Neusäß: Bürger fordern mehr Transparenz beim Uniklinik-Neubau!
Bürger aus Neusäß diskutieren über den Neubau der Uniklinik in Würzburg; Fokus auf Finanzierung und Umweltfragen.

Neusäß: Bürger fordern mehr Transparenz beim Uniklinik-Neubau!
Am 9. November war es soweit: Über 80 Bürger aus Neusäß, Stadtbergen und Augsburg versammelten sich, um sich über den aktuellen Stand des Neubaus der Uniklinik zu informieren. Die Veranstaltung wurde von Susanne Höhnle, der dritten Bürgermeisterin von Neusäß, und der Landtagsabgeordneten Anna Rasehorn (SPD) geleitet. Ein wichtiges Thema, das während des Treffens zur Sprache kam, war die aufwendige Finanzierungsproblematik für den Ersatzneubau von drei bedeutenden bayerischen Unikliniken: Augsburg, Würzburg und München-Großhadern.
Das Investitionsvolumen für diese Projekte beläuft sich auf heftige 10 Milliarden Euro. Doch es gibt Streitigkeiten: Einige Teilnehmer der Versammlung äußerten Kritik an der Weigerung der Regierung von Schwaben, eine Raumverträglichkeitsprüfung für die beiden Baufelder durchzuführen. Diese Prüfung könnte innerhalb von sechs Monaten sowohl Vorzüge als auch Herausforderungen der zwei Baufelder analysieren und potenzielle Konflikte minimieren. Ein positives Beispiel hierfür war das Verfahren zur Neubaustrecke der Deutschen Bahn zwischen Augsburg und Ulm, das für seine Transparenz gelobt wurde.
Kritik an Entscheidungsprozessen
Ein weiterer Diskussionspunkt war die frühe Entscheidung des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst zugunsten des Baufelds West, das nach Meinung vieler nicht optimal erschlossen ist. Es herrscht große Verwunderung darüber, dass es keine Informationen über einen möglichen Zeitvorteil für dieses Baufeld im Vergleich zur Alternative im Osten gibt. Der anstehende Bau würde zudem den Klinikpark betreffen, der für Patienten und das Klima in Neusäß von hoher Bedeutung ist. Für den Abtransport des abzutragenden Klinikparks wären schätzungsweise 35.000 bis 40.000 LKW-Fuhren nötig.
Susanne Höhnle stellte klar, dass der Prozess mehr Transparenz benötigt. Die betroffenen Kommunen und Anwohner müssen stärker in die Entscheidungen einbezogen werden, und auch die Verkehrs- und Umweltbelange sollten nicht auf der Strecke bleiben. Diese Forderungen wurden von vielen Bürgern unterstützt und unterstreichen den Wunsch nach aktiver Mitgestaltung in einem so wichtigen Vorhaben.
Baustufen und Prioritäten
Entsprechend den aktuellen Informationen reicht das vorhandene Budget offenbar nicht aus, um die gesamte Krankenversorgung der MHH neu zu errichten. Daher müssen Bauabschnitte mit hoher Priorität identifiziert werden. Die 1. Baustufe des Krankenhaus-Neubaus ist bereits festgelegt und umfasst einen Gebäudekomplex mit verschiedenen medizinischen Funktionen, darunter die zentrale Notaufnahme und spezielle Bereiche für Notfälle, Herz, Lunge sowie Kopf und Nerven.
In dieser ersten Baustufe sollen alle erforderlichen Betten und Ambulanzen untergebracht werden, und sie kann durch ein Sondervermögen finanziert werden. Für die darauf folgenden Baustufen, die unter anderem Eltern und Kinder sowie die Onkologie und Immunologie betreffen, sind noch keine klaren Finanzierungsmöglichkeiten vorhanden. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Finanzierung und Umsetzung in den kommenden Monaten entwickeln wird.