Vom Burnout zur Inspiration: Katharina Hörterer entdeckt ihren inneren Hippie

Katharina Hörterer, Chefin des „Hammerwirt“ in Siegsdorf, teilt ihre Burnout-Erfahrungen und Erfolgsgeschichten von Frauen.

Katharina Hörterer, Chefin des „Hammerwirt“ in Siegsdorf, teilt ihre Burnout-Erfahrungen und Erfolgsgeschichten von Frauen.
Katharina Hörterer, Chefin des „Hammerwirt“ in Siegsdorf, teilt ihre Burnout-Erfahrungen und Erfolgsgeschichten von Frauen.

Vom Burnout zur Inspiration: Katharina Hörterer entdeckt ihren inneren Hippie

Die Thematik rund um Burnout ist aktueller denn je und beschäftigt nicht nur Arbeitnehmer, sondern auch Unternehmer. Dazu zählt auch Katharina Hörterer, die Chefin des beliebten „Hammerwirt“ im malerischen Hammer bei Siegsdorf. In einer inspirierenden Talkrunde mit dem Titel „Einfach anders – Erfolgsgeschichten“ teilte sie am 23. Juni 2025 ihre persönlichen Herausforderungen und Erfolge. Moderiert von Kenlly Zehentner Flores, waren die Geschichten der teilnehmenden Frauen ein echtes Zeichen für Mut und Resilienz.

Die 2013 übernommene Familienwirtschaft, ein Wirtshaus mit Gästezimmern, erlebte unter Hörterers Leitung einen echten Aufschwung. Besonders die Jahre 2018 und 2019 waren durch hohe Umsätze geprägt, doch die Freude über die geschäftliche Blüte wurde durch erhebliche Personalsorgen getrübt. Trotz hoher Buchungen gelang es immer wieder nicht, genügend Mitarbeitende zu finden. Diese Herausforderungen gipfelten 2020 in einer kritischen Phase, in der sie haarscharf am Burnout vorbei schrammte.

Eine unerwartete Wendung

Wie viele andere Betriebe auch, fühlte sich Hörterer während des ersten Corona-Lockdowns erleichtert, als die Gäste ausblieben. Diese Erleichterung stellte sich jedoch bald als problematisch heraus. Um wieder auf die Beine zu kommen, meldete sie sich spontan ohne Unterlagen zur Kur in Schönau am Königssee an. Dort begann sie, tiefer in ihre innere Welt einzutauchen und dabei stellte sie fest: „Entdecke Deinen inneren Hippie“ – ein Gedanke, der ihr zu neuen Einsichten verhalf.

Die Wirtin beschloss, ihre Erfahrungen in Form von Workshops und Seminaren weiterzugeben und hat sich dazu sogar als NLP-Master ausbilden lassen. Teilnehmerinnen aus Städten wie Düsseldorf, Wien und Hamburg besuchen ihre Veranstaltungen, um Gemeinsamkeiten zu entdecken und von ihren Erfahrungen zu lernen. Ihr Appell an die, die an Burnout-Symptomen leiden, ist klar: Führt offene Gespräche mit Freunden und kämpft nicht allein.

Der Weg zur präventiven Selbsthilfe

Doch was kann man tun, um einem Burnout vorzubeugen? Wie die Coachin Myriam Filz in ihrem Programm „Aufblühen statt Ausbrennen – Mutig voran nach Burnout und Depression“ erklärt, ist Achtsamkeit und Selbstfürsorge essenziell. Ihre Theorie besagt, dass viele Betroffene in einem ständigen Konflikt zwischen dem Drang nach Veränderung und der Angst davor stehen.

In ihrem Ansatz fordert sie zur Reduzierung von Arbeitsstunden auf und rät, regelmäßige Pausen, Yoga und Meditation in den Alltag zu integrieren. „Zwei innere Stimmen führen den Kampf: Eine warnt vor Überforderung, während die andere dazu ermutigt, die eigenen Träume zu verfolgen“, so Filz. Das Programm zielt darauf ab, dass Frauen ihre Kraft zurückgewinnen und ein neues Lebensgefühl entwickeln können.

Wichtige Präventionsmaßnahmen

Auf der organisatorischen Seite wird betont, wie wichtig ein positives Arbeitsumfeld ist. Laut Johannes Faupel, der in seinem Artikel darauf hinweist, dass Burnout aus chronischem Stress am Arbeitsplatz resultiert, können sowohl individuelle als auch organisatorische Maßnahmen zur Prävention beitragen. Stressmanagement und Achtsamkeitstraining sind effektiv, während gleichzeitig eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen durch die Schaffung sozialer Unterstützung erfolgen sollte.

Burnout ist nicht einfach ein Nebenprodukt des Lebens, sondern ein ernstzunehmendes Thema, das unsere Gesundheit und Lebensqualität beeinträchtigen kann. Mit bewussten Schritten zur Selbstfürsorge sowie strukturierter Hilfe wie bei Filz oder Hörterer können wir den Herausforderungen jedoch souverän begegnen.

Indem wir das Bewusstsein schärfen und das Gespräch über mentale Gesundheit fördern, können wir dazu beitragen, dass weniger Menschen im Debakel eines Burnouts enden – und stattdessen mit Freude und Energie aufblühen.