Eigentümerwechsel in Schongau: Nimbus kauft Hoerbiger-Kompressortechnik
Hoerbiger verkauft sein Lamellenventil-Geschäft an Nimbus in Schongau, Übernahme betrifft 300 Mitarbeiter, nahtlose Übergänge geplant.

Eigentümerwechsel in Schongau: Nimbus kauft Hoerbiger-Kompressortechnik
In einem bedeutenden Schritt für die Industrie hat das Hoerbiger-Werk in Schongau einen Eigentümerwechsel durchlaufen. Wie Merkur berichtet, wurde der Produktbereich für Lamellenventile am 11. November 2025 an Nimbus, eine europäische Industrieholding, verkauft. Betroffen sind rund 300 Mitarbeiter, die in den kommenden Monaten in die neue Unternehmensstruktur integriert werden.
Mit diesem Schritt will Hoerbiger sich stärker auf seine Kerngeschäfte konzentrieren und die Kompressortechnik, die als eher klein und nicht ausbaufähig eingeschätzt wird, abgeben. Dennoch soll die Übergabe reibungslos verlaufen, denn zunächst wird sich für die Beschäftigten nichts ändern. Nimbus hat bereits angekündigt, sämtliche Arbeitsverträge zu übernehmen und plant, den Standort weiterhin zu betreiben. Mirko Wolf bleibt als Werkleiter in seiner Funktion erhalten und wird auch in der neuen Firma die Verantwortung tragen.
Einfache Übernahme oder strategische Entscheidung?
Der Verkauf umfasst die Hoerbiger Kompressortechnik GmbH in Schongau mit 270 Mitarbeitern sowie Teile der Hoerbiger Valves in China und den indischen Geschäftsumfang für Lamellenventile. Wie Hoerbiger mitteilt, wird die engere operative Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen weiterhin bestehen. Hoerbiger wird auch zukünftige Leistungen für die HKS erbringen, und es bleibt zu erwarten, dass HKS Komponenten an Hoerbiger liefert. Außer über die Details zum Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Die Übernahme von Nimbus ist nicht nur eine Transaktion, sondern spiegelt auch einen strategischen Plan wider. Nimbus bringt über 20 Jahre Erfahrung und ein passendes Portfolio an Industrieunternehmen mit. Expert:innen betonen, dass solch eine unternehmerische Änderung auch viele Chancen birgt. So will Nimbus, das bereits Niederlassungen in Zeist, München und Leeds hat, auf mittel- bis langfristige Investitionen setzen und damit ein Zeichen für nachhaltiges Wachstum setzen.
Positive Stimmen der Interessensvertretungen
Die IG Metall hat sich bereits positiv über Nimbus als neuen Investor geäußert. Die Gewerkschaft hebt hervor, wie wichtig der Erhalt von Arbeitsplätzen und Tarifverträgen für die betroffenen Mitarbeiter ist. Diese Unterstützung zeigt, dass Nimbus als nachhaltiger Partner angesehen wird, der langfristige Perspektiven für die Arbeitnehmenden bietet.
Der Eigentümerwechsel wird frühestens zum Jahresbeginn 2026 wirksam, vorbehaltlich der behördlichen Genehmigungen, einschließlich der notwendigen Kartellfreigabe. In den kommenden Monaten bleibt der Name Hoerbiger vorerst noch bestehen, was den Mitarbeitenden ein gewisses Maß an Kontinuität bietet.
Ob die Übernahme nun eine friedliche Einigung zwischen Investor und Management darstellt oder ob anderes im Hintergrund vorgefallen ist, bleibt abzuwarten. Der Unternehmenskauf ist schließlich ein komplexer Prozess, der oft von vielen Interessen geprägt ist. Sicher ist jedoch, dass alle Augen jetzt auf die künftige Entwicklung des Werkes in Schongau gerichtet sein werden.