Zukunft des Stahlwerks Bremen: Politiker fordern grünen Stahl jetzt!

Zukunft des Stahlwerks Bremen: Politiker fordern grünen Stahl jetzt!
Neues aus der Stahlbranche in Bremen: Die Fraktionsvorsitzenden der Bürgerschaft und der Vorstand der Bremer Hütte haben sich vor kurzem zu einem wichtigen Austausch getroffen. Dabei wurde deutlich, dass die Erwartungen an die zukünftige Stahlproduktion, insbesondere im Hinblick auf die Entwicklung von grünem Stahl, hoch sind. Dieses Gespräch dauerte rund anderthalb Stunden und hatte das Ziel, zusammen Lösungen zu erarbeiten, um die Herausforderungen der Branche anzugehen. Die heutige Zeit ist für ArcelorMittal, den größten Stahlproduzenten Europas, voller Unsicherheiten.
Besonders der SPD-Fraktionsvorsitzende Mustafa Güngör bezeichnete das Treffen als einen ersten Schritt. Er stellte klar, dass die Situation weiterhin als schwierig wahrgenommen wird und unterstrich die Notwendigkeit, den Dialog aufrechtzuerhalten. Seine Parteikollegin, die CDU-Fraktionschefin Wiebke Winter, fügte hinzu, dass alle Beteiligten gemeinsam für den Erhalt des Standorts arbeiten werden. Am Horizont zeichnen sich jedoch dunkle Wolken ab: Die Perspektive für konventionell hergestellten Stahl wird als düster eingeschätzt, da ab den 2030er-Jahren mit steigenden Produktionskosten zu rechnen ist. Für ArcelorMittal gäbe es daher große Herausforderungen zu meistern.
Grüner Stahl als Zukunftsvision
Die Bremer Geschäftsführung hat dennoch Hoffnung und sieht eine Zukunft mit grünem Stahl unter besseren Rahmenbedingungen. Michael Hehemann, Arbeitsdirektor von ArcelorMittal, wies darauf hin, dass die Stahlproduktion außerhalb Europas ansteigt und hier mit den Preisen in Europa nur schwer konkurriert werden kann. Dabei verfolgt das Unternehmen eine ambitionierte Strategie zur Dekarbonisierung der Stahlherstellung, mit dem Ziel, bis 2050 eine klimaneutrale Produktion in Europa zu erreichen. Die Homepage von ArcelorMittal berichtet von einem Klimaschutzbericht, der eine Reduzierung der CO2-Emissionen um 30 % bis 2030 als Ziel hat.
Um dieses Ziel zu erreichen, setzt das Unternehmen auf innovative Technologien wie Smart-Carbon und Wasserstoff, um die traditionelle Stahlproduktion zu revolutionieren. Ein Beispiel für diesen Fortschritt ist das Projekt H2H, welches bereits 2019 gestartet wurde und die Produktion von grünem Wasserstoff in Hamburg zum Ziel hat. Die Bremer Produktionsstätte könnte ebenfalls von der geplanten Umstellung profitieren, die auch die Einspeisung von Erdgas und Wasserstoff in den Hochofen vorsieht.
Technologische Fortschritte im Fokus
Die Innovationskraft in der Stahlbranche ist beeindruckend. So hat die SMS Group das EASyMelt-Verfahren entwickelt, das eine elektrische Unterstütztung und die Nutzung von Synthesegas ermöglicht. Laut SMS Group könnte EASyMelt die Emissionen um über 60 % im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren reduzieren. Diese Technologie schließt die Lücke zwischen der Verfügbarkeit von hochwertigem Eisenerz und der wachsenden Nachfrage nach grünem Stahl, was für die Zukunft der Branche entscheidend sein könnte.
Trotz der vielen Herausforderungen sind die Beteiligten optimistisch und heben hervor, wie wichtig der Austausch zwischen Politik und Industrie ist. Nur durch gemeinsames Handeln kann der Standort Bremen gestärkt und die Dekarbonisierung der Stahlproduktion vorangetrieben werden.