Familienfreundlichkeit in Deutschland: Kinderrechte ins Grundgesetz?
Diskussion zur Familienfreundlichkeit in Deutschland: Experten erörtern am 30. Oktober 2025 die Kinderrechte und gesellschaftliche Maßnahmen.

Familienfreundlichkeit in Deutschland: Kinderrechte ins Grundgesetz?
Am 30. Oktober 2025 stehen die Rechte von Kindern im Mittelpunkt einer Veranstaltung mit dem Titel „Mitreden! Deutschland diskutiert“, die um 20:15 Uhr beginnt. Moderator Christian Orth wird dabei mit hochkarätigen Gästen wie Katharina Schulze, der Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Bayerischen Landtag, der Leiterin der Abteilung Familie und Familienpolitik am Deutschen Jugendinstitut, Dr. Christina Boll, sowie Dr. Laura Schlichting, Pressesprecherin des Verbands kinderreicher Familien e.V., über die Situation in Deutschland diskutieren. Das Ganze wird von den Ergebnissen einer Umfrage begleitet, aus der hervor geht, dass nur rund ein Drittel der Befragten Deutschland als kinderfreundlich empfindet. Diese Umstände sind auch eine Reaktion auf die aktuellen Forderungen nach mehr Aufmerksamkeit für Kinder und der stärkeren Verankerung ihrer Rechte im Grundgesetz, wie NDR berichtet.
Der Druck wächst, denn die Umfrage zeigt auf, dass viele Frauen eine verstärkte gesellschaftliche Aufmerksamkeit bezüglich der Kinderanliegen fordern. Eine Diskussion über die Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz ist dringend nötig, denn zur Umsetzung wären mindestens zwei Drittel der Bundestagsabgeordneten nötig, um die spezifischen Bedürfnisse der Kinder zu berücksichtigen. Das Aktionsbündnis Kinderrechte mahnt, Kinder müssen einen rechtlichen Schutz erhalten, um in ihrer Entwicklung unterstützt zu werden.
Abnahme des Wohlbefindens
Aktuelle Berichte zeigen ein beunruhigendes Bild: Laut dem UN-Kinderhilfswerk Unicef ist Deutschland im internationalen Vergleich auf Platz 25 gefallen, was das Kinderwohl angeht. Zudem hat sich die Lebenszufriedenheit bei Jugendlichen zwischen 2018 und 2022 merklich verschlechtert. Waren 2018 noch 75 % der Jugendlichen zufrieden, sank dieser Wert auf 68 %. Dies fordert nicht nur Veränderungen in der Familienpolitik, sondern stellt auch die Gesunderhaltung unserer Gesellschaft auf die Probe.
Der demografische Wandel spiegelt sich ebenfalls in den Geburtenzahlen wider: In Deutschland liegt die durchschnittliche Geburtenrate bei 1,35 Kindern pro Frau, was knapp unter dem EU-Durchschnitt von 1,38 liegt. Zudem sind die Mütter bei der Geburt im Schnitt 31,8 Jahre alt, während die Väter 34,7 Jahre zählen. Diese Entwicklung ist eine Herausforderung für die Zukunft unserer Gesellschaft.
Ein Aufruf zur Verantwortung
Die Prominenz unterstützt die Anliegen: Schauspielerin Katja Rieman macht auf die Verantwortung aufmerksam, die eine Gesellschaft den Schwächsten, insbesondere den Kindern, schuldet. Auch Vertreter wie Peter-Matthias Gaede von Unicef setzen sich vehement für die Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz ein. Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft, wie Heike Taubert, Finanzministerin Thüringen, und Michael Vesper, Minister a.D., mahnen eine stärkere Achtsamkeit für das Wohl der Kinder an. Der Bedarf, Kinderrechte zu verankern, wird als notwendig erachtet, zumal solche Punkte sogar im Koalitionsvertrag angesprochen werden.
In der bevorstehenden Diskussion am 30. Oktober sind alle Interessierten aufgerufen, ihre Meinungen zu teilen. Ob über Telefon, E-Mail oder in den Kommentaren auf YouTube – jeder einzelne Beitrag kann einen Unterschied machen. Die Sendung wird auch auf verschiedenen ARD-Plattformen übertragen sein und ist auf Abruf verfügbar. Es ist an der Zeit, die Zukunft unserer Kinder in den Fokus zu rücken und eine kinderfreundliche Gesellschaft zu gestalten.