Revolutionäre Elektroden gegen Parkinson: Höchste Präzision aus Würzburg!

Revolutionäre Elektroden gegen Parkinson: Höchste Präzision aus Würzburg!
Ein bedeutender Schritt in der Behandlung von Parkinson-Patienten wurde am 18. Juni 2025 im Uniklinikum Würzburg (UKW) vollzogen. Hier fand die bundesweit erste Implantation der neuen Elektroden Vercise Cartesia X statt. Bei einem 69-jährigen Patienten wurde diese innovative Technologie eingesetzt, die die Lebensqualität von Menschen mit Bewegungsstörungen erheblich verbessern könnte. Die Elektroden werden bei der Tiefen Hirnstimulation (THS) verwendet und zeichnen sich durch ihre hohe Präzision aus, da sie die ersten und einzigen direktionalen Elektroden mit 16 Kontakten auf dem Markt sind.
Wie in-und-um-schweinfurt.de berichtet, funktioniert die THS-Technologie durch gezielte elektrische Impulse, die in spezifische Hirnregionen gesendet werden. Diese Impulse zielen darauf ab, die gestörte Funktion von Hirnarealen zu harmonisieren und dadurch Symptome wie Zittern und Muskelsteifheit zu lindern. Zwei Elektroden werden ins Gehirn implantiert und sind mit einem unter dem Schlüsselbein sitzenden Hirnschrittmacher verbunden.
Ein maßgeschneiderter Fortschritt
Die neue Elektroden-Generation ermöglicht eine präzisere Anpassung an individuelle Krankheitsverläufe. Prof. Dr. Cordula Matthies, die Leiterin der Funktionellen Neurochirurgie am UKW, beschreibt die Technik als „maßgeschneiderte, hochpräzise Therapie“. Die ersten Erfolge zeigten sich bereits drei Wochen nach dem Eingriff: Der Patient äußerte sich sehr zufrieden mit dem Verlauf. Die positiven Ergebnisse stimmen nicht nur die behandelnden Ärzte, sondern auch die Forscher optimistisch.
Die Entwicklung der Vercise Cartesia X war das Resultat einer umfassenden europäischen Studie, an der das Würzburger Team für Bewegungsstörungen beteiligt war. Der dazugehörige Hirnschrittmacher, das Vercise Genus, wird unterhalb des Schlüsselbeins implantiert und mit den Hirnelektroden verbunden. Diese Neuentwicklung verdoppelt die Elektrodenkontakte und ermöglicht eine 360° wählbare Ausrichtung, was eine individuellere Stimulation zur Folge hat.
Technologische Unterstützung
Eine neue Software, die auf Grundlage von Hirnbildern individuelle Stimulationsprogramme automatisch berechnet und simuliert, unterstützt das Verfahren. Nach Angaben von Prof. Dr. Jens Volkmann, dem Direktor der Neurologischen Klinik des UKW, erleichtert dies sowohl die Planung als auch die spätere Justierung der Elektrodenkontakte.
Für viele Betroffene ist die Tiefe Hirnstimulation die langfristig wirksamste Behandlungsmöglichkeit für fortgeschrittene Parkinson-Erkrankungen. Laut UKW leiden in Europa derzeit mehr als 1,2 Millionen Menschen an Parkinson, und die Zahl könnte bis 2030 auf das doppelte ansteigen. Diese Technologie bietet Hoffnung für viele, denn die degenerative Erkrankung führt oft zu drastischen Veränderungen im Alltag der Betroffenen.
Ein interdisziplinäres Team von Neurologen, Neurochirurgen und Therapeuten arbeitet eng zusammen, um die besten Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit Parkinson und anderen neurologischen Erkrankungen zu gewährleisten. Die Ambulanz für Tiefe Hirnstimulation, wie sie auch am LMU Klinikum organisiert ist, bietet umfassende Diagnostik und Beratung für Betroffene und Interessierte an THS-Therapien.
Insgesamt lässt sich sagen, dass die neuen Entwicklungen im Bereich der Tiefen Hirnstimulation nicht nur medizinisch aufhorchen lassen, sondern auch die Hoffnung vieler Patienten befeuern. Ein gutes Händchen für die Zukunft von Parkinson-Patienten, das bleibt zu hoffen!