Gewalt gegen Frauen: Dunkelziffer erschüttert Bremen – Handeln ist gefragt!

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Der Artikel beleuchtet die aktuelle Problematik sexualisierter Gewalt in Bremen, darunter hohe Dunkelziffern und notwendige Aufklärung.

Der Artikel beleuchtet die aktuelle Problematik sexualisierter Gewalt in Bremen, darunter hohe Dunkelziffern und notwendige Aufklärung.
Der Artikel beleuchtet die aktuelle Problematik sexualisierter Gewalt in Bremen, darunter hohe Dunkelziffern und notwendige Aufklärung.

Gewalt gegen Frauen: Dunkelziffer erschüttert Bremen – Handeln ist gefragt!

In der Debatte über Gewalt gegen Frauen wird oft über die sichtbaren Fälle gesprochen, doch die Polizei Bremen mahnt eindringlich, dass es sich um ein strukturelles, gesamtgesellschaftliches Problem handelt. Eine hohe Dunkelziffer bei sexualisierten Gewalttaten und Gewalt innerhalb von Partnerschaften und Familien verdeutlicht die Dringlichkeit des Themas. Laut dem Sicherheitsbericht 2024 wird bei Sexualdelikten lediglich in 2,5 % der Fälle eine Anzeige erstattet, was alarmierend ist. Ein Grund dafür ist die weit verbreitete Angst vor dem Verfahren sowie Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Betroffenen, was zu einer hohen Hemmschwelle führt, wie butenunbinnen.de berichtet.

Umso wichtiger ist es, die Sichtbarkeit des Themas zu erhöhen und das Unrecht deutlich zu benennen. Diese Maßnahmen können Betroffene dazu ermutigen, Gewalt zu melden. Neben der systematischen Aufklärung über Rechte und Hilfsangebote ist es essenziell, bürokratische und sprachliche Barrieren abzubauen. Beratungsstellen bieten daher telefonische, E-Mail- und Chatberatungen in verschiedenen Sprachen an, um Hilfsangebote zugänglicher zu machen.

Aufklärung und Sensibilisierung

Ein Ansatz zur Prävention ist die frühe Aufklärung von Kindern und Jugendlichen. Diese sollen bereits im Kindergarten und in der Schule lernen, ihre Grenzen einzufordern und über sexuelle Übergriffe Bescheid zu wissen. Der Dunkelziffer e.V. unterstützt dieses Vorhaben mit Projekten, die an das Alter der Kinder angepasst sind. Auch Theateraufführungen und kindgerechte Materialien fördern Gespräche über sexualisierte Gewalt und stärken das Selbstbewusstsein der Kinder. Es ist wichtig, dass Erwachsene – Eltern und Pädagogen – sensibilisiert werden, denn gerade durch das Vertrauen, das Täter in der Regel aus dem sozialen Umfeld von Kindern schöpfen, entstehen gefährliche Situationen, wie auf der Seite von dunkelziffer.de nachzulesen ist.

Die Realitäten sind bedrückend: Jede siebte Frau in Deutschland erlebt im Laufe ihres Lebens eine Form von sexualisierter Gewalt. Über 60 % aller Frauen berichten von sexueller Belästigung. Die meisten Übergriffe finden an Orten statt, an denen sich Frauen sicher fühlen sollten, wie im eigenen Zuhause oder am Arbeitsplatz. Dies zeigt, wie dringend wir gegen die Mythen und Fehleinschätzungen im öffentlichen Bewusstsein vorgehen müssen, da oft geglaubt wird, dass Täter fremde Unbekannte sind, während tatsächlich häufig soziale Kontakte betroffen sind, wie frauen-gegen-gewalt.de ausführlich darstellt.

Hilfe in Krisensituationen

Beträchtliche Anstrengungen sind notwendig, um das Vertrauen in die Hilfsstrukturen zu stärken. Die Gewaltschutzambulanz in Bremen, die im April 2024 eröffnet wurde, ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Im Jahr 2024 konnten bereits 150 Betroffene und bis Juni 2025 weitere 153 Personen hier Hilfe suchen – wobei 88 % der Betroffenen Frauen sind. Das zeigt, dass die Nachfrage nach Unterstützung steigt und gleichzeitig die Wartelisten bei Beratungsstellen, wie „Neue Wege“ und Notruf Bremen, immer länger werden.

Ein weiterer kritischer Punkt ist die Rolle von Fachkräften, wie Ärzten, Lehrern oder Sporttrainern, die als erste Anlaufstellen fungieren. Hier ist es wichtig, dass diese Personen gut informiert sind über den Ablauf von Strafverfahren und welche Hilfe angeboten werden kann. Viele Betroffene erleben solche Verfahren als Verlust von Kontrolle und benötigen daher einen Begleitservice, um sie durch diese schwierige Zeit zu führen.

In Bremen wurde zudem festgestellt, dass das örtliche Frauenhaus überfüllt ist und zahlreiche Frauen und Kinder abgewiesen werden mussten. Die Schaffung zusätzlicher Plätze im Frauenhaus ist deshalb eine kleine, aber notwendige Maßnahme, um den Betroffenen zu helfen und ihre Sicherheit zu gewährleisten. Der gesellschaftliche Wandel, der ein offenes Sprechen über Gewalt fördert, bleibt also eine entscheidende Herausforderung, die wir gemeinsam angehen müssen.