Bad Segeberg kreiert eigenes Bier: So entstand Segebräu aus Leidenschaft!
Torge Beuck und Sebastian Simon aus Bad Segeberg brauen das naturtrübe „Segebräu“, das jetzt regional verfügbar ist.

Bad Segeberg kreiert eigenes Bier: So entstand Segebräu aus Leidenschaft!
Was braut sich da zusammen in Bad Segeberg? Torge Beuck und Sebastian Simon haben sich von der ursprünglichen Idee, Snack-Automaten aufzustellen, in die Welt des Bierbrauens gewagt. Ihre Entstehungsgeschichte ist so spritzig wie das Produkt selbst, das sie nun anbieten: das „Segebräu“. Wie kommt man dazu, ein eigenes Bierlabel zu entwickeln? Bei einem Abi-Treffen kam Simon mit einem Schulfreund ins Gespräch, der als Mitinhaber der Wittorfer Brauerei in Neumünster tätig ist. Der Vorschlag, Getränke mit einem eigenen Label zu versehen, entzündete die Ideen bei Beuck und Simon.
So wurde das „Segebräu“ geboren, ein naturtrübes, unfiltriertes Helles, das mit viel Kohlensäure daherkommt. Die Brauerei hat ihre Produkte in Dosen abgefüllt, da die Logistik für Mehrwegflaschen viel zu aufwendig wäre. Dies ermöglicht eine frischere und unkomplizierte Lieferung direkt auf Bestellung, was bedeutet, dass es nur ein bis zwei Wochen dauert, bis das Bier fertig ist. Die erste Charge umfasste 500 Dosen „Segebräu“, und ein Nachschub wurde bereits bestellt, da sie auch fassweise anbieten wollen.
Die ersten Schritte in der Bierwelt
Die beiden Jungunternehmer sind kein typisches Brauer-Duo. Beuck bringt die Expertise als Zimmermeister und Hausmeisterdienst mit, während Simon als Vermögensverwalter und Software-Entwickler seine Fähigkeiten einbringt. Gemeinsam erledigen sie den Vertrieb selbst: Sie holen die Dosen in Neumünster ab und bringen sie zu ihren Kunden. Im Sommer begannen sie, ihr Bier zunächst an Freunde und Bekannte zu verkaufen. Inzwischen hat sich das Geschäft erheblich ausgeweitet. Zu den Vertriebsstellen zählen Getränke Hoffmann, ein Pizza-Lieferservice in Bad Segeberg sowie ein Blumenladen in Rickling. Sogar das italienische Restaurant „Fedula“ bietet „Segebräu“ vom Fass an.
Die Marketingstrategie ist ebenfalls clever. Auf den Dosen sind ein Adler und der Kalkberg abgebildet, um nicht nur die lokalen Biertrinker, sondern auch Touristen anzusprechen. Ideen für die zukünftige Produktpalette umfassen regionalisierte Label für Mischgetränke und Limonade, die ebenfalls in Snack-Automaten angeboten werden sollen.
Craft Beer im Trend
„Segebräu“ reiht sich ein in den wachsenden Trend des Craft Beers. Diese spezielle Braukunst hat sich über die letzten Jahre in Deutschland etabliert, auch wenn der Marktanteil noch gering ist. Deutsche Brauer müssen das Reinheitsgebot einhalten und nutzen dabei innovative Gärverfahren, um neue Geschmäcker zu kreieren. Die Blütezeit dieser Craft-Bier-Brauereien war 2020, als es über 900 Brauereien gab, die weniger als 1.000 Hektoliter jährlich produzierten. Aktuell zählen wir noch 856 Mikrobrauereien in Deutschland. Im Vergleich dazu gibt es in den USA über 9.600 Craft-Brauereien, die mehr als 13 Prozent des Biermarktes ausmachen. Wenn Beuck und Simon weiter so kreativ sind, könnte „Segebräu“ ein Teil dieses spannenden Trends werden und das Bad Segeberger Bierangebot aufmischen.
Die ersten Dosen wurden zwar an Besucher der Karl-May-Spiele verkauft, was sich allerdings nicht als erfolgreich herausstellte. Doch Beuck und Simon nehmen die Sache gelassen und verfolgen ihr Ziel ohne Druck. Vielleicht ist das der Schlüssel zu ihrem Erfolg in der aufstrebenden Craft Beer-Szene.