ArcelorMittal stoppt Klimawende: Bremen leidet unter Stahl-Krise!

ArcelorMittal stoppt Klimawende: Bremen leidet unter Stahl-Krise!
Die Pläne von ArcelorMittal zur Dekarbonisierung der Flachstahlwerke in Bremen und Eisenhüttenstadt sind vorerst gestoppt. Laut T-Online haben wirtschaftliche Herausforderungen, eine ungünstige Marktlage und die fehlende Wirtschaftlichkeit einer CO₂-armen Stahlproduktion dazu geführt, dass das Unternehmen von den ursprünglichen Zielen Abstand nimmt. Dies ist ein herber Rückschlag sowohl für die Region als auch für die angestrebte Wende zu nachhaltigeren Produktionsmethoden.
Die Entscheidung kommt, nachdem der Bremer Senat um rund 250 Millionen Euro zur Unterstützung des Projektes versprochen hat. Bürgermeister Andreas Bovenschulte äußerte sich enttäuscht und bezeichnete die Entscheidung als „schweren Schlag für den Wirtschaftsstandort Bremen und die Beschäftigten“.
Technologische Vision und staatliche Unterstützung
Ursprünglich sah der Vertrag mit der Bundesregierung einen Baustart bis Juni 2025 vor, unter anderem für den Bau von Direktreduktionsanlagen und Elektrolichtbogenöfen, welche den Einsatz von Wasserstoff und erneuerbarem Strom bündeln sollten. Geplante staatliche Fördermittel in Höhe von 1,3 Milliarden Euro werden jedoch nicht genutzt, was die Pläne zusätzlich kompliziert.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) stellte fest, dass die Europäische Kommission die beihilferechtliche Förderung für die Dekarbonisierung in Bremen und Eisenhüttenstadt genehmigt hatte. Dabei wurde ein milliardenschweres Unterstützungsprogramm ins Leben gerufen, das die Industrie zur korrekten Nutzung von Wasserstoff anregen sollte. Das Projekt „DRIBE2“ galt als zentraler Baustein für die Transformation, mit dem Ziel, bis 2041 über 70 Millionen Tonnen CO₂ einzusparen, und sollte mit etwa 135.000 Tonnen erneuerbarem Wasserstoff pro Jahr rechnen.
Der internationale Wettbewerb und die Zukunft der Stahlindustrie
In einem größeren Kontext steht die Stahlindustrie in Deutschland unter Druck: Hohe Strompreise und der starke Wettbewerb durch billigere Importe aus China setzen die heimische Produktion weiterhin unter Druck. Laut Oliver Wyman könnte eine erfolgreiche Transformation der Industrie jedoch eine ökonomisch-ökologische Erfolgsgeschichte einleiten, die Deutschland als globalen Vorreiter im Bereich CO₂-armen Stahl positioniert. Eine solche Veränderung wäre nicht nur ein Gewinn für die Umwelt, sondern könnte auch die Technologieführerschaft deutscher Unternehmen stärken und zur Stabilität der Volkswirtschaft beitragen.
Die Beibehaltung der Klimaziele bleibt ein zentrales Anliegen von ArcelorMittal, obwohl das Unternehmen Schwierigkeiten sieht, die CO₂-Vorgaben bis 2030 einzuhalten. Der Schalldämpfer für diese ambitionierten Pläne führt zum nachfolgenden Spannungsfeld: Die Notwendigkeit eines wirtschaftlich tragbaren Modells zur CO₂-Reduzierung steht weiterhin im Raum, insbesondere wenn die Voraussetzung für den Umbau auf wettbewerbsfähige Strompreise und reichlich verfügbaren Wasserstoff angewiesen sind. Aktuell bleibt Wasserstoff eine knappe und kostspielige Ressource.
Schlussendlich wird sich zeigen, ob ArcelorMittal die Weichen neu stellen kann, um die Stahlproduktion umweltfreundlicher zu gestalten – und ob die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dies zulassen.