Verdienter Max-Fürst-Preis für Friedbert Mühldorfer in Traunstein!

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Der Historische Verein Traunstein verlieh den Max-Fürst-Preis an Friedbert Mühldorfer, geehrt für sein Engagement zur NS-Vergangenheit.

Der Historische Verein Traunstein verlieh den Max-Fürst-Preis an Friedbert Mühldorfer, geehrt für sein Engagement zur NS-Vergangenheit.
Der Historische Verein Traunstein verlieh den Max-Fürst-Preis an Friedbert Mühldorfer, geehrt für sein Engagement zur NS-Vergangenheit.

Verdienter Max-Fürst-Preis für Friedbert Mühldorfer in Traunstein!

Am Mittwochabend, dem 27. Juni 2025, fand im Kulturforum Klosterkirche Traunstein eine bedeutende Veranstaltung statt: Die Verleihung des Max-Fürst-Preises durch den Historischen Verein für den Chiemgau. Der Preis, der die Verdienste um die Erinnerungskultur und geschichtliche Aufarbeitung würdigt, ging in diesem Jahr an Friedbert Mühldorfer, einen anerkannten Heimatforscher und Buchautor. Sein Engagement für die NS-Opfer und die Erinnerung an Widerstand und Verfolgung macht ihn zu einem Vorbild in der regionalen Geschichtsforschung. pnp.de hebt hervor, dass Mühldorfer zudem die Ehrenmedaille der Stadt Traunstein trägt.

Der Festakt wurde von prominenten Persönlichkeiten begleitet: der stellvertretende Landrat Andreas Danzer, Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer sowie die Zweite Bürgermeisterin Burgi Mörtl-Körner hielten Laudationen, die das Zivilcouragierte und bedeutende Wirken Mühldorfers in der Aufarbeitung der NS-Geschichte würdigten. Besonders betont wurde sein Einsatz für die jüdische Familie Holzer, deren Geschichte er aktiv erforscht hat.

Nachwuchstalente ausgezeichnet

Doch nicht nur Mühldorfer wurde geehrt; auch die Jugend spielte eine zentrale Rolle bei der Preisverleihung. In der Kategorie „Jugendpreis“ wurden Schülerinnen aus verschiedenen Orten ausgezeichnet. Emma Höhne aus Übersee, Anna Lermer aus Siegsdorf und Pia Lengg aus Reit im Winkl konnten sich Einzelpreise sichern. Gruppenpreise gingen an eine Seminargruppe der FOS/BOS für ihre gelungene Ausstellung über „650 Jahre jüdisches Leben in Traunstein“ sowie ein P-Seminar des Chiemgau-Gymnasiums, das eine eindrucksvolle Multimediashow zum Stadtjubiläum präsentierte.

Im Kontext der gegenwärtigen Diskussion über die Erinnerungskultur in Deutschland werfen die Ergebnisse der aktuellen Memo-Studie der Stiftung Erinnerung Verantwortung Zukunft (EVZ) einen Schatten auf die vibrante Feier des historischen Erbes. Laut tagesschau.de denken viele Deutsche über einen „Schlussstrich“ unter die NS-Vergangenheit nach. Erschreckende 38,1 % der Befragten sprechen sich dafür aus, während 42,8 % es für wichtig halten, die Erinnerung an die NS-Verbrechen lebendig zu halten.

Die demografischen Unterschiede zeigen, dass insbesondere Menschen im mittleren Alter und Wähler der AfD dieser Schlussstrich-Theorie zustimmen. Die Studie macht zudem auf Wissenslücken in der Bevölkerung aufmerksam: Nur 35,5 % können den Begriff Euthanasie im Kontext der NS-Zeit grob erklären und etwa 75 % haben keine realistische Einschätzung zu den Opferzahlen. Diese Erkenntnisse stimmen nachdenklich, insbesondere im Hinblick auf das Engagement von Menschen wie Mühldorfer, das eine lebendige Erinnerungskultur fördert.

Ein herausforderndes Erbe

In Anbetracht der Rolle, die privates und politisches Leben während der Kriegsjahre spielten, können auch die Tatsachen über die 18 Millionen Soldatenfamilien im Zweiten Weltkrieg nicht ignoriert werden. Laut juedischerundschau.de nutzte die NS-Führung den Heimaturlaub der Soldaten als Werkzeug zur Stärkung der Moral und zur Sicherung der Loyalität gegenüber dem Regime. Hierbei vollzog sich ein düsteres Spiel zwischen privatem Glück und politischem Pragmatismus, das viele Männer zu Zeugen von Kriegsverbrechen machte, insbesondere gegen die jüdische Bevölkerung.

Die Feste und Feierlichkeiten, wie die heutigen Auszeichnungen, sind ein Weg, um das Bewusstsein für diese komplexen historischen Zusammenhänge zu schärfen und die Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Friedbert Mühldorfer und die Preisträgerinnen stehen dabei für den unermüdlichen Einsatz, die Geschichtserinnerung aufrechtzuerhalten und aktiv zu gestalten. Ihre Leistungen sind ein Lichtblick in einer Zeit, in der die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit immer wieder neu gefordert wird.