Bildung im Alter: Würzburger Senioren erobern die Uni!

Bildung im Alter: Würzburger Senioren erobern die Uni!
In der Universitätslandschaft Deutschlands tut sich etwas ganz Spannendes – besonders in Würzburg, wo das Konzept des lebenslangen Lernens auf eine ganz neue Art und Weise gelebt wird. Mit rund 25.000 eingeschriebenen Studierenden hat die Universität Würzburg nicht nur den klassischen Student:innen-Horizont im Blick, sondern auch einen besonders interessanten Teil der Bevölkerung: die älteren Semester.
Eine Zahl, die ins Auge springt: Im vergangenen Wintersemester waren 175 Studierende über 50 Jahre alt. Diese älteren Studierenden zeichnen sich nicht nur durch Lebens- und Berufserfahrung aus, sie bringen auch eine enorme Neugier und den Willen mit, neue Herausforderungen anzunehmen. Vor allem die Philosophische und Humanwissenschaftliche Fakultät zieht eine Vielzahl dieser Senior:innen an, die ihre Wissbegierde stillen, frische Perspektiven gewinnen und in die akademische Welt eintauchen möchten, wo zahlreiche Gasthörer:innen ebenfalls die Vorlesungen besuchen.
Der Trend zum Studienort für Senioren
Doch nicht nur in Würzburg ist dieser Trend sichtbar. An bayerischen Universitäten erfreuen sich Rentner:innen zunehmend großer Beliebtheit. Im Wintersemester 2023/2024 waren insgesamt 361 Menschen ab 65 Jahren eingeschrieben, ein Anstieg um 51 Personen im Vergleich zum Vorjahr, wie die Süddeutsche berichtet. Die Zahl der Seniorenstudierenden hat seit dem Wintersemester 2019/2020 kontinuierlich zugenommen, obwohl sie weiterhin auf einem niedrigen Niveau verharrt.
Das Gasthörer-Modell blüht ebenfalls in dieser Altersgruppe auf: Etwa 4000 Gasthörer sind im Wintersemester 2023/2024 unterwegs, von denen mehr als 2300 über 60 Jahre alt sind. Die beliebtesten Studiengänge im Seniorenstudium sind in den Geisteswissenschaften zu finden, wo über 67 Prozent der älteren Studierenden den Kursen nachgehen.
Eine Plattform für lebenslanges Lernen
Der Akademische Verein der Senioren in Deutschland (AVDS) spielt eine zentrale Rolle in dieser Entwicklung. Er setzt sich für die Belange von Senior:innen an Universitäten ein und bietet umfassende Informationen zu den vielfältigen Optionen des Seniorenstudiums, vom Gasthörerstudium bis hin zu Fernstudiengängen. Das Engagement für einheitliche Bedingungen und die Informationsverbreitung ist ein wichtiger Schritt, um älteren Menschen den Zugang zu höheren Bildungsangeboten zu erleichtern, so der Bildungsserver.
Die Digitalisierung von Bildungsformaten hat auch die Studienangebote für Ältere revolutioniert. Vor der Corona-Pandemie spielten Onlineveranstaltungen eine marginale Rolle; inzwischen sind sie ein integraler Bestandteil des Lernens, was die Zugänglichkeit für viele Teilnehmer:innen enorm verbessert hat.
Das Seniorenstudium hat also viel zu bieten: Es ist eine Möglichkeit, die eigene Bildung zu erweitern, neue soziale Kontakte zu knüpfen und die Freude am Lernen auch im Alter zu bewahren. Ob in Würzburg oder anderswo – die Botschaft ist klar: Bildung kennt kein Alter!