Kirwa in Schönbrunn: Ein Dorf feiert wie zu besten Zeiten!

Kirwa in Schönbrunn: Ein Dorf feiert wie zu besten Zeiten!
Wunsiedel im Fichtelgebirge, Deutschland - In Schönbrunn steht die Kirchweih vor der Tür, und der Ort ist wie aufgeladen mit Vorfreude. Die Schönbrunner Kirwa hat in den letzten Jahren ordentlich an Popularität gewonnen und zieht mittlerweile ein immer größeres Publikum an. Diese feierliche Tradition, die in Schönbrunn über drei Jahrzehnte hinweg kaum mehr gepflegt wurde, hat jetzt durch die Initiative der Dorfjugend ein neues Leben eingehaucht. Vor fast 20 Jahren wurde in einer Kneipe die Idee zur Wiederbelebung geboren, und seither engagieren sich Michael Petzoldt, Max Friedrich und Stefan Lippert mit Herzblut, um das Fest zu organisieren, das jetzt im Hof des Vorpächters des Bräustüberls stattfindet.
Die Kirwa, auch Affinität zu „Kirwa“ bzw. „Kirchweih“ zeigend, ist ein bunter Mix aus Brauchtum und Geselligkeit. Diese Feierlichkeiten finden in der Regel von Donnerstag bis Montag statt, doch in Schönbrunn ist die Stimmung besonders während des Kirwamontags bemerkenswert. Hier wird der legendäre Kirwabär aus den Reihen der Kirwapaare gewählt. Diese Auswahl erfolgt nicht immer ganz ernsthaft – sei es durch verspätetes Erscheinen, Trinkfestigkeit oder einfaches Auslosen. Der Kirwabär, ausgestattet mit einem schmissigen Bärenkostüm oder einem schlichten Gewand, sorgt dafür, dass im Dorf so richtig was los ist.
Traditionen und Rituale
Ein wesentlicher Bestandteil der Festlichkeiten ist der Zug durch das Dorf, der durch verschiedene Stationen wie Wirtshäuser und großzügige Haushalte unterbrochen wird. Hier wird nicht nur gepantscht, sondern auch gefeiert mit Schnaps und Tanz. Passanten, Kinder und Dorfbewohner kommen in den Genuss von rußigen Überraschungen, denn der Kirwabär ist bekannt dafür, den einen oder anderen mit Kohle zu „beschmutzen“, was für einen zusätzlichen Schuss Unruhe sorgt. Die Musikanten und die Kirwagemeinschaft begleiten ihn auf seinen Streifzügen, was die festliche Atmosphäre weiter anheizt.
Die Herkunft der Kirchweih ist unter Historikern umstritten. Sie könnte auf den Weihetag der Ortskirche zurückgehen oder aus dem alten Wort „keren“ abgeleitet sein. Auf jeden Fall ist klar: Sie ist ein Fest, das Tradition und Gemeinschaft hochhält und in jedem Dorf unterschiedlich gefeiert wird. In Schönbrunn und den umliegenden Orten, wie Leupoldsdorf und Hildenbach, wo ebenfalls Kirwa gefeiert wird, lebt dieser Brauch stark weiter, auch wenn diese Orte keine eigene Kirche haben. Das zeigt, wie tief verwurzelt die Dorfgemeinschaften in diesen Traditionen sind.
Ein Fest für alle
Während der Kirchweih sind die Dörfer oft in vollem Festtagsglanz erstrahlt. Die üblichen Leckereien wie Kirchweihgänse, -enten, Knödel und Kuchen, die den Gaumen erfreuen, dürfen nicht fehlen. Dieses Fest war einst eine ehrwürdige Angelegenheit, bei der die Obrigkeit eine bedeutende Rolle spielte. Heutzutage wird die Kirchweih vor allem von der Jugend gestaltet, aber der Geist der Gemeinschaft und der Spaß am Feiern bleiben ungebrochen. In den letzten Jahren hat die Kirwa in Schönbrunn, mit ihrer Mischung aus altem Brauchtum und neuen Ideen, einiges an Aufmerksamkeit gewonnen, und das ganze Dorf ist auf den Beinen, um diesen ganz besonderen Anlass zu zelebrieren.
Ob man nun aus der Umgebung kommt oder einen größeren Anfahrtsweg hat, die Schönbrunner Kirwa ist ein Erlebnis für die ganze Familie und sorgt für unvergessliche Momente. So wird das Dorf einmal mehr zum Treffpunkt der Generationen, die sich in fröhlicher Runde versammeln und das Leben feiern – und das ist doch der eigentliche Kern der Kirchweih.
Mehr Informationen zur Kirwa und ihren Traditionen gibt es auf kulturerbe-kirwa.de und brauchwiki.de.
Der Zauber und die Freude, die die Schönbrunner Kirwa mit sich bringt, sind deutlich spürbar und versprechen, dass auch in diesem Jahr das ganze Dorf in fröhlicher Aufregung versinkt – fast wie Weihnachten eben.
Details | |
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Ort | Wunsiedel im Fichtelgebirge, Deutschland |
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