Die vergessene Expedition: Mit der 'Meteor' in die Tiefen des Atlantiks!

Die vergessene Expedition: Mit der 'Meteor' in die Tiefen des Atlantiks!
Im Deutschen Schifffahrtsmuseum (DSM) in Bremerhaven sorgt derzeit eine beeindruckende Sonderausstellung für Aufsehen: „Land gewinnen – Die Deutsche Atlantische Expedition von 1925 bis 1927“. Diese Schau beleuchtet die bedeutende Expedition der „Meteor“, die von 1925 bis 1927 im Südatlantik stattfand, um den Meeresboden zu erkunden und umfassende Daten über den Atlantik zu sammeln. butenunbinnen.de berichtet, dass das Projekt auch der Stärkung von Deutschlands internationaler Präsenz nach dem Ersten Weltkrieg diente. Die Ausstellung läuft noch bis Mai 2026 und deckt damit sowohl wissenschaftliche als auch politische Aspekte der Expedition ab.
Die Expedition, die unter der Leitung von Alfred Merz begann und nach seinem Tod 1926 von Kapitän Fritz Spieß weitergeführt wurde, hatte das Ziel, die geographischen und ozeanografischen Bedingungen zwischen Äquator und Antarktis zu untersuchen. So wurden zwischen 20° N und 60° S nicht nur Tiefenmessungen, sondern auch Wassertemperaturuntersuchungen, Wasserproben sowie marine Lebensstudien durchgeführt. Insgesamt zurücklegte die Besatzung über 67.000 Seemeilen (124.000 km) und startete mehr als 800 Wetterballons, ein beeindruckendes Unterfangen für die damalige Zeit. Wikipedia ergänzt, dass die Expedition mit Fortentwicklungen frühzeitiger Sonartechnologien arbeitete, die die erste detaillierte Karte des Meeresbodens im Südatlantik erstellen konnten.
Einblicke in den Expeditionsalltag
In der Sonderausstellung finden sich nicht nur wissenschaftliche Daten, sondern auch zahlreiche Archivalien, darunter der Nachlass von Kapitän Fritz Spieß und Tausende von Glasplatten-Negativen, die den Alltag der Besatzung unter extremen Bedingungen festhalten. Interessanterweise waren Frauen während dieser Expedition von der Teilnahme ausgeschlossen: An Bord der „Meteor“ waren einzig Männer, während Lotte Müller, eine ozeanografische Pionierin, maßgeblich an der Planung beteiligt war, jedoch nicht mitreisen durfte. butenunbinnen.de highlightet, dass die Mannschaft größtenteils aus angelernten Matrosen bestand, viele von ihnen stammten aus Westafrika.
Die Einstellungen sind vielfältig, da die Ausstellung auch kulturelle Aspekte beleuchtet. So feierte die Besatzung an Bord mit Ananasbowle und Champagner, während kulturelle Programme, einschließlich einer Kapelle, stattfanden. Eine digitale Karte ermöglicht es den Besuchern, die Route der „Meteor“ nachzuvollziehen, was die Geschichte der Expedition auf lebendige Weise veranschaulicht.
Reflexion und kritische Auseinandersetzung
Besonders hervorzuheben ist der Film des namibischen Künstlers Kavena Hambira, der in der Ausstellung gezeigt wird. Dieser thematisiert den Fortbestand des deutschen Kolonialismus während der Expedition und sorgt für eine kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Im Rahmen der Schau gibt es auch ein abwechslungsreiches Begleitprogramm: Führungen, ein Fotomarathon und ein Konzert bieten den Besuchern zusätzliche Möglichkeiten, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen. butenunbinnen.de und Wikipedia finden, dass diese interaktiven Elemente die Ausstellung lebendig machen und neue Perspektiven eröffnen.
Die Sonderausstellung im Deutschen Schifffahrtsmuseum ist nicht nur ein Blick in die maritime Wissenschaftsgeschichte, sie fordert auch dazu auf, über die politischen und gesellschaftlichen Verflechtungen dieser Zeit nachzudenken. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, um sowohl die Errungenschaften der Expedition als auch ihre Schattenseiten kennenzulernen.