmen darüber entscheidet, ob das Projekt weiterverfolgt wird oder nicht. Ein Quorum von mindestens 10% der Stimmberechtigten ist notwendig, damit das Ergebnis gültig ist. Das ist etwa eine Mindestanzahl von 110.000 gültigen Stimmen, die erreicht werden muss, damit die Abstimmung zählt.

Bereits in der Vergangenheit gab es in München eine Bürgerbefragung zu Olympischen Spielen: 2013 entschieden sich die Bürger gegen die Bewerbung für die Winterspiele 2022 in Peking, mit einer Wahlbeteiligung von etwa 29% und 47,8% Zustimmung für die Bewerbung. Diesmal wird von der Stadt und der Staatsregierung erwartet, dass die Bewerbung mit dem Ergebnis des Bürgerentscheids verbunden wird, was bedeutet, dass die Meinungen der Bürger über den weiteren Verlauf entscheiden. Der Münchner Stadtrat hatte sich Ende Mai für die Bewerbung ausgesprochen und betont, dass nachhaltige Spiele das Ziel seien – insbesondere durch die Nutzung bestehender Sportstätten wie den Olympiapark.

Bürgerentscheid und Unterstützung

Die Abstimmung findet in über 100 Wahlräumen statt und wird durch die automatische Versendung von Briefwahlunterlagen zur einfachen Teilnahme unterstützt. Stimmberechtigt sind alle EU-Bürger, die am 26. Oktober mindestens 18 Jahre alt sind und seit mindestens zwei Monaten in München wohnen. Insgesamt sind dies etwa 1,1 Millionen Münchner. Die Wahlbriefe müssen bis zum 21. Oktober eingeworfen und am Wahltag bis 18 Uhr an Sonderabgabestellen abgegeben werden.

Für die Bewerbung spricht unter anderem die Unterstützung der Bayerischen Staatsregierung sowie der Mehrheit des Landtags und des Münchner Stadtrats. Befürworter argumentieren, dass die Olympischen Spiele Investitionen in die Infrastruktur mit sich bringen würden und somit langfristig auch die Lebensqualität der Bürger erhöhen könnten. Auf der anderen Seite gibt es allerdings auch erhebliche Bedenken. Das Bündnis „NOlympia“, zu dem verschiedene Parteien, Bürgerinitiativen und Umweltschützer gehören, warnt vor unkalkulierbaren Kosten, steigenden Mietpreisen und möglichen Umweltzerstörungen. Diese Sorgen sind ernst zu nehmen und haben in der Vergangenheit zu Protesten geführt.

Die Örtlichen Gegenstimmen und Historie

Im Zusammenhang mit der Bewerbung gehen viele Bürger skeptisch in die Abstimmung. Sie erinnern sich an die vergangenen Olympischen Spiele, bei denen in China von einer positiven Bewertung der Spiele durch die Bürger gesprochen wurde, die dort als systematisch motiviert galt. Besonders in Regionen wie Oberbayern, wo viele Bürger 2013 gegen die Winterspiele stimmten, sind kritische Stimmen lauter. Diese Bürgerbefragungen mögen zwar in der repräsentativen Demokratie nicht zwingend erforderlich sein, gelten jedoch als vorbildlich, da sie die Auseinandersetzung mit wichtigen Themen anregen und die Bürger aktiv in die Entscheidungsfindung einbeziehen.

Insgesamt steht München nun an einem entscheidenden Punkt, an dem die Bürger über die zukünftige Ausrichtung ihres Wohnortes abstimmen können. Ein weiteres Mal geht es also darum, wie eine Stadt sich in der Welt präsentieren möchte und welche Werte dabei im Vordergrund stehen. Die Entscheidungen, die jetzt gefällt werden, werden Auswirkungen auf die Stadt und ihre Bewohner für viele Jahre haben. Die Münchner sind aufgerufen, ihr Stimmrecht wahrzunehmen und aktiv an diesem bedeutenden Prozess teilzuhaben. Weitere Informationen zur Abstimmung sind [hier](faz.net), [hier](sueddeutsche.de) und [hier](br.de) verfügbar.