Moorburg feiert 650 Jahre – Doch die Zukunft steht auf der Kippe!

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Moorburg feiert 650 Jahre, während der Stadtteil wegen Hafenerweiterung und Kohlekraftwerksabriss in der Diskussion steht.

Moorburg feiert 650 Jahre, während der Stadtteil wegen Hafenerweiterung und Kohlekraftwerksabriss in der Diskussion steht.
Moorburg feiert 650 Jahre, während der Stadtteil wegen Hafenerweiterung und Kohlekraftwerksabriss in der Diskussion steht.

Moorburg feiert 650 Jahre – Doch die Zukunft steht auf der Kippe!

Es gibt Gründe zu feiern in Hamburg-Moorburg: Der Stadtteil, einer der ältesten der Hansestadt, begeht sein 650-jähriges Bestehen mit einem spektakulären Festgottesdienst und einem lebhaften Bürgerfest am vergangenen Wochenende. Die Bischöfin Kirsten Fehrs leitete den Gottesdienst und die Feierlichkeiten werden das ganze Jahr über fortgesetzt, was die enge Verbundenheit der Anwohner mit ihrem Viertel unterstreicht. Doch trotz der Feststimmung steht Moorburg vor großen Herausforderungen.

In den letzten Jahren sorgte der Bau und der anschließende Abbruch des Kohlekraftwerks Moorburg für Schlagzeilen. Die Doppelblockanlage mit einer Leistung von 2 x 800 MW wurde zwar 2015 in Betrieb genommen und erzeugte bis Ende 2020 insgesamt 34,288 TWh Strom, doch die Zeiten haben sich geändert. Berichten zufolge beinhaltet die umfassende Struktur des Kraftwerks eine Reihe von Umweltauflagen, die von der EU als fehlerhaft eingestuft wurden. Vattenfall, der ursprüngliche Betreiber, verkaufte die Anlage 2023 an die Hamburger Energiewerke, was einen weiteren Einschnitt in die Geschichte Moorburgs darstellt. Ab 2025 wird der Rückbau des Kraftwerks vorangetrieben, mit einer geplanten Wasserstoffproduktion ab 2027, die neue Perspektiven eröffnen könnte.

Die Bedrohung des Stadtteils

Doch nicht nur das Kraftwerk steht im Fokus. Der Stadtteil selbst ist weiterhin als Hafenerweiterungsgebiet ausgewiesen, was zahlreiche, auch denkmalgeschützte, Gebäude in Gefahr bringt. Bürgermeisterin Gudrun Schittek von den Grünen hat ihre Stimme erhoben und sich dafür eingesetzt, Moorburg von diesen Erweiterungsplänen auszunehmen. In der Bevölkerung gibt es jedoch Zweifel an der Notwendigkeit der Hafenerweiterung im Süderelbe-Raum.

Der Bestandsschutz von Moorburg ist dank des Bestehens von zehn Jahren jedoch noch gesichert. Dies wurde im Zuge der Feierlichkeiten und angesichts der bestehenden Pläne zum Umbau des Gebiets deutlich. Auch der Rückbau des Kohlekraftwerks ist Teil dieser Maßnahmen, um Platz für zukunftsfähige Nutzungsmöglichkeiten zu schaffen, insbesondere im Bereich der grünen Wasserstoffwirtschaft.

Der Blick nach vorne

Das Projekt zur Wasserstoffproduktion am Standort könnte die längst überfällige Wende in der Energiepolitik Moorburgs einläuten. Für die geplante Elektrolyseanlage mit einer anfänglichen Leistung von 100 MW, die später auf 800 MW ausgeweitet werden soll, wird eine erheblich Förderung aus Bundes- und Landesmitteln in Höhe von 154,1 Millionen Euro bereitgestellt. Dies könnte nicht nur die Energiewende vor Ort unterstützen, sondern auch neue Arbeitsplätze schaffen und die Dekarbonisierung der Industrie vorantreiben.

Somit steht Moorburg zwischen den Feierlichkeiten zum 650-jährigen Bestehen und der Herausforderung, ein symbolsicher Ort für die Transformation zu werden. Das war also noch nicht das letzte Wort zu hören – was die kommenden Jahre für Moorburg bringen, bleibt spannend!