Keine Chance für PBC: Innovative Forschung schützt Frauen vor Knochenschwund!

Keine Chance für PBC: Innovative Forschung schützt Frauen vor Knochenschwund!
Marie Schulze, eine engagierte Forscherin am Universitätsspital Zürich, widmet sich intensiv der primären biliären Cholangitis (PBC), einer seltenen und autoimmunbedingten Lebererkrankung, die vor allem Frauen im mittleren Alter betrifft. Frauen machen etwa 90% der PBC-Patienten aus und sind durch diese Erkrankung einem hohen Risiko für Knochensubstanzverlust ausgesetzt, das vor allem durch die Zerstörung der kleinen Gallengänge in der Leber bedingt ist. Diese führt oft zu chronischer Cholestase und beeinträchtigt die Aufnahme fettlöslicher Vitamine wie Vitamin D, die für die Knochengesundheit von entscheidender Bedeutung sind. Unbehandelt kann PBC nicht nur Müdigkeit, Juckreiz und eine Gelbfärbung der Haut verursachen, sondern auch zu schwerwiegenden Komplikationen wie Leberfibrose und Zirrhose führen, wie UKW berichtet.
Auf dem kürzlich stattgefundenen 21. HepNet Symposium in Hannover erhielt Schulze ein Vernetzungs-Stipendium, um präventive, therapeutische und Screening-Maßnahmen für PBC-Patientinnen zu untersuchen. Dieses Stipendium wird von der Deutschen Leberstiftung gefördert und unterstützt interdisziplinäre Forschungsprojekte, die sich mit Lebererkrankungen beschäftigen. Es deckt Reisekosten, Unterkunft und Verbrauchsmittel für einen Zeitraum von bis zu sechs Monaten, was Schulze hervorragend in ihre Forschungsprojekte integrieren kann.
PBC-Entwicklung und Therapieansätze
Die primäre biliäre Cholangitis war bis 2014/15 unter dem irreführenden Begriff „primär biliäre Zirrhose“ bekannt. Dieser Umstand führte lange Zeit zu Missverständnissen, da zu Beginn der Erkrankung viele Patienten noch keine Zirrhose aufwiesen. Dank einer Initiative der Deutschen Leberhilfe e.V. und der britischen PBC Foundation UK wurde die Namensänderung 2015 von internationalen Fachverbänden anerkannt. Während die Symptome der PBC sehr unterschiedlich verlaufen, kommen viele Betroffene mit der Krankheit über Jahrzehnte hinweg recht gut klar. Zwei von drei PBC-Patienten entwickeln keine Zirrhose im Laufe ihres Lebens, wie die Leberhilfe erläutert.
Die Standardtherapie gegen PBC besteht aus Ursodeoxycholsäure (UDCA), einer Gallensäure, die entzündungshemmende Eigenschaften besitzt. Neue Therapeutika wie PPAR-Agonisten, die vor einem halben Jahr zur Behandlung von PBC zugelassen wurden, gelten als gesundheitlicher Durchbruch. Diese Entwicklungen könnten entscheidend für die Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen sein. Auch wenn die Ursachen der Erkrankung weitgehend unbekannt sind, könnte eine genetische Veranlagung in Kombination mit Umweltfaktoren eine Rolle spielen. Es wird empfohlen, Alkoholkonsum zu meiden, auch wenn dieser nicht zur Entstehung von PBC beiträgt.
Die neue Arbeitsgruppe „Biliäre Erkrankungen“ am UKW
Am Universitätsklinikum Würzburg wurde kürzlich eine neue Arbeitsgruppe mit dem Fokus auf biliäre Erkrankungen ins Leben gerufen. Diese Gruppe wird sich verstärkt mit der steigenden Anzahl an Neudiagnosen wie PBC auseinandersetzen und versucht, die Herausforderungen, die diese Erkrankung mit sich bringt, bestmöglich zu bewältigen. Schulzes Forschung ist eng mit dieser neuen Einrichtung verbunden und wird maßgeblich zur Aufklärung und Behandlung von PBC beitragen.
Marie Schulzes Engagement in der Leberforschung und die Entwicklungen im Bereich der PBC sind von großer Bedeutung. Durch ihre Arbeit trägt sie dazu bei, neue Erkenntnisse über den Einfluss von PBC-Therapien auf die Knochendichte und den Knochenstoffwechsel zu gewinnen. Die Herausforderungen sind groß, doch mit einem guten Händchen und den richtigen Mitteln könnte in der Zukunft viel erreicht werden.